Bodenbeläge und Teppich aus Naturmaterialien sind nicht nur gemütlich, sie schaffen auch ein angenehmes Raumklima. Erfahren Sie hier mehr zu den Unterschieden und Vorteilen.

Im Durchschnitt verbringt die deutsche Bevölkerung etwa 90 Prozent ihrer Zeit in Innenräumen, darunter in der eigenen Wohnung, an der Arbeit oder bei Freizeitbeschäftigungen. Das bedeutet vor allem eins: Uns bleibt nur wenig Freiraum, um gesunde, frische Luft in freier Natur zu genießen. Deshalb sollten wir zumindest in unseren eigenen vier Wänden auf ein gutes Raumklima achten, das sich positiv auf unsere Wohngesundheit auswirkt. Während viele Menschen sich vor allem auf regelmäßiges Lüften konzentrieren, schenken sie ihrem Fußbodenbelag nur wenig Beachtung – dabei hat auch er maßgeblichen Einfluss auf die klimatischen Bedingungen eines Zimmers.

Natürliches Wohnambiente schaffen

Bereits seit langer Zeit liegt eine naturnahe Raumausstattung im Trend. Vor allem Elemente aus Holz erfreuen sich großer Beliebtheit: Sie strahlen Wärme und Behaglichkeit aus, einige Arten, die viel ätherisches Öl oder Harz enthalten, darunter Zedern- und Kiefernholz, gehen sogar mit einem angenehmen, aromatischen Geruch einher. Darüber hinaus beeindrucken sie mit einer attraktiven Optik und einer großen Farbvielfalt, die von weiß-gelblichen über rötlichen Nuancen bis zu tiefstem Braun reicht.

Ein schicker Parkettboden weiß zu begeistern, dies gilt jedoch auch für Naturteppiche, die gleichfalls zu einem gesunden Raumklima beitragen. Sie bieten folgende Vorteile:

  • weiche Haptik, die besonders Babys, Kleinkindern und Barfußläufern zugutekommt
  • geräuschmindernde Eigenschaften
  • oft sind sie handgewebt
  • hohe Qualität und Robustheit
  • Nachhaltigkeit, denn sie werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt
  • breite Material- sowie Farbpalette

Über einen bekannten Namen verfügen die Natur-Teppiche der Marke Tretford, die das Raumklima positiv beeinflussen und in verschiedensten Teppich-Modellen zur Auswahl stehen.

Von Schaffellen zu handgewebten erstklassigen Naturteppichen

Kaschmirziege Wolle
Das Haar der Kaschmirziege ist für die Herstellung von Teppichen und Kleidung äußerst beliebt. | © jcsmilly / stock.adobe.com
In der Regel assoziieren wir die Bezeichnung “Teppich natur” vor allem mit dicken Wollteppichen oder auch echten Schaffellen – sie schmückten früher häufig die Wohnung unserer Großeltern. Mittlerweile gibt es jedoch ein riesiges Angebot an modernsten Naturfaserteppichen. Sie werden aus den unterschiedlichsten Materialien hergestellt, darunter:

  • Sisal
  • Jute
  • Schurwolle von Schafen und Ziegen

Vorteilhaft bei Naturteppichen aus Schurwolle ist, dass sie auf natürliche Art schmutzabweisend sind. Sie gehen häufig mit einem hohen Eigengewicht einher. Für die Herstellung der Tretford-Teppiche, wie Läufer und Teppichfliesen, kommt vermehrt (Kaschmir-)Ziegenhaar zum Einsatz. Zur höheren Strapazierfähigkeit werden einige der Produkte mit Kunstfasern ergänzt. Sie sind ausnahmslos schadstoffgeprüft und reduzieren Feinstaub – somit tragen sie zu einem guten Raumklima bei.

Pluspunkte von Naturteppichböden

Teppich aus Naturfasern
Verschiedene Teppichtexturen aus Sisal und Naturfasern | © ubonwanu / stock.adobe.com
Bereits mit unserem Fußbodenbelag fängt naturbewusstes sowie ökologisches Wohnen an. Sie werden aus nachwachsenden Rohstoffen mit robusten Eigenschaften herstellt. Mit der Nutzung von Naturteppichen schützen wir somit auch unsere Umwelt. Zum Beispiel Bodenbeläge aus Sisal nehmen Wasserdampf aus der Luft auf und können ihn wieder abgeben, wodurch das Raumklima verbessert wird. Wer auf natürliches Wohnen Wert legt, ist mit Teppichböden aus pflanzlichen Fasern und Schurwolle bestens beraten. Worum es sich bei den einzelnen Naturmaterialien handelt, haben wir im Folgenden zusammengestellt.

➔ Ziegen-, Kamel- und Rinderhaare

Die Haare einiger Rassen dieser Tiere sind bestens zur Herstellung von hochwertigen Nadelvliesen und Garn geeignet. Sie werden unter anderem für strapazierfähige Schlingenteppichböden herangezogen.

➔ Schafwolle

In regelmäßigen Abständen werden Schafe geschoren. Dies kommt nicht nur ihnen selbst zugute, sondern auch uns, denn ihr Fell ist vielseitig verwendbar. Argentinien, Australien sowie Neuseeland gehören zu den Hauptproduzenten. Schafwolle verhält sich hygroskopisch, sie kann bis zu 40 Prozent des eigenen Gewichts an Wasser aufnehmen. Trotzdem wirkt sie dabei nicht feucht. Durch diese Eigenschaft hat Schafwolle Einfluss auf das elektrostatische Verhalten, welches ein gutes Raumklima begünstigt.

➔ Baumwolle

Bei ihr handelt es sich um den Fruchtbestand des Baumwollbusches. Er wird in Form von Pflücken geerntet, im Anschluss in Ballen gepresst und in Spinnereien weiterverarbeitet. Angebaut wird Baumwolle, die über eine außergewöhnlich hohe Zugfestigkeit verfügt, unter anderem in Ägypten und Amerika. In der Teppichindustrie findet sie fast ausschließlich Verwendung als Bindekette für gewebte Teppiche.

➔ Jute

Hauptanbaugebiet von Jute ist Bangladesch. Sie wird aus den Stängeln des Chorchorus-Strauches gewonnen. Diese werden nach der Ernte gewaschen, gebrochen sowie gereinigt und zu Garn gesponnen. Es eignet sich sowohl für Naturteppiche als auch viele weitere Produkte, darunter Taschen und Kleidung.

➔ Kokos

Die Fasern der Kokospalme sind elastisch, abriebfest und wasserunempfindlich. Sie wird in nahezu allen heißen Ländern angebaut und ist Lieferant für ein widerstandsfähiges sowie sprödes Kett- und Schussgarn. Naturteppiche aus Kokosfasern bieten den Vorteil, dass Schmutz nicht auf der Gewebeoberfläche haftet. Aus diesem Grund sind sie als strapazierfähige Läufer- und Teppichware besonders beliebt.

➔ Sisal

Es stammt aus den Blättern der Agave, insbesondere der Sisal-Agave. Ihre Aufbereitung erfolgt in gleicher Weise wie bei den meisten anderen Pflanzenfasern auch. Sisal verfügt über eine hohe Abriebfestigkeit. Somit ist es prädestiniert für die Herstellung von Naturteppichen. Ebenso wie Schafwolle gehen die Pflanzenfasern mit einer hohen Wasseraufnahmefähigkeit einher und wirken sich infolgedessen positiv auf das Raumklima aus. Weiterhin besitzen sie antistatische Eigenschaften und ziehen keinen Schmutz oder Staub an.

Natürlicher Bodenbelag aus Holz

Parkett Allergiker
Parkett ist langlebig und gut für Allergiker geeignet | © Comeback Images / stock.adobe.com
Neben vorbezeichneten Teppich-Varianten lässt sich auch mit Parkettfußboden eine natürliche und gleichzeitig wunderschöne Wohnatmosphäre gestalten. Vorwiegend die Materialien Kork und Echtholz beeinflussen das Raumklima in hohem Maße. Beide sind für die Verlegung einer Fußbodenheizung geeignet, wobei ein Korkfertigboden ausschließlich für die Warmwasser-Variante tauglich ist.

Echtholz-Parkett wird von vielen Menschen aufgrund seiner ansprechenden Optik, Wohngesundheit sowie Fußwärme bevorzugt. Außerdem reguliert es die Raumluftfeuchte und trägt zu einem angenehmen Raumklima bei. Darüber hinaus verfügt Echtholz über eine außergewöhnliche Langlebigkeit. Parkett ist zudem für Allergiker die perfekte Lösung, denn es zieht keinen Staub an und ist leicht zu reinigen.

Sägen, kleben, schrauben, basteln... seit 2008 bin ich in der Redaktion von Heimwertricks.net die Expertin für DIY-Projekte und selbst gemachte Deko aller Art.