Es heißt, dass vor allem Senioren Teppiche aus ihrer Wohnung verbannen sollten. Stichwort Stolperfalle. Mit unseren Tipps können sie jedoch liegen bleiben.
Laut dem Bundesamt für Statistik stürzen 26 Prozent der Senioren in Privathaushalten mindestens einmal im Jahr. Bei Senioren ab 80 Jahren sind es schon 33 Prozent. Schuld daran sind in der Regel die Nebenwirkungen von Medikamenten, Gleichgewichtsprobleme und eine verminderte Reaktionsfähigkeit. Was für jüngere Menschen meist kein Problem ist, kann für Senioren wiederum schwerwiegende Folgen haben. Knochenbrüche und Blutungen sind nach einem Sturz keine Seltenheit. Daher ist es im Alter das A und O Stolperfallen in den eigenen vier Wänden zu beseitigen.
Aber auch kleine Kinder können mögliche Gefahren noch nicht erkennen und somit „Stolpersteine“ übersehen. Hoch stehende Teppichkanten, Falten, rutschige Teppiche und ein zu hoher Flor können den Kleinen daher schnell zum Verhängnis werden. Doch was, wenn sich vor allem Senioren nicht einfach so von ihren Teppichen trennen können? Vielleicht etwa, weil an dem aus dem Urlaub mitgebrachten Orientteppich so viele schöne Erinnerungen hängen? Oder die lieben Kleinen beim Spielen ohne Teppich im Kinderzimmer immer auf einem kalten Boden sitzen müssten? Dann müssen Sie natürlich nicht auf Teppiche verzichten. Es gibt schließlich genügend Mittel und Wege einen Teppich sowohl für Senioren als auch für kleine Kinder sicher zu machen. Und genau diese möchten wir Ihnen nachfolgend einmal vorstellen.
So wird der Teppich nicht zur Stolpergefahr
❍ Tipp 1 – Teppich mit niedrigem Flor wählen:
Wenn Sie auf Teppichboden in der Wohnung auf keinen Fall verzichten möchten, weil Sie Laminat, Linoleum und Parkett zu ungemütlich finden oder Teppichboden für Sie einfach viel gelenkschonender ist, dann entscheiden Sie sich am besten für einen Teppich mit einem niedrigen Flor. Denn Teppiche mit kurzem Flor sind für Rollatoren und Rollstühle ideal, da sich Rollatoren und Rollstühle darauf sehr gut bewegen lassen. Wer im Rollstuhl geschoben wird oder sich selbst darin fortbewegt, kommt so auch mit Teppichboden prima zurecht.
Entscheiden Sie sich also für einen Teppich mit einem niedrigen Flor und achten Sie beim Kauf am besten auch auf die Kennzeichnung „stuhlrollengeeignet“. So können Kinder darauf mit ihren Rutschfahrzeugen fahren bzw. Senioren problemlos mit Rollator und Rollstuhl. Mittlerweile hat der Handel schon, was das angeht, wie z.B. hier viele passende Teppiche in verschiedenen Designs und Größen zur Auswahl.
Gerade, wenn Sie Kinder haben, sollten Sie beim Kauf eines Teppichs auch auf den „Blauen Engel“ achten. Das Siegel zeigt nämlich an, dass die Teppiche geruchsarm sind, einen geringen Schadstoffgehalt besitzen und in der Wohnumwelt gesundheitlich unbedenklich sind. Das empfiehlt sogar Stiftung Warentest.
❍ Tipp 2 – Falten verhindern:
Wenn Sie im kompletten Raum Teppich verlegen möchten, dann achten Sie unbedingt darauf, dass der Teppich gerade ausgelegt wird. Denn Falten im Teppich können dafür sorgen, dass vor allem Kinder und Senioren schnell mal mit dem Schuh daran hängen bleiben und im schlimmsten Fall böse stolpern. Gut zu wissen ist deshalb, dass es bis zu 12 Stunden dauern kann, bis sich die Wellen im Teppich nach dem Verlegen komplett gelegt haben. Also warten Sie diese Zeit nach dem Verlegen des Teppichbodens unbedingt ab, laufen Sie dann darüber und ziehen Sie eventuelle Falten nachträglich glatt.
➮ Zusatztipp:
Möchten Sie im kompletten Raum Teppich verlegen, ist es ratsam diesen vollständig am Boden festzukleben. So entstehen auch im Nachhinein keine Falten mehr. Wenn Sie allerdings zur Miete wohnen, müssen Sie vorher unbedingt Ihren Vermieter um Erlaubnis fragen.
❍ Tipp 3 – Wegrutschen verhindern:
Wenn Teppiche beim Betreten plötzlich wegrutschen, kann das gerade für ältere Menschen zu einer großen Gefahr werden. Daher ist es ratsam eine Antirutschunterlage unter den Teppich zu legen. Sie können passend zum Teppich zugeschnitten werden und sind sogar oftmals für Fußböden mit Fußbodenheizung geeignet.
Alternativ dazu können Sie sich auch für Gummistopper entscheiden, die in die Teppichkanten geklebt werden. Sie sind in nur wenigen Minuten unter dem Teppich angebracht und lassen sich sogar wiederverwenden.
➮ Haushaltstipp:
Für kleinere Teppiche und Fußabtreter können Sie Einweckgummis als Teppichstopper benutzen. Einfach auf die Rückseite der Teppiche kleben und schon rutscht dieser nicht mehr weg.
❍ Tipp 4 – hochstehende Teppichkanten befestigen:
Hochstehende Teppichkanten sind, ebenso wie auf dem Boden liegende Kabel, eine sehr große Stolpergefahr. Nicht nur für Kinder und Senioren. Daher ist es ratsam die Teppichkanten am Boden zu befestigen. Hierfür können Sie z.B. Verlegeband nutzen. Dabei handelt es sich im Prinzip um doppelseitiges Klebeband. Perfekt für die Ecken und sogar für den ganzen Teppichboden verwendbar.
Einziger Nachteil: verwenden Sie Verlegeband, wird es ziemlich schwer den Teppich zu entfernen, um z.B. darunter zu saugen. Wenn das jedoch gewünscht ist, dann ist es ratsamer Klettband unter den Teppich zu kleben.
Wichtig: Befestigung regelmäßig überprüfen
Wichtig ist bei allen Befestigungsarten, dass Sie regelmäßig überprüfen, ob alles noch fest sitzt. Halten die Gummistopper in den Ecken des Teppich noch? Ist der Teppich noch fest mit dem Verlegband bzw. dem Klettband verbunden? Und wie sieht es mit Falten im Teppich aus? Nur durch diese regelmäßige Kontrolle können Sie sicher gehen, dass es nicht zu Stürzen und somit zu Verletzungen in Ihrem Haushalt kommt.