Ein Sturm hat das Dach Ihres Hauses beschädigt und Sie wissen nicht, was Sie tun sollen? Keine Panik! Ich erkläre hier, wie Sie in diesem Fall am besten vorgehen.

Stellen Sie sich vor: Nach einem heftigen Sturm mit Wind und Regen schauen Sie besorgt hinaus und bemerken, dass Ihr Dach Schaden genommen hat. Was jetzt? In diesem Artikel gehe ich auf alles ein, was Sie als Hausbesitzer rund um das Thema „Sturmschäden am Dach“ wissen sollten. Wir klären, welche Arten von Sturmschäden am Dach auftreten können, wer für die Kosten aufkommt und was Sie tun können, um Sturmschäden vorzubeugen.

Was versteht man unter einem Sturmschaden am Dach?

Ein Sturmschaden am Dach tritt auf, wenn ein Sturm starke Winde, Hagel oder Regen verursacht, die das Dach beschädigen. Diese Schäden können zu Lecks führen und das Innere Ihres Hauses beschädigen, wenn sie nicht repariert werden. Ein Sturmschaden kann dabei viele Formen annehmen. Darunter versteht man beispielsweise:

➭ Abgedeckte Dachziegel oder Dachplatten:

Starkwind oder Sturm können Dachziegel oder Dachplatten lockern oder komplett abdecken. Das führt nicht nur zu einem undichten Dach. Herabfallende Ziegel können auch zur Gefahr für Personen werden.

➭ Beschädigte Dachrinnen und Fallrohre:

Durch umherfliegende Gegenstände oder Starkregen können Dachrinnen und Fallrohre verstopfen, verbiegen oder abreißen.

➭ Schäden an der Dachkonstruktion:

In extremen Fällen kann der Sturm die gesamte Dachkonstruktion beschädigen, etwa indem er Teile des Dachstuhls herausreißt oder die Dachsparren verformt.

➭ Durchfeuchtung und Wasserschäden:

Wenn das Dach undicht ist, kann Wasser ins Haus eindringen und zu Durchfeuchtungen, Schimmelbildung oder weiteren Bauschäden führen.

Was müssen Hausbesitzer bei einem Sturmschaden tun?

Sturmschäden am Dach
Dokumentieren Sie den Schaden – © pololia / stock.adobe.com

Wenn Ihr Dach von einem Sturmschaden betroffen ist, sollten Sie als Hausbesitzer zunächst Ruhe bewahren und die Situation einschätzen. Bevor Sie handeln, überprüfen Sie die folgenden Punkte:

➡ Ist die Sicherheit von Personen gefährdet?
➡ Sind weitere Schäden am Haus oder in der Nachbarschaft zu erkennen?

Sobald Sie sich einen Überblick verschafft haben, sollten Sie diese Schritte befolgen:

✍🏻 Schritt 1 – Dokumentation des Schadens:

Halten Sie den Sturmschaden mit Fotos oder Videos fest. Diese können später für die Schadensmeldung bei Ihrer Versicherung und zur Dokumentation der Reparaturarbeiten nützlich sein. Aber Achtung: Begeben Sie sich dafür nicht in Gefahr! Wenn Sie nicht in der Lage sind, das Dach selbst zu inspizieren, rufen Sie einen professionellen Dachdecker an, der dann eine genaue Bewertung durchführt. Oder versuchen Sie den Schaden von unten bzw. vom Nachbargrundstück aus zu fotografieren.

📞 Schritt 2 – Kontakt mit der Versicherung aufnehmen:

Melden Sie den Schaden umgehend Ihrer Versicherung. Fragen Sie nach, welche Schritte als Nächstes eingeleitet werden müssen und welche Unterlagen benötigt werden.

🔨 Schritt 3 – Notmaßnahmen ergreifen:

Sichern Sie Ihr Haus gegen weitere Schäden, indem Sie etwa Wasser wegwischen, beschädigte Dachfenster mit Plane und Isolierband zukleben oder Dachrinnen abstützen. Diese Maßnahmen sollten Sie jedoch nur ergreifen, wenn es sicher ist. Bei Unsicherheiten ist es besser einen Fachmann zu beauftragen. Dieser kann Behelfsabdeckungen liefern und Schäden erst einmal absichern.

Entsorgen Sie beschädigte Gegenstände, wie beispielsweise etwa Möbel, auf keinen Fall vorzeitig. Denn es könnte sein, dass die Versicherung einen Gutachter vorbeischickt.

👷🏻‍♂️ Schritt 4 – Reparaturarbeiten in Auftrag geben:

Es ist ratsam, einen Fachmann mit der Reparatur des Sturmschadens am Dach zu beauftragen, um sicherzustellen, dass die Arbeit korrekt ausgeführt wird. Stellen Sie sich daher zunächst die Frage: „Wo kann ich einen kompetenten Dachdecker in meiner Nähe finden?“. Holen Sie sich anschließend Empfehlungen von Freunden, Nachbarn oder online ein und vergleichen Sie mehrere Angebote. Achten Sie bei der Wahl der Dachdecker darauf, dass die Handwerker über die notwendigen Qualifikationen und Erfahrungen verfügen. Vergewissern Sie sich außerdem, dass die Reparaturarbeiten den geltenden Vorschriften entsprechen, insbesondere wenn es um energetische Anforderungen geht.

Grundsätzlich ist es aber auch möglich, kleinere Sturmschäden am Dach selbst zu reparieren. Jedoch ist das Arbeiten in der Höhe gefährlich. Obendrein erfordert es Fachkenntnisse sowie geeignetes Werkzeug. Im Falle eines Sturmschadens empfiehlt es sich daher, einen erfahrenen Dachdecker zu beauftragen, um die Sicherheit und eine fachgerechte Reparatur zu gewährleisten.

Wer zahlt bei Sturmschäden?

Sturmschäden am Dach
Es kommen mehrere Versicherungen in Frage – © Imillian / stock.adobe.com

Die Frage, wer bei Sturmschäden am Dach zahlt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa Ihrer Versicherung und dem Verursacher des Schadens. Grundsätzlich können folgende Versicherungen relevant sein:

➭ Wohngebäudeversicherung:

Die Wohngebäudeversicherung kommt in der Regel für Sturmschäden am Dach auf, sofern diese durch den Sturm selbst verursacht wurden.

➭ Hausratversicherung:

Falls durch den Sturmschaden auch Ihr Hausrat in Mitleidenschaft gezogen wurde, kann die Hausratversicherung die Kosten dafür übernehmen.

➭ Haftpflichtversicherung:

Sollte der Sturmschaden aufgrund von mangelnder Wartung oder Pflege entstanden sein und dadurch auch Schäden bei Dritten verursacht haben, kann die Haftpflichtversicherung zum Tragen kommen. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihre Haftpflichtversicherung auch Schäden durch Sturm und Unwetter abdeckt.

➭ Versicherung des Verursachers:

In manchen Fällen kann es vorkommen, dass der Sturmschaden auf das Verschulden eines Dritten zurückzuführen ist. Etwa, wenn ein Nachbar seinen Baum nicht ordnungsgemäß gepflegt hat und dieser auf Ihr Dach gestürzt ist. In solchen Fällen kann die Haftpflichtversicherung des Verursachers für die Schadenskosten aufkommen.

💡Übrigens:
Die meisten Versicherungen definieren einen Sturm als ein Ereignis mit einer Windstärke von mindestens 8 Beaufort (62-74 km/h). Schäden, die bei schwächeren Windstärken auftreten, werden in der Regel nicht als Sturmschäden anerkannt.

Außerdem decken nicht alle Versicherungen Sturmschäden am Dach ab. Es ist daher wichtig, die Bedingungen Ihrer Versicherung genau zu kennen und sicherzustellen, dass Sie ausreichend gegen Sturmschäden geschützt sind.

Wie können Hausbesitzer Sturmschäden vorbeugen?

Sturmschäden am Dach
Überprüfen Sie Ihr Dach regelmäßig auf Schäden – © glebchik / stock.adobe.com

Laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe spricht man ab einer Windgeschwindigkeit von 75 Stundenkilometern von einem Sturm. Das Problem: Meteorologen beobachten, dass sie in Europa immer heftiger werden. Daher rät das BBK dazu vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, um Sturmschäden am Dach zu verhindern. Darunter zählen beispielsweise:

❍ Regelmäßige Inspektion und Wartung:

Überprüfen Sie Ihr Dach regelmäßig auf Schäden, lockere Dachziegel oder Dachplatten und sorgen Sie für eine zeitnahe Reparatur bzw. Sanierung des Daches. Eine jährliche Inspektion durch einen Dachdecker ist empfehlenswert.

❍ Sturmsicherung:

Lassen Sie Ihr Dach mit speziellen Sturmsicherungen versehen, um die Wahrscheinlichkeit von abgedeckten Dachziegeln oder Dachplatten zu reduzieren.

❍ Dachrinnen- und Fallrohrreinigung:

Reinigen Sie regelmäßig Ihre Dachrinnen und Fallrohre, um Verstopfungen und möglichen Wasserschäden vorzubeugen.

❍ Baumpflege:

Achten Sie darauf, dass Bäume in der Nähe Ihres Hauses regelmäßig gepflegt und beschnitten werden, um das Risiko von herabfallenden Ästen oder umstürzenden Bäumen zu minimieren.

Fazit:

Ein Sturmschaden am Dach kann eine lästige und teure Angelegenheit sein. Mit der richtigen Vorsorge und der schnellen Reaktion bei einem Schaden können Sie jedoch größere Probleme vermeiden. Wenn Sie einen Schaden am Dach feststellen, sollten Sie also sofort handeln und am besten einen professionellen Dachdecker mit der Begutachtung und Reparatur beauftragen.

Mit regelmäßigen Inspektionen und der Verwendung hochwertiger Materialien können Sie obendrein dazu beitragen, dass Ihr Dach sturmsicherer wird und weniger anfällig für Schäden durch extreme Wetterbedingungen ist.

Seit 2010 Redakteurin für die tippsNET GmbH und Heimwerkertricks.net. Kreativzentrale für Styling und Renovierungen. Expertin für KfW-Förderungen und Tricks für den Garten.