Wer keinen Garten hat, kann seinen Kindern auf dem Balkon mit einem Planschbecken Abkühlung verschaffen. Wir zeigen Ihnen, was Sie dabei beachten müssen.

An heißen Sommertagen ist es für Kinder jeden Alters ein wahrer Traum, im kühlen Nass spielen und die eigene Fantasie ausleben zu dürfen. Ob mit Freunden, Geschwistern oder Mama und Papa – bei höheren Temperaturen ist sowohl das Schwimmbad als auch das Planschbecken im Garten der Spaßbringer schlechthin.

Doch was, wenn man den Kindern nicht ermöglichen kann, ins Schwimmbad zu gehen und zudem auch keinen Garten besitzt, in welchem sich ein kleiner Pool problemlos aufstellen lassen würde? Für viele Eltern ist es da das Naheliegendste, dem eigenen Nachwuchs eine kleine Abkühlung draußen auf dem Balkon im Planschbecken zu verschaffen. Doch dies bringt selbstverständlich auch einige Gefahren mit sich, weshalb Eltern in diesem Fall einige Dinge beachten sollten.

Nur unter Aufsicht planschen lassen

Natürlich ist es sehr verlockend, sich um Haushaltsaufgaben und die eigene Arbeit zu kümmern, oder auch mal einen Moment zu entspannen, während die Kinder auf dem Balkon planschen und ihren Spaß haben. Doch gerade das ist der größte Fehler. Denn hierbei würden Eltern die Aufsicht der Kinder vernachlässigen – wenn auch nur mal für wenige Minuten. In dieser kurzen Zeit kann schnell etwas passieren, selbst wenn man sich noch so kurz abwendet.

ACHTUNG: Generell sollten Kinder im Baby- und Kleinkindalter niemals alleine im Wasser spielen.

Selbst bei niedrigem Wasser in Höhe von bis zu zehn Zentimeter könnten sie geringe Mengen an Wasser einatmen und so in die Lunge bekommen, wenn sie beispielsweise ausrutschen oder ins Wasser fallen. Das liegt daran, dass sie den Reflex, Atemwege vor Wasser zu verschließen, in solchen unvorhergesehenen Situationen nicht immer ausführen. Es ist also sehr wichtig, jederzeit bereit zu sein, in solchen Notsituationen einzugreifen.

Was kann beim Planschen auf dem Balkon passieren?

Man muss nicht alles Schwarz malen und negativ sehen, um all die Gefahren aufzudecken, die beim Baden und Planschen auf dem Balkon lauern können. Es ist schließlich wichtig, über alle möglichen Gefahren Bescheid zu wissen, um rechtzeitig passende Vorsichtsmaßnahmen vorzunehmen und manche Gefahrenquellen im Voraus zu eliminieren. Dann kann auch das Planschen auf dem Balkon zur entspannten und spaßigen Sache werden. Doch auf welche Gefahren beim Spielen und Baden mit dem Planschbecken auf dem Balkon sollten sich Eltern vorbereiten?

Beim Planschen oder auch einfachen Spielen auf dem Balkon gibt es eine Reihe von Dingen, die schädlich für das Kind sein könnten. Auch wenn diese Gefahren noch so klein erscheinen, sind sie nicht zu unterschätzen. Kinder im Kleinkind- und Babyalter können diese nämlich noch nicht selbst erkennen und finden meist Kleinigkeiten interessant, die Erwachsenen so nicht einmal als Gefahr auffallen würden.

  • Sturzgefahren

Planschbecken sorgen für rutschige Böden und Flächen, auf denen Kinder und Erwachsene gleichermaßen ausrutschen könnten. Stehen scharfe Gegenstände in der Nähe, ist die Verletzungsgefahr groß. Auch das Wasser stellt in dieser Situation eine Gefahrenquelle dar. Kinder könnten ins Planschbecken stürzen und untertauchen. Dadurch wiederum könnte Wasser in die Atemwege gelangen.

  • Pflanzen und Pflanzengefäße

Auch die Bepflanzung des Balkons kann für Kinder beim Planschen eine Gefahr darstellen, beispielsweise wenn giftige Pflanzen in den Mund genommen werden oder Pflanzengefäße zerbrechen und scharfe Scherben offenbaren.

  • Balkongeländer

Auch das Balkongeländer, das eigentlich Sicherheit bieten soll, kann für Kinder zur Gefahr werden, wenn es Lücken bietet oder zum Klettern anregt. Kinder können nicht nur von diesem in die Tiefe stürzen, sondern sich auch einklemmen.

  • Gefahren für Passanten

Spielzeuge, Wasser oder andere Gegenstände, die vom Balkon geworfen werden oder fallen könnten, sind nicht nur unangenehm für Passanten, sondern können auch eine echte Verletzungsgefahr darstellen.

  • Gärtnerutensilien

Wer seine Bepflanzungen hegt und pflegt, bewahrt oftmals gewisse Utensilien dafür auf dem Balkon selbst auf. Kinder könnten diese beim Planschen entdecken und zum Spielen benutzen. Scharfe Gegenstände wie Scheren sind dabei die größte Gefahr für Kinder, die diese Gefahr selbst noch nicht erkennen können.

  • Möbel

Kinder könnten Möbel nicht nur nutzen, um mit deren Hilfe über das Balkongeländer zu klettern, sondern sich an diesen auch verletzen, wenn sie mit ihnen umstürzen oder diese auf das Kind selbst fallen.

  • Balkonbelag

Ist der Balkonbelag lose oder steinig, könnten Kinder diesen beispielsweise verschlucken oder sich daran verletzen. Gerade bei sehr feinen Belägen, die nicht befestigt wurden, ist daher große Vorsicht geboten.

  • Türen

Balkontüren sind ebenfalls eine Gefahr für Kinder beim Planschen, die immer wieder zwischen Balkon und Räumlichkeiten hin und her wechseln. Hierbei könnten sie sich die Finger einklemmen und verletzen, sich aber auch in der Wohnung einsperren, während Erwachsene beispielsweise auf dem Balkon sind. Rutschen sie wegen der Nässe aus, könnten sie sich außerdem am Türrahmen stoßen.

Sicherheit beim Planschen

Planschbecken auf dem Balkon
Sicher planschen auf dem Balkon | © Nadtochiy / stock.adobe.com

Das Planschen kann trotz aller Gefahren entspannend und spaßbringend gestaltet werden, wenn Eltern einige Dinge beachten und alle Gefahrenquellen eliminieren. Denn selbst bei ständiger Aufsicht kann es noch passieren, dass man für Kinder schädliche Dinge nicht rechtzeitig abwenden kann. Daher ist für Eltern in jedem Fall zu beachten, vor dem Aufstellen des Planschbeckens den Balkon kindersicher zu gestalten, und zwar auf diese Weisen:

❶ Anti-Rutsch-Flächen

Anti-Rutsch-Flächen können das Ausrutschen durch das Wasser im und um das Planschbecken herum verhindern. Sie sind auch bei den Balkontüren wichtig, damit das Kind hier mit nassen Füßen nicht rutscht und sich verletzt.

❷ Giftige Pflanzen und unsichere Gefäße

Da giftige Pflanzen und deren Gefäße in unmittelbarer Reichweite des Kindes leicht hinunterfallen könnten, wenn sie nicht ausreichend gesichert sind, sollten Sie diese außer Reichweite der Kinder bringen.

❸ Geländer absichern

Falls noch nicht geschehen, sollten Sie vor dem Planschen unbedingt das Geländer sichern, sodass alle Lücken geschlossen sind und das Kind nicht hochklettern kann. Dies können Sie beispielsweise durch den Einsatz von Plexiglas und Balkon-Sicherungsnetzen erreichen.

❹ Passanten schützen

Ein Balkonnetz verhindert, dass Spielwaren und Utensilien auf Passanten fallen und diese verletzen können. Eine Plane verhindert zusätzlich, dass Passanten Wasser abbekommen.

❺ Gärtnerutensilien

Scharfe Gärtnerutensilien sollten ebenfalls für Kinder unzugänglich gemacht werden, beispielsweise in einem abschließbaren Schrank oder in einer Truhe.

❻ Möbel sichern

Möbel kann man auf dem Balkon auf verschiedene Weisen sichern, beispielsweise durch Kantenschutz, damit sich Kinder an den Kanten der Möbel nicht verletzen. Sie können diese aber auch an der Hauswand sichern, sodass die Möbel nicht in unmittelbarer Nähe zum Geländer stehen und dort als Kletterhilfe zum Einsatz kommen können

❼ Balkonbelag abdecken

Oft reicht es schon aus, eine Plane zum Abdecken des Balkonbelages zu nutzen, sodass Kinder keine Teile von diesem erreichen können

❽ Türen

Balkontüren mit einer Kindersicherung zu versehen, ist besonders wichtig. Damit können Kinder nur mit einen Elternteil auf den Balkon und in die Wohnung gelangen, sodass sich niemand aus- oder einsperrt

Anforderungen an Planschbecken

Natürlich sollten Sie nicht nur den Balkon für das Planschen kindersicher machen. Auch vom Planschbecken selbst darf keine Gefahr ausgehen. So sollten Sie etwa Modelle bevorzugen, die mit einer strukturierten Oberfläche am Beckenboden daherkommen. Diese kann das Ausrutschen im Planschbecken verhindern. Auch sollte der Planschbeckenboden mit Luft gepolstert sein, damit das Spielen in diesem komfortabler gestaltet werden kann. Das ist besonders bei harten und unebenen Balkonböden nötig.

Auch sind Planschbecken mit einem sicheren und stabilen Beckenrand zu wählen. Dieser gibt in der Regel nicht so schnell nach und kann Stürze abpolstern. Der Rand sollte zudem möglichst niedrig ausfallen, um die Gefahr des Stolperns zu verringern. Die Beckenfüllung hingegen müssen Eltern immer an das Alter des Kindes anpassen. Hier gilt: Je jünger das Kind, desto weniger Wasser sollte man einfüllen.

Angebracht ist es übrigens, ein Planschbecken mit Sonnenschutz auszuwählen oder alternativ ein Sonnensegel oder einen Sonnenschirm bereitzustellen, falls dies bisher nicht geschehen ist. Der Schatten sollte das gesamte Planschbecken abdecken, damit gerade kleine Kinder und Babys keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sind.

Um ganz sicherzugehen, sollten die Kinder außerdem zum Schutz mit Sonnencreme eingerieben werden, die einen hohen Lichtschutzfaktor mitbringt und speziell auf empfindliche Kinderhaut abgestimmt wurde. Diese ist immer nach einer halben Stunde neu aufzutragen, da sie vor allem im Wasser schnell wieder von der Haut verschwindet und keinen Schutz mehr bieten kann. Wer also lange in der Sonne planscht, muss besonders gut geschützt werden, beispielsweise auch durch einen Sonnenhut oder UV-Badekleidung für Kinder.

Sinnvolle Spielelemente

Es gibt viele günstige Planschbecken zu kaufen, die von ihrer Größe her genau auf den Balkon passen, aber dennoch vielseitige Spielmöglichkeiten mitbringen und so lange auf sinnvolle Weise beschäftigen, um Langeweile fernzuhalten. Spielelemente beinhalten oft kleine Rutschen zum Aufblasen, die aber keine Klettermöglichkeit darstellen.

Es gibt auch Wurfringe und aufblasbare Bälle, die an der Wasseroberfläche schwimmen und nicht selten am Beckenrand zum Rutschen gebracht werden können. Längliche Planschbecken bieten Kindern mehr Platz und sind so auch gut dazu geeignet, mehrere Kinder beim Planschen auf dem Balkon unterzubringen. Bereitstehen sollten in jedem Fall Sitzmöglichkeiten zum Ausruhen, aber auch erfrischende Getränke, da Kinder beim Spielen schnell das Trinken vergessen und so in der Hitze dehydrieren könnten.

Vorteile und Nachteile auf einem Blick

VorteileNachteile
✔ Auch ohne Garten Spielspaß im kühlenden Nass möglich✘ Balkon muss kindersicher gemacht werden
✔ Kein Schwimmbad zum Abkühlen von der Hitze notwendig✘ Nur kleine Planschbecken finden hier Platz
✔ Spielspaß für die Kleinsten✘ Nicht viele Kinder können untergebracht werden, beispielsweise bei einer Geburtstagsparty
✔ Bessere Aufsichtsmöglichkeit durch kleinere Spielfläche✘ Nicht alle Spielideen wegen mangelndem Platz umsetzbar
✔ Bei Unwetter kann man schnell in die Wohnung gelangen✘ Bei Wohnungen mitten in der Stadt kann Lärm stören
✘ Nachbarn bekommen häufig alles mit

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