Wie man sich bettet, so liegt man! Eine alte Weisheit, die sich jedoch schon immer bewahrheitet hat. Demzufolge sollte gerade den Schlafmöbeln eine besondere Aufmerksamkeit zuteil werden. Schließlich verbringt der Mensch durchschnittlich ein Drittel seines Lebens im Bett.
Im Möbelhandel steht natürlich eine riesige Auswahl an Betten zur Verfügung. Die meisten Betten sind dabei allerdings aus Pressspanplatten mit dekorativen Holzfurnieren gefertigt. Der Grund dafür liegt allein schon in der Preiskalkulation. Denn der internationale Wettbewerb zwingt die Möbelhersteller besonders preisgünstig ihre Waren zu fertigen und anzubieten.
Will der Konsument nun auf ein Vollholzbett zugreifen, muss er mit weitaus deftigeren Kosten rechnen. Oder gar eine Sonderanfertigung beim Schreiner in Auftrag geben. Und dabei ist der Bau eines Bettes mit ein wenig handwerklichem Geschick ohne weiteres selbst zu bewerkstelligen.
Konstruktion
Materialauswahl
Aufbau
Verblendungen
Konstruktion
Die Konstruktion des Vollholzbettes stellt gleichzeitig sein Herzstück dar. Zahlreiche Konstruktionszeichnungen kann sich der Handwerker heute bequem im Internet beschaffen. In der Regel sogar kostenfrei. Bei den meisten Vorzeichnungen wurden bereits Standardmaße für handelsübliche Lattenroste und Matratzen berücksichtigt. Gängige Matratzenmaße sind beispielsweise in der Breite/Länge von 90/200, 100/200, 140/200 sowie 160/200.
Mit ein wenig Kreativität können die vorgefertigten Konstruktionszeichnungen auch abgewandelt bzw. völlig individuell selbst erstellt werden. Der Heimwerker kann sich dann auch sicher sein, dass es sich bei seinem selbstgebauten Vollholzbett um ein Unikat handelt.
Materialauswahl
Mittels der Konstruktionsauswahl wird das Material eingekauft. Im Fachhandel kann man sich unter anderem die notwendigen Holzbretter bereits maßgetreu zuschneiden lassen. Dies erspart einerseits viel Arbeit. Andererseits entfällt zusätzlich der Dreck von Holzspänen im eigenen Haushalt. Ebenfalls kann man im Fachhandel bereits Fräsungen oder dergleichen am Holz – teilweise auch in Eigenregie – vornehmen bzw. vornehmen lassen.
Egal, für welche Holzart sich der Handwerker entscheidet, sie entspricht in erster Linie dem persönlichen Geschmack. Fichte, Föhre und Kiefer, so genannte Weichhölzer, sind günstig im Einkauf und deshalb gerne in der engeren Auswahl. Jedoch muss man sich im klaren sein, dass diese Hölzer einen oftmals ländlichen Charakter des Möbelstücks vermitteln.
Edle Harthölzer, wie z.B. Buche, Eiche, Ahorn, usw., lassen sich in allen Geschmacksrichtungen verwenden. Von ländlich bis klassisch oder auch hochmodern. Je nach Belieben erfolgt deren etwas teurerer Einsatz.
Greift man beim Holz auf Naturbelassenheit zurück, muss man es nach der Fertigstellung des Möbels noch behandeln. Dementsprechend berücksichtigt man beim Einkauf bereits den notwendigen Holzlack, die Holzlasur oder das Holzwachs. Des Weiteren greift man bei den Fußstützen oftmals auf formstabile Metallstützen oder vorgefertigte Holzstützen zurück. Diese können ebenfalls im Fachhandel als Einzelteile besorgt werden.
Für die notwendigen Verschraubungen verwendet man in erster Linie innen liegende Winkel, die äußerlich im Holz unsichtbar bleiben.
Aufbau
Sind die einzelnen Holzbretter zugeschnitten, wird das Holzbett langsam damit aufgebaut. In erster Linie sind Betten in rechteckiger Grundform konstruiert. Rückenblenden, rundum Verblendungen sowie Fußstützen gehören zum Bereich Verkleidungen und haben mit dem eigentlichen Bettenbau nur bedingt zu tun.
Die für die Grundform benötigten vier Seitenteile werden – je nach Höhe – mit Winkeln (einem oder mehreren) in den Ecken verschraubt. Es gilt zu beachten, dass die Schrauben nicht stärker als das Holzbrett sind und somit auf der Dekorseite nicht hervorsehen.
Baut man ein Doppelbett, muss die Mitte mit einem Zwischensteg nochmals stabilisiert werden, um anschließend genügend Halt zu vermitteln. Somit ist die Grundform fertiggestellt und bedarf nun der so genannten Einrichtung.
Hierfür werden innen liegend die Auflagen für die Lattenroste montiert. Es eignen sich dazu gehobelte Holzlatten, die später nicht sichtbar erscheinen. Sie werden direkt mit der Außenkonstruktion verschraubt, so dass sie einen Rahmen ergeben. Der Zwischensteg eines Doppelbetts kann ebenfalls hierzu genutzt werden. Der Lattenrost liegt später dann genau auf dieser Rahmenkonstruktion auf. Oder aber es wird ein eigenständiger Lattenrost angefertigt bzw. direkt auf den Rahmen aufgenagelt.
Abschließend werden die Standfüße montiert, insofern welche vorgesehen wurden. Es empfiehlt sich hierbei, zwischen zwei und drei Standfüßen am Zwischensteg anzubringen und vier Stück jeweils in den Bettecken. Standfüße stützen einerseits die Bettkonstruktion und bieten gleichsam den Vorteil, dass das Bett nicht am Boden aufsteht. Dies wiederum wirkt sich positiv auf die Matratzen und die Schlafenden aus, da eine positive Luftzirkulation gewährleistet wird. Denn die Menschen verlieren in der Nacht Körperflüssigkeit, die aus diese Weise sofort trocknen kann.
Verblendungen
Zur dekorativen Verschönerung werden an einem Bett gerne Verblendungen angebracht. Die Rückwand kann dadurch erhöht werden oder die Seidenbretter verbreitert werden. Manche Menschen möchten gerne überdies hinaus auch einen erhöhten Fußteil. Des Weiteren können die Verblendungen mit Beleuchtungskörpern zusätzlich gestaltet werden.
Je nachdem für welche Variation man sich letztendlich entscheidet, sollte man diese bereits bei der Grundkonstruktion mit berücksichtigen bzw. integrieren.
Gleichfalls kann man ein Vollholzbett mit einem Bettkasten versehen, der zusätzlichen Stauraum ermöglicht und ebenso der Konstruktion nochmals mehr Stabilität verschaffen kann. Hierzu werden idealerweise Schubkästen auf kleinen Rollen angefertigt, die problemlos ein- und ausgefahren werden können.
Tipp: Zu beachten gilt beim Bettenbau, dass die Konstruktion jeweils flexibel gestaltet ist. Auf diese Art kann das edle Vollholzbett bei einem Umzug ohne Probleme zerlegt und wieder aufgestellt werden.