Safety first – das gilt auch beim Heimwerken. Neben Gehör-, Sicht- und Schnittschutz dürfen deshalb auf keinen Fall Arbeitsschuhe fehlen, um Verletzungen zu vermeiden.

Sinnvolle Tools für den Heimwerker gibt es viele. Allerdings denken die meisten Heimwerker lediglich an die Werkzeuge. Der Arbeitsschutz wird in der Freizeit gerne mal vergessen. Kommt es zu einem Unfall beim Heimwerken, macht es bei der Verletzung jedoch keinen Unterschied. Die Absicherung ist privat allerdings häufig schlechter als bei einem Berufsunfall.

Sicherheitsschuhe sind ein absolutes Muss

Warum ist ein Sicherheitsschuh so verbreitet in vielen Branchen? Die Antwort ist ganz simpel: Bei mehr als 20 Prozent aller Arbeitsunfälle ist der Fuß unmittelbar betroffen. Bei den meisten Unfällen werden zudem die Hände in Mitleidenschaft gezogen, oft durch das Abfangen von Stürzen. Sicherheitsschuhe schützen nicht nur die Füße, sondern verhindern durch eine rutschfeste Sohle zugleich das Ausrutschen. Sie weisen zudem die folgenden Merkmale auf:

  • Schutzkappe aus Kunststoff oder Metall im vorderen Bereich
  • Obermaterial gewöhnlich Leder
  • Schuhsohle aus Gummi, Polyurethan oder thermoplastischen Elastomeren

Während Arbeitsschuhe ohne die Zehenschutzkappe auskommen, benötigen Sicherheitsschuhe nach der DGUV-Regel 112-191 eben diese Kappe zum Schutz der Zehen. Je nach Branche, eingesetztem Material und Berufsrisiken müssen die Schuhe unterschiedliche Zusatzkriterien erfüllen. So können Arbeitsschuhe beispielsweise die folgenden Fähigkeiten haben:

  • antistatisch
  • wasserdicht
  • durchtrittsicher
  • kälteisolierend
  • schnittfest
  • wärmeisolierend
  • rutschhemmend

Das Personal einer Großküche benötigt zum Beispiel rutschhemmende Sicherheitsschuhe, um das Risiko von Unfällen am Arbeitsplatz zu vermeiden. Für einen Feuerwehrmann sind eine Wärmeisolierung und die Durchtrittsicherheit der Schuhe hingegen wichtig. Wer in der Forstwirtschaft mit der Kettensäge hantiert, muss hingegen so genannte Schnittschutzschuhe tragen. Diese bieten einen besonderen Schutz sollte es doch zu einem Schnitt durch die Kettensäge kommen.

Sicherheitsschuhe gibt es prinzipiell als Halbschuh, als Stiefel sowie als gefütterter Winterschuh. Für den Heimwerker sind jedoch eher die unterschiedlichen Fähigkeiten der Sicherheits- und Arbeitsschuhe interessant, da sie je nach bevorzugter Tätigkeit auf diese achten müssen.

Übrigens:
Heute sehen Sicherheitsschuhe sehr unterschiedlich und auch modern aus. So gibt es beispielsweise schon Sicherheitsschuhe der Klasse S2 in ansprechender Sneaker-Optik.

Unterschiedliche Schuharten

Arbeitsschutzschuhe Modelle
© vladakela / stock.adobe.com

❍ Sicherheitsschuh:

  • gibt es in den Klassen S1-3
  • enthält die Schutzkappe für hohe Belastung
  • Prüfenergie liegt bei 200 Joule

Beim Sicherheitsschuh gibt es die unterschiedlichen Schutzklassen. Ein Sicherheitsschuh der Klasse S1 hat eine öl- und benzinresistente Sohle, nimmt im Fersenbereich Energie auf und ist antistatisch. Klasse S2 bedeutet, dass der Sicherheitsschuh zusätzlich wasserdicht ist. Eine ergänzende Durchtrittsicherheit erhält der Sicherheitsschuh in der Klasse S3.

❍ Schutzschuh:

  • Klasse P
  • enthält die Schutzkappe für mittlere Belastung
  • Prüfenergie liegt bei 100 Joule

❍ Berufsschuhe:

  • Klasse O
  • enthält keine Schutzkappe
  • rutschhemmende Sohle
  • antistatische Sohle

Arbeitsschutz im privaten Bereich

Sicherheitsschuhe sind für den Heimwerker bei einigen Tätigkeiten sinnvoll und erinnern optisch keineswegs an die klassischen Arbeitsschuhe. Denn moderne Sicherheitsschuhe wurden optisch verbessert und so gestaltet, dass sie deutlich weniger auffallen. Sie bieten vor allem einen festen Stand, der bei vielen Tätigkeiten mit Werkzeug wichtig ist.

Privat auf die Sicherheit zu achten, ist wichtig. Denn das Arbeitsschutzgesetz und die besonderen Leistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung treten bei Unfällen im privaten Bereich nicht ein. Das kann mit enormen Kosten und Einkommenseinbußen einhergehen. Ein guter Schutz beim Arbeiten verhindert Unfälle und sorgt für einen weniger schlimmen Ausgang im Falle eines Unfalls. In den unterschiedlichen Bereichen sollten deshalb entsprechende Vorkehrungen getroffen werden.

Arbeiten in der eigenen Werkstatt

Arbeitsschutz im Privatbereich
Einmal nicht aufgepasst und schon auf die Schraube getreten – Unfälle passieren schnell beim Heimwerken. Sicherheitsschuhe mit einer durchtrittsicheren Sohle senken das Risiko von schweren Verletzungen erheblich. pixabay.com © Ralph (CCO Creative Commons)

Wer eine kleine Werkstatt im Keller oder in der Garage besitzt, sollte dort auf die eigene Sicherheit achten. Keine scharfen Kanten an den Arbeitsflächen und ein nicht-rutschiger, robuster Boden sind für eine Werkstatt ein absolutes Muss. Außerdem sollte ausreichend Platz zum sicheren Hantieren zur Verfügung stehen. Aber wann reicht der Platz aus? Die meisten Menschen können vorher grob einschätzen, was die größten Projekte sein werden und was gewöhnlich in der Werkstatt bearbeitet wird. Wer gerne große Projekte angeht, wie beispielsweise das eigene Bett zu bauen, benötigt mehr Platz als jemand, der dort bevorzugt kleine Gegenstände herstellt oder etwas repariert.

Das Werkzeug und das Arbeitsmaterial sollten zudem sicher aufbewahrt werden. Wer keine kleinen Kinder im Haus hat, für den bedeutet die sichere Aufbewahrung etwas anderes als für eine Familie mit kleinen Kindern. Dennoch helfen feste Plätze und sichere Halterungen bei der Sicherheit. Alles was lose herumliegt, kann beim Arbeiten fallen und für Verletzungen sorgen.

Beim Arbeiten in einer Werkstatt sind Arbeitsschuhe nicht nur beim Hantieren von schweren Gegenständen oder beim Benutzen einer Säge sinnvoll. Allround-Schuhe bei den Arbeitsschuhen haben eine rutschfeste Sohle. Wer mit Öl, Benzin oder auch mit Lasuren arbeitet sowie etwas abschleift, verhindert mit Arbeitsschuhen effektiv das eigene Ausrutschen. Der eigene Stand ist in den sicheren Schuhen gut und erleichtert das Arbeiten.

Gartenarbeit – mit Sicherheitsschuhen?

Wer draußen in seinem Garten Unkraut zupft, den Rasen mäht oder etwas pflanzt, muss nicht auf Sicherheitsschuhe zurückgreifen. Anders ist das beim Fällen eines Baums, beim Bauen eines Baumhauses oder beim Sägen von Feuerholz. All das sind Tätigkeiten, bei denen mit schweren Gegenständen und gegebenenfalls einer elektrischen Säge hantiert wird. Fallen schwere Holzstücke auf gewöhnliche Schuhe, sind schnell Zehen oder der Mittelfuß gebrochen. Zudem haben normale Schuhe einer aus der Hand rutschenden Säge nichts entgegenzusetzen. Auch beim Arbeiten mit Steinen oder Pflaster sorgen Arbeitsschuhe für mehr Sicherheit.

Viele gute Gründe für Sicherheitsschuhe

Die meisten Menschen greifen beim Arbeiten gerne auf eine bestimmte Hose und ein bestimmtes Shirt zurück. Oft hat diese Entscheidung pragmatische Gründe. Vielleicht hat die Hose praktische Taschen, in die das notwendige Werkzeug passt. Oder sie hat eine Verstärkung am Knie, die ein Kaputtgehen der Hose verhindert und das Knie etwas entlastet. Auch der Dreck beim Arbeiten spricht oft genug für ein besonderes Arbeitsoutfit.

Auch für besondere Schuhe sprechen ganz pragmatische Gründe. Wer hier direkt zu Sicherheitsschuhen greift, schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn gut passende Sicherheitsschuhe lassen sich über einen längeren Zeitraum bequem tragen. Zudem bieten sie im Falle eines Unfalls zusätzlichen Schutz. Da die Sicherheitsschuhe mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften in ansprechender Optik zu kaufen sind, sind sie eine sinnvolle Investition für jeden Handwerker aus Leidenschaft.

Seit 2010 Redakteurin für die tippsNET GmbH und Heimwerkertricks.net. Kreativzentrale für Styling und Renovierungen. Expertin für KfW-Förderungen und Tricks für den Garten.