Da schiebt man nur den Stuhl weg und schon ist er da: ein unansehnlicher Kratzer im Parkett. Doch keine Panik! Mit unseren Tipps verschwindet er wieder im Nu.

Wer in seinem Haus bzw. in der Wohnung einen Parkettboden hat, der weiß, wie schnell darauf Kratzer entstehen können. Ein Sandkorn unter dem Schuh oder die Krallen der Katze reichen schon aus, damit sich im Parkett helle Linien abzeichnen. Das ist nicht nur ärgerlich, es sieht natürlich auch nicht so schön aus.

Doch keine Sorge, Sie müssen sich gar nicht lange darüber ärgern. Mit ganz einfach Tricks lassen sich diese feinen Kratzer und sogar auch etwas tiefere schnell selbst reparieren. Wer nun glaubt, dass man spezielle Geräte und teure Mittel zur Behandlung der Kratzer benötigt, der täuscht sich. Einige Mittel befinden sich vielleicht sogar schon in Ihrer Küche. Also gehen Sie es an und sagen Sie den Kratzern im Parkett den Kampf an.

So lassen sich Kratzer im Parkett schnell ausbessern

Parkett reparieren
© karepa / stock.adobe.com

Oberflächliche Schäden im Parkett lassen sich schnell selbst reparieren. Dafür müssen Sie nicht extra einen Fachmann zurate ziehen. Richtig angewendet, helfen auch die folgenden Hausmittelchen und Tipps, um die Kratzer wieder loszuwerden:

Tipp 1 – Pflanzenöl

Haustierbesitzer kennen das Problem: rennen Hunde plötzlich los oder fahren Katzen beim Strecken ihre Krallen aus, dann ist es schnell mal passiert, dass sich feine Kratzer im Parkett abzeichnen. Derartige Schäden können Sie schnell ausbessern, indem Sie sie mit Pflanzenöl behandeln. Dazu den Boden zunächst einmal gründlich reinigen, trocknen lassen und anschließend ein paar Tropfen Öl auf die Kratzer geben. Dieses inzwischen noch gut mit einem weichen Tuch einarbeiten. Anschließend sollten die feinen Kratzer schon verschwunden sein.

⚡ACHTUNG: Das Öl wird einige Zeit benötigen, bis es richtig in den Boden eingezogen ist. Deshalb sollten Sie die behandelte Stelle am besten zunächst einmal nicht betreten.

Tipp 2 – Walnuss

Wer dunkles Parkett besitzt, der kann den Kratzern auch mit einem Walnusskern zu Leibe rücken. Ja, richtig gelesen, auch damit lassen sich laut www.selbst.de die feinen Schadstellen im Nu beseitigen. Öffnen Sie dazu einfach eine Walnuss, nehmen Sie den Kern zur Hand und reiben Sie damit mehrmals über die Kratzer. Die Nusspartikel fügen sich dann ganz natürlich in die Kratzer ein, wodurch diese optisch kaschiert werden. Die kleinen Schadstellen sind somit schnell wieder verschwunden. Das klappt sowohl auf versiegeltem als auch auf geöltem Holzparkett.

⚡ACHTUNG: Diese Methode eignet sich wirklich nur für dunkles Parkett. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Parkett für diese Methode nicht doch zu hell ist, dann empfiehlt es sich zunächst einmal eine weniger sichtbare Stelle (z.B. hinter einem Schrank) mit der Walnuss zu behandeln. Passt der Farbton, können Sie alle anderen Kratzer damit behandeln.

Tipp 3 – Politur

Möchten Sie auf Nummer sicher gehen, dann können Sie natürlich auch auf eine speziell für Parkettböden zusammengestellte Politur zurückgreifen. Experte für Parkett, Stefan Domke von domke-parkett.de, rät keine Möbelpolitur zu verwenden, die Silikon oder Mineralöl-Derivate enthalten, da diese den Parkettboden schädigen.

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Ist die richtige Politur gefunden, dann gehen Sie am besten wie folgt vor: Reinigen Sie den Boden zunächst gründlich und tragen Sie anschließend etwas Politur mit einem weichen Tuch auf die Kratzer auf. Diese nun so lange verreiben, bis die Politur nicht mehr zu sehen ist und die Kratzer verschwunden sind.

Tipp 4 – Reparaturstift

Da Kratzer im Parkett ein großes Thema sind, gibt es mittlerweile sogar schon Reparaturstifte für den Parkettboden zu kaufen. Damit müssen Sie lediglich quer zur Faser über die Kratzer im Parkett fahren und anschließend noch mit einem Poliertuch über die Stellen reiben. Und schon sind die Kratzer verschwunden.

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Das schwerste ist eigentlich den richtigen Farbton für den Parkettboden zu finden, denn schließlich gibt es diese Stifte in vielen unterschiedlichen Farbtönen zu kaufen. Deshalb gilt auch hier wieder: Probieren Sie den Stift zunächst einmal an einer weniger sichtbaren Stelle im Raum aus.

Tipp 5 – Reparaturset für Parkett

Wenn die Kratzer nicht fein, sondern schon etwas größer sind und sogar tiefer gehen, dann empfiehlt es sich auf ein Reparaturset für Parkett zurückzugreifen. Dieses enthält in der Regel Hartwachs, das mithilfe von einem Wachsschmelzer erhitzt und somit verflüssigt wird. Dieses flüssige Wachs wird anschließend auf die Kratzer aufgetragen, wodurch sie wiederum aufgefüllt werden. Ist das Wachs dann ausgehärtet, müssen Sie nur noch mit einem Schleifschwamm darüber gehen und schon sind die Kratzer wieder verschwunden.

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Das Tolle: Derartige Reparatursets beinhalten in der Regel mehrere Wachsstangen in unterschiedlichen Farben. So können Sie ganz einfach genau den passenden Farbton für Ihren Parkettboden zusammenmischen. Außerdem können Sie damit auch gleich noch kleine Macken, Kratzer und Dellen in Holzmöbeln, Türen und allen anderen Bodenbelägen ausbessern.

So lassen sich Kratzer im Parkett vermeiden

Parkett reinigen
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➞ Filzgleiter nutzen

Damit gar nicht erst Kratzer im Boden entstehen, empfiehlt es sich unter sämtlichen Möbelstücken wie Stühlen, Tischen und auch Schränken sogenannte Filzgleiter anzubringen. Angeklebt oder angeschraubt verhindern sie Kratzspuren und ersparen Ihnen so die Ausbesserungsarbeiten. Wichtig ist jedoch, dass Sie diese regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls auch auswechseln, da sie sich mit der Zeit abnutzen.

💡TIPP: Sie können Stuhlgleiter auch ganz einfach selber machen. Beispielsweise etwa aus Korken. Eine Anleitung dazu finden Sie etwa unter www.frag-mutti.de.

➞ Bodenschutzmatte/Teppiche nutzen

Unter Rollsesseln bzw. Bürostühlen sollten Sie zudem immer eine Bodenschutzmatte nutzen. Denn gerade derartige Möbelstücke verursachen in der Regel tiefe Dellen im Boden, die sich nur schwer wieder ausbessern lassen. In stark beanspruchten Bereichen sollten Sie vielleicht auch darüber nachdenken, einen kleinen Teppich bzw. Läufer zu platzieren. Das kann dem Raum sogar noch das gewisse Etwas verleihen.

💡TIPP: Damit rutschende Teppiche an Ort und Stelle bleiben, sollten Sie Einweckgummis auf die Rückseite der Teppiche kleben.

➞ keine Schuhe auf Parkettboden tragen:

Zudem sollten Sie den Parkettboden am besten nie mit Ihren Schuhen betreten. Denn selbst, wenn Sie noch so vorsichtig sind, können sich Steinchen unter den Schuhsohlen befinden, die für Kratzer im Boden sorgen.

➞ Parkettboden richtig reinigen und pflegen:

Prinzipiell ist es auch wichtig, dass Sie den Parkettboden richtig reinigen und pflegen. Denn auch damit können Sie Ihren Boden vor Dellen und Kratzern schützen. Das heißt:

  • Wischen Sie Parkett nur nebelfeucht.
  • Nutzen Sie ausschließlich passende Parkettreiniger und Parkettpflegemittel.
  • Wischen Sie verschüttete Flüssigkeiten immer sofort auf.
  • Fegen Sie den Parkettboden mit einem weichen Besen.
  • Nutzen Sie den Staubsauger nur mit einem Bürstenaufsatz für Parkettböden.

Möchten Sie Ihren Parkettboden auffrischen, dann kommt es dabei immer darauf an, ob es sich um geöltes oder lackiertes Parkett handelt. Um den Boden aufzufrischen, können Sie prinzipiell selbst tätig werden und den Parkettboden wachsen bzw. schleifen und versiegeln.

Allerdings ist es hier ratsam, dann doch gleich einen Fachmann zu beauftragen, denn zum einen ist das eine ziemlich aufwendige Arbeit und zum anderen entfernt der Fachmann auch gleich Kratzer und Dellen im Parkettboden. Es kann sich also durchaus lohnen, ein wenig Geld zu investieren, um einen Parkettboden wie neu aussehen zu lassen.

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net