
Auch wenn in den meisten Fällen der Falttür eine Montageanleitung beiliegt, brauchen Heimwerker oftmals Hilfe beim Einbau. Vielleicht helfen Ihnen ja auch unsere Tipps?
Größere Räume lassen sich durch das Einziehen von Trennwänden unterteilen. So können Abstellkammern oder auch begehbare Kleiderschränke im Schlafzimmer entstehen. Um sich Zugang zum neu gewonnenen Raum zu verschaffen, muss eine Tür eingebaut werden. Häufig reicht das Platzangebot für den Einbau einer normalen Zimmertür nicht aus. In diesem Fall bieten Falttüren eine willkommene Lösung. Was es beim Einbau einer Falttür zu beachten gibt und was diese flexiblen Raumlösungen ausmacht, erfahren Sie im Folgenden.
Was ist das Besondere an einer Falttür?
Um einen Türflügel aufzuschlagen, braucht es Platz. Reicht der Platz nicht aus, kann die Falttür mit ihren sehr kleinen Türflügeln die Lösung sein. Falttüren sind aus mehreren Segmenten aufgebaut und können bis auf engsten Raum zusammengefaltet werden. Dabei ist die Falttür keine Erfindung der Neuzeit, bereits die Römer wussten um diese Technik und machten regen Gebrauch davon.
Falttüren sind nicht nur für kleine Durchgänge geeignet, auch in großen Räumen können sie, zum Beispiel als Raumteiler, zum Einsatz kommen. Auch für den Zugang zur Terrasse oder als Garagentor sind Falttüren nicht unüblich.
Welche verschiedenen Bauweisen von Falttüren gibt es?
Es wird grundsätzlich in eine hängende und in eine stehende Bauweise unterschieden. Bei hängenden Falttüren verläuft die Laufschiene oberhalb der Tür. Es muss nicht zwingend am Boden eine weitere Laufschiene angebracht werden.
Bei der stehenden Bauweise ist der Laufapparat am Boden angebracht. Meist wird zusätzlich eine obere Führungsschiene montiert. Allein bei freistehenden Falttüren kann die obere Führungsschiene eingespart werden. Freistehende Falttüren findet man oft zur Abgrenzung von Duschplätzen.
Vor- und Nachteile von hängenden und stehenden Falttüren
Falttür Art | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
hängende Falttür | ||
stehende Falttür | Es müssen meist beide Schienen montiert werden. |
Verschiedene Bauformen von Falttüren
Bei den Falttüren kann zwischen verschiedenen Bauformen unterschieden werden:
Die klassische Falttür erfordert beidseitig die Montage von Führungsschienen. Die Falttür besitzt ganze Flügel und kann nur nach einer Seite hin gefaltet werden. Im Winkel jedes zweiten Gelenks sind Führungsrollen angebracht.
Harmonikatüren folgen in ihrem Aufbau dem Prinzip einer Ziehharmonika. Die Flügel lassen sich zur Hälfte nach Außen und Innen falten. Bei der Montage der Harmonikatür ist die Anbringung einer Laufschiene ausreichend. Für den Außenbereich können diese Modelle nicht genutzt werden, da sie nicht dicht abschließen.
Faltschiebetüren können auch um die Ecke geöffnet werden und lassen sich daher auch an in sich gekrümmten Führungsschienen montieren. Meist handelt es sich hierbei um hängende Falttüren.
Montage einer Falttür: Werkzeugliste
- Zollstock
- Bleistift
- Bohrer
- Akkuschrauber
- Metallbügelsäge
- Gehrungslade
Falttür montieren – Schritt für Schritt
- Türöffnung ausmessen
- Zuschnitt der verschiedenen Schienen
- Befestigung der Führungsschienen
- Türstopper einbauen
- Schloss einbauen
- Endmontage
Zunächst wird die Türöffnung sorgfältig ausgemessen, sowohl in der Breite, als auch in der Höhe. In welcher Höhe später die Befestigungsclips angebracht werden müssen, lässt sich der Montageanleitung des jeweiligen Modells entnehmen. Die entsprechenden Markierungen werden mit einem Bleistift angezeichnet.
Die Maße für die Schienen können aus den eben ermittelten Maßen für die Türöffnung abgeleitet werden. Wie dabei vorzugehen ist, kann ebenfalls der Montageanleitung des Herstellers entnommen werden. Zunächst wird die Laufschiene zugeschnitten.
Danach werden die senkrechten Schienen für die Schlossseite und den Türanschlag zugeschnitten. Die Lamellen müssen nicht zwingend gekürzt werden. Die Schienen werden entsprechend der vorab ermittelten Türbreite zurechtgeschnitten. Vergessen Sie nicht den Sägeschnitt zu entgraten!
Die Gelenkbänder, die Anfangsgleiter und die Winkelgleiter werden mit Hilfe von Schrauben fixiert und an die Lamellen geschraubt, um im weiteren Verlauf in die Laufschiene eingeschoben werden zu können. Die Anfangsgleiter werden auf das Schlossprofil geschraubt. Die Befestigung der Winkelgleiter erfolgt auf den Halblamellen, also den nach außen gerichteten Lamellen. Nun kann die Falltür zusammen geschoben werden und die Gelenkgleiter werden beidseitig an die Lamellen geschraubt.
Damit sich die Falttür in geöffnetem Zustand arretieren lässt, ist die Montage eines Stoppers in die Gleitschiene notwendig. Hierfür ist eine Bohrung erforderlich. Um den Türstopper montieren zu können, muss die Falttür auf ihr ursprüngliches Paketmaß zusammengefaltet werden. Die Paketbreite wird ermittelt und an der oberen Laufschiene angezeichnet.
Alle Schienen werden mit Hilfe von Clips am Türrahmen angebracht. Das Türschloss kann nun in das Schlossprofil geschoben werden. Nach dem Zusammenschieben der Falttür werden die Führungsköpfe in die obere Schiene geschoben. Damit diese nicht wieder herausrutschen können, werden vor dem Einhängen die mitgelieferten Schutzkappen aufgebracht. Die Befestigung der Seitenkanten erfolgt nach Angaben des Herstellers.