Wenn Sie Ihre Hausfassade sanieren möchten, sollten Sie mit Bedacht vorgehen. So können Sie sich zusätzliche Arbeiten ersparen. Hier daher eine präzise Anleitung.
Die Fassade ist die Visitenkarte eines Hauses. Sie schützt nicht nur vor Witterungseinflüssen, sondern trägt auch entscheidend zum Erscheinungsbild und zum Wert der Immobilie bei. Früher oder später steht deshalb fast jeder Hausbesitzer vor dem Projekt „Fassadensanierung“ oder „Fassadenrenovierung“. Doch wie geht man hier am besten vor, welche Kosten fallen an und wie viel Zeit sollte man realistisch einplanen? Genau das werden wir in diesem Artikel beleuchten.
1. Bestandsaufnahme: Zustand der Fassade prüfen
Am Anfang steht die gründliche Analyse des aktuellen Zustands. Typische Schäden sind Risse im Putz, Abplatzungen, Verschmutzungen durch Algen oder Pilze sowie eine nachlassende Wärmedämmung. Je nach Befund reicht es aus, die Fassade zu reinigen und neu zu streichen – oder es wird eine umfassendere Sanierung erforderlich.
💡 Tipp:
Ein hilfreicher Tipp ist, die Fassade bei unterschiedlichem Licht (z. B. morgens und abends) zu inspizieren, da Risse und Schatten so besser sichtbar werden. Bei Unsicherheit lohnt es sich auch oft, einen Fachmann hinzuzuziehen, um den Sanierungsbedarf korrekt einzuschätzen.
2. Planung: Welche Arbeiten sind notwendig?
Die Bandbreite der Maßnahmen reicht von einfachen Malerarbeiten über die Ausbesserung von Putzstellen bis hin zur kompletten Fassadendämmung. Jede Maßnahme hat ihre eigenen Vorteile:
- Reinigung und Anstrich: Entfernt Schmutz, Algen und Pilze und sorgt für einen frischen Look.
- Putz ausbessern: Notwendig bei Rissen oder Abplatzungen, um Schäden durch Feuchtigkeit zu verhindern.
- Dämmung: Verbessert die Energieeffizienz des Hauses und reduziert langfristig Heizkosten.
Umso klarer der Sanierungsplan ist, desto besser lassen sich Kosten und Zeitrahmen kalkulieren.
3. Kosten realistisch kalkulieren
Die Kosten variieren stark, abhängig vom Umfang der Arbeiten, aber generell lassen sich folgende Richtwerte ansetzen:
- Fassadenreinigung: ca. 5 – 15 € pro m²
- Neuer Anstrich: ca. 20 – 40 € pro m²
- Putzsanierung: ca. 40 – 80 € pro m²
- Wärmedämmung: ca. 100 – 200 € pro m²
Hinzu kommen Gerüstkosten, Materialkosten und gegebenenfalls Handwerkerlöhne. Wer handwerklich geschickt ist, kann bestimmte Arbeiten auch in Eigenleistung übernehmen und so sparen.
Ein häufiger Fehler ist es, nur die Materialkosten einzuplanen und den Aufwand für Hilfsmittel zu unterschätzen. Wer zum Beispiel ein Gerüst kaufen möchte, sollte bedenken, dass sich die Investition vor allem dann lohnt, wenn regelmäßig Arbeiten am Haus anfallen – anstatt jedes Mal erneut Miete zu zahlen.
4. Zeitaufwand nicht unterschätzen
Auch der zeitliche Rahmen hängt stark von der Maßnahme ab:
- Kleine Ausbesserungen und Anstrich: 1 – 2 Wochen bei Eigenleistung
- Komplette Fassadensanierung: mehrere Wochen bis Monate
- Dämmung: oft 4 – 8 Wochen, abhängig von Hausgröße und Witterung
Zu berücksichtigen sind dabei auch die Trocknungszeiten von Putz und Farbe sowie die Wetterlage. Arbeiten sollten möglichst in trockenen, nicht zu heißen Perioden erfolgen.
5. Praktische Tipps für Heimwerker
Falls Sie sich entscheiden, das Projekt selbst in die Hand zu nehmen, sollten Sie nicht nur auf das richtige Material achten, sondern auch einige grundlegende Arbeitsschritte und Sicherheitsmaßnahmen berücksichtigen:
- Wetter im Blick behalten: Arbeiten Sie nur bei trockener, milder Witterung. Regen oder extreme Sonne können die Arbeitsergebnisse beeinträchtigen.
- Untergrund gründlich prüfen: Testen Sie mit einem Gitterschnitt, ob alter Putz oder Farbe ausreichend haftet. Löst sich der Anstrich leicht, muss die Fläche vorbereitet oder erneuert werden.
- Abkleben spart Zeit: Schützen Sie Fenster, Türen und Sockel sorgfältig mit Folie und Malerkrepp. So vermeiden Sie mühsames Nacharbeiten und erreichen saubere Kanten.
- Farbreste aufbewahren: Lagern Sie etwas Farbe luftdicht und notieren Sie den genauen Farbcode. So lassen sich später kleine Ausbesserungen problemlos durchführen.
- Richtige Reihenfolge einhalten: Wenn Sie die Fassade streichen, streichen Sie dabei stets von oben nach unten. So verhindern Sie Tropfnasen und doppelte Arbeit.
- Rolltechnik beachten: Tragen Sie die Farbe in „Nass-in-Nass“-Bahnen auf. Arbeiten Sie die Übergänge sofort nach, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
- Pausen clever planen: Beenden Sie Flächenabschnitte in einem Stück. Unterbrechungen führen sonst zu sichtbaren Übergängen.
6. Förderungen und rechtliche Aspekte
Gerade bei energetischen Sanierungen lohnt sich ein Blick auf mögliche staatliche Förderprogramme. Die Verbraucherzentrale informiert umfassend über Fördermöglichkeiten für energetische Sanierungen. Außerdem sollten lokale Bauvorschriften und eventuelle Genehmigungspflichten geprüft werden, insbesondere wenn die Fassade stark verändert wird.