Mit den Jahren werden Fenster unansehnlich und werden auch undicht. Eine Restauration ist nur unter bestimmten Umständen sinnvoll.

Fenster bringen nicht nur Tageslicht und frische Luft ins Haus. Sie erfüllen zudem weitere wichtige Aufgaben. So dienen sie beispielsweise dem Einbruchs- und Schallschutz. Ebenso tragen sie wesentlich zu einem guten Raumklima bei und sorgen im Idealfall für eine gute Energieeffizienz des Hauses. Das bedeutet aber auch: Sind Fenster beschädigt, marode oder nicht mehr zeitgemäß, ist das nicht nur ein ästhetisches Problem. Doch wann lohnt es sich, ältere Fenster zu renovieren? Und in welchen Fällen kommt nur noch ein Fensteraustausch infrage?

Kunststofffenster – langlebig, aber nicht für die Ewigkeit

Funktionieren die verbauten Fenster nicht mehr einwandfrei, hat das Auswirkungen auf die ganze Wohnung bzw. auf das gesamte Gebäude. Schließlich dienen Fenster beispielsweise der effizienten Wärmedämmung und dem Schallschutz. Werden diese Funktionen nicht mehr einwandfrei erfüllt, entstehen Zusatzkosten und die Wohnqualität leidet.

Allerdings gehören Fenster erfreulicherweise zu den eher langlebigen Bauelementen. Durchschnittlich können Fenster nämlich – theoretisch – für über 45 Jahre genutzt werden. Besonders langlebig sind hochwertige Kunststofffenster mit 6-Kammer Profil und zusätzlicher Mitteldichtung. Trotz einer (theoretisch) sehr langen Nutzungsdauer, wird in der Realität dennoch öfter ein Austausch älterer Fenster nötig. Das hängt insbesondere damit zusammen, dass theoretisch noch nutzbare, aber veraltete Fenster schlechte Dämmeigenschaften aufweisen und so unnötig viel Energie „verschlingen“. Das wiederum treibt die Energiekosten in die Höhe und ist überdies umweltschädlich.

Wann müssen Fenster renoviert werden?

Ob Sie ein Fenster renoviert können oder es austauschen müssen, ist oft gar nicht so leicht festzustellen. Liegen allerdings nur eher kleine Mängel vor, genügt oft eine Renovierung des Fensters. Das gilt zumindest dann, wenn sich die Mängel nicht in gravierender Weise etwa auf Wärmedämmung und Einbruchschutz auswirken. Insbesondere rein ästhetische Mängel lassen sich häufig leicht durch einfache Renovierungsmaßnahmen wie etwa das Streichen des Kunststofffensters beheben.

Außerdem können natürliche Verschleißerscheinungen an Verglasung oder Rahmenprofil das Fenster renovierungsbedürftig machen. So ist eine Renovierung angezeigt, wenn:

  • Zugluft durch das Fenster dringt,
  • sich an der Scheibeninnenseite Kondenswasser bildet,
  • das Fenster schwergängig und schlecht zu bedienen ist,
  • es nicht mehr ordnungsgemäß schließt,
  • dieses lediglich über eine Einfachverglasung verfügt oder
  • Spalten oder Risse am Rahmen entstanden sind.

Weist das Fenster diese Defekte auf, ist es in seiner Funktionsfähigkeit eingeschränkt. Ausgekühlte Wohnräume und starke Wärmeverluste sind dann oft die Folge.

Welche Möglichkeiten der Renovierung gibt es für Holz- und Kunststofffenster?

Holzfenster
Meist eignen sich nur alte Holzfenster für eine echte Renovierung oder Sanierung. – © Patrick Daxenbichler / stock.adobe.com

Stellt sich heraus, dass ein Fenster renovierungsbedürftig ist, bieten sich mehrere Möglichkeiten, es wiederherzustellen. Welche dabei infrage kommen, hängt zum einen von der Art des vorliegenden Schadens ab. Zum anderen entscheidet das Material des Fensters selbst darüber, ob eine Renovierung möglich ist.

Prinzipiell gilt nämlich, dass sich meist nur Holzfenster für eine echte Sanierung eignen. Insbesondere bei Doppel- oder Kastenfenstern, die sich oft in historischen Altbauten finden, kann eine Fenstersanierung oder -renovierung sinnvoll sein.

Kunststofffenster hingegen sind ohnehin robuster als Holzfenster. Im Laufe der Zeit weisen sie größtenteils lediglich Verfärbungen auf. Diese beeinträchtigen zwar die Optik, schränken die Funktionsfähigkeit des Fensters aber nicht ein. Außerdem lassen sich die Verfärbungen meist leicht mit einem speziellen Kunststoffreiniger entfernen. Ist das Kunststofffenster hingegen tatsächlich beschädigt und weist Funktionalitätseinschränkungen auf, bleibt oft nur ein Austausch.

Übrigens: Ein Austausch älterer Aluminiumfenster aus den Siebziger- und Achtzigerjahren ist stets empfehlenswert! In dieser Zeit wurden nämlich „kalte Profile“ verwendet, um Aluminiumfenster herzustellen. Daher weisen die produzierten Fenster besonders schlechte Isolierwerte auf. Bei großen Temperaturschwankungen und insbesondere im Winter können die Fensterrahmen innen nass werden. Hierdurch begünstigen die alten Aluminiumfenster Schimmelbildung!

Wann ist ein Fenster-Austausch nötig?

Prinzipiell ist es ratsam, Fenster, die bereits über 20 Jahre alt sind, auszutauschen. Das hängt damit zusammen, dass diese Fenster moderne Ansprüche an die Wärmedämmung nicht mehr erfüllen können. Außerdem schneiden sie auch bezüglich der Einbruchsicherheit und des Schallschutzes schlechter ab als modernere Fenster.

Insbesondere die möglichen Energieeinsparungen durch modernere Fenster sprechen aber besonders stark für einen Austausch. Werden ältere Fenster beispielsweise durch moderne Kunststofffenster ersetzt, macht sich der Austausch schon nach rund acht Jahren bezahlt. Hinzu kommt, dass die neuen Kunststofffenster das Raumklima verbessern und so zu einer Steigerung des Wohnkomforts sowie des Immobilienwertes beitragen.

Fenster, die rund 20 Jahre alt sind, weisen nämlich regelmäßig einen U-Wert auf, der bei 1,5 bis 1,7 W/(m2K) liegt. Das genügt den aktuellen Anforderungen allerdings bei Weitem nicht. Die heutigen Verglasungs-Mindestanforderungen liegen etwa bei 1,0 W/(m2K). Je niedriger der U-Wert des Fensters jedoch ist, desto besser. Tauschen Sie das alte Fenster gegen ein neues Energiesparfenster, können Sie den U-Wert unter 0,9 W/(m2K) senken. Es liegt auf der Hand, dass sich so eine allgemeine Wertsteigerung des Gebäudes ergibt.

Außerdem sollten Fenster– ungeachtet ihres Alters – dann ausgetauscht werden, wenn sie irreparable Schäden und andere gröbere Defekte aufweisen. Auch eine veraltete Verglasung oder nicht mehr zeitgemäße Rahmenprofile sprechen für einen Austausch.

Wie alt ist mein Fenster überhaupt?

Wer nicht genau weiß, wie alt die eigenen Fenster sind und wann ein Austausch ansteht, kann das Fenster-Alter leicht herausfinden. Hierzu ist nämlich lediglich ein Blick in den Isolierverglasungs-Zwischenraum nötig. Am Rand der Isolierscheibe befindet sich nämlich ein Alusteg. Auf diesem Steg sind üblicherweise Herstellername, Isolierwert sowie Herstelldatum des Fensters eingestempelt.

Neue Kunststofffenster – viele Vorteile

Wie bereits festgestellt, ist ein Austausch alter Fenster meist ihrer Renovierung vorzuziehen. Schließlich bringen neue Fenster deutliche Energieeinsparungen mit sich und gleichen ihre Anschaffungskosten zügig aus.

Überdies verbessern neue Fenster oft die Wohnqualität erheblich: Zum einen lässt sich Heizwärme nämlich besser im Raum halten. Zum anderen gehören außerdem Zugluft und große Sommerhitze durch eine bessere Dämmung der Vergangenheit an.

Besonders praktisch außerdem: Die bessere Wärmedämmung, Energieeinsparungen durch mehr Energieeffizienz und der angenehme Wärmeschutz im Sommer werden sogar gefördert. So bietet beispielsweise die staatliche KfW Investitionszuschüsse sowie günstige Kredite zur Finanzierung wärmedämmender Fenster an. Zusätzlich fördern regionale und kommunale Programme den Einbau neuer, energieeffizienter Fenster.

Seit 2019 in der Redaktion von Heimwerkertricks.net. Fertighaus-Fan mit großem Grundstück auf dem Land.