Ethanol-Kamine sind eine beliebte Alternative zum klassischen Kamin. Sie schaffen eine gemütliche Atmosphäre, können aber durch falsche Inbetriebnahme gefährlich sein.

Ein Kamin sorgt für Romantik, macht den Raum einladend und gemütlich. Dabei muss es nicht das knisternde Kaminfeuer sein. Wer will schon konstant Brennholz fertigen oder hat die Möglichkeit, Unmengen an Holz im Keller zu lagern. Mit einem Ethanol-Kamin bietet sich eine hochwertige und umweltfreundliche Alternative, die sich in jedem Raum realisieren lässt.

Ein Schornstein wird nicht gebraucht. Sie können den Kamin aus der Verpackung nehmen und sofort loslegen. Vorab sollten Sie sich aber etwas näher mit den Gegebenheiten befassen, die beim Betrieb von Ethanol-Kaminen Priorität besitzen. Immer wieder kommt es beim Betrieb von Ethanol-Kaminen zu Unfällen, die sich vermeiden ließen, wenn man sich etwas näher mit den Geräten und ihren Tücken befasst.

Die Vorteile von Ethanol-Kaminen sprechen für sich:

  • sie müssen nicht mit dem Schornstein verbunden werden
  • sie sind einfach zu bedienen
  • sie sind preiswert
  • sie schonen die Umwelt
  • sie sind geruchlos
  • sie lassen keine Brandrückstände entstehen

Ethanol Kamin – Hübsche Deko, aber keine Wärmequelle

Ein Ethanol-Kamin ist hübsch anzusehen, ein warmes Zimmer werden Sie damit allerdings nicht bekommen. Die Kamine werden als Dekorationsgegenstände und nicht als Wärmequellen verstanden. Wird Ethanol verbrannt, können Schadstoffe entstehen, die zur Belastung für die Raumluft werden. Die Folge ist, es muss häufig gelüftet werden und warme Luft entweicht aus dem Raum.

💡TIPP: Der Raum lässt sich mit einem Ethanol-Kamin aufwerten. Die Heizkosten werden dagegen kaum geringer ausfallen.

Wie viel Wärme die Geräte letztlich abgeben, ist nicht zuletzt vom Modell abhängig. Mehr als drei Kilowatt pro Stunde werden in der Regel nicht produziert. Ein Raum lässt sich damit also kaum aufheizen. Man kann die Geräte also maximal als Unterstützung, aber nicht als alleinige Wärmequelle einsetzen.

Den passenden Standort auswählen

Ein Ethanol-Kamin kommt ins Haus. Doch wohin damit? Theoretisch kann der Kamin in jedem Raum platziert werden. Ein Schornsteinanschluss ist nicht notwendig. Machen Sie sich jedoch bewusst, dass mit offenem Feuer gearbeitet wird. Der Ethanol-Kamin darf nicht zu nahe an den Wänden positioniert werden, da sich die Tapete ansonsten leicht entzünden könnte. Brennbare Gegenstände wie Tischdecken, Gardinen, Kissen oder Stühle sollten sich in ausreichender Entfernung befinden. Besondere Vorsicht ist beim Christbaum empfohlen.

💡TIPP: Angaben über den Mindestabstand zu brennbaren Gegenständen können Sie der jeweiligen Gebrauchsanleitung entnehmen.

Besonders wichtig ist ein sicherer und vor allem stabiler Stand. An einer wackligen Tischkante, auf einem schmalen Regalbrett oder Fensterrahmen ist der Ethanol-Kamin falsch aufgestellt.

ACHTUNG: Sind Kinder oder Haustiere im Haushalt, ist besondere Vorsicht bei Aufstellung und Betrieb des Ethanol-Kamins geboten.

Was sollte bei der Installation beachtet werden?

Zunächst gilt es, zwei Arten von Ethanol-Kaminen zu unterscheiden. Angeboten werden Kamine zur Wandbefestigung und Modelle, die frei im Raum aufgestellt werden können.

Kamin ArtHinweise für die Inbetriebnahme
Wandkamin✔ Wandkamine werden in der Regel mit allem benötigten Montagematerial ausgeliefert.
✔ Die Vorrichtungen für die Wandmontage können separat im Lieferumfang enthalten sein oder sind schon im Kamin verbaut.
✔ Für die Montage müssen Löcher in die Wand gebohrt werden. Anschließend sind Dübel und Schrauben anzubringen.
✔ Ein Sicherheitsabstand von etwa einem Meter zu brennbaren Materialien sollte eingehalten werden.
frei stehender Kamin✔ Auspacken und Aufstellen heißt es in der Regel bei den frei stehenden Kaminen.
✔ Eine Montage ist meist nicht erforderlich.
✔ Achten Sie auf sicheren Stand und halten ebenfalls einen Sicherheitsabstand von mindestens einem Meter zu brennbaren Gegenständen ein.

Wie befülle ich einen Ethanol-Kamin richtig?

Bevor der Kamin in Betrieb genommen werden kann, muss er mit Ethanol befüllt werden. Je nach Größe und Ausführung des Ethanol-Kamins schwankt die Menge, die eingefüllt werden muss. Achten Sie vor dem Erstgebrauch darauf, nicht mehr Ethanol einzufüllen, als der Hersteller vorgibt. Eine Markierung für die maximale Einfüllmenge sollte bei jedem Gerät vorhanden sein.

Während des Betriebes entweicht Ethanol und es muss folglich nachgefüllt werden. Niemals sollte Ethanol in brennende oder noch heiße Kamine eingefüllt werden. Füllen Sie Ethanol nur auf, wenn das Gerät komplett erkaltet ist. Auch hier gilt es, die Hinweise der Hersteller zu beachten.

Welcher Brennstoff sollte verwendet werden?

Verwenden Sie bevorzugt Bio-Ethanol. Die Brennstoffe bestehen zu etwa 97 Prozent aus reinem Ethanol. Billigere Varianten sind zwar ebenfalls erhältlich, allerdings weniger empfehlenswert. Durch die Beimischung von Wasser oder Gelstoffen kann es während des Brennvorgangs zu einer unangenehmen Geruchsentwicklung kommen.

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  • Bitte beachten Sie unbedingt die Anleitung und Sicherheitshinweise Ihres Ethanol-Kamins!

Inbetriebnahme des Ethanol-Kamins

Nachdem der Brennstoff eingefüllt wurden, kann der Kamin in Betrieb genommen werden. Beim Entzünden sollte ausreichend Abstand zur Brennwanne gehalten werden. Während des Betriebes sollte der Ethanol-Kamin stets beaufsichtigt werden. Sind Kinder oder Haustiere im Raum, verlassen sie niemals das Zimmer, bis die Flamme erloschen ist.

Lüften nicht vergessen!
Wird Bio-Ethanol verbrannt, entstehen Wasser, Kohlenstoffdioxid und diverse Schadstoffe, die die Luft im Zimmer belasten. Lüften ist beim Betrieb von Ethanol-Kaminen besonders wichtig, da sich die Luft im Raum besonders schnell verbraucht.

💡TIPP: Ein Liter verbrannter Ethanol produziert in etwa die gleiche Menge Kohlenstoffdioxid, die von 25 Menschen in einer Stunde ausgeatmet wird.

🔥HILFE, ES BRENNT!🔥
Ist es doch einmal passiert und es sind Gegenstände außerhalb des Kamins in Brand geraten, heißt es, schnell handeln. Feuerlöscher oder Löschdecke sollten immer griffbereit sein. Kleinere Brände können mit einem für brennende Alkohole geeigneten Schaum-Feuerlöscher behoben werden. Schlägt der eigene Löschversuch fehl, verständigen Sie umgehend die Feuerwehr.

Was ist bei der Pflege von Ethanol-Kaminen zu beachten?

Nach dem Betrieb sollte kein Ethanol mehr in der Brennwanne vorhanden sein. Ethanol verdunstet bei Zimmertemperatur und hinterlässt brennbare Dämpfe. Gereinigt werden sollten die Geräte nur, wenn sie komplett erkaltet sind. Die Brennkammer kann mit einem mit Ethanol getränkten weichen Tuch gereinigt werden. Da es sich um reinen Alkohol handelt, werden Flecken mühelos entfernt.

Die Verkleidungen der Kamine bestehen meist aus Glas oder Edelstahl. Für die Reinigung ist es ausreichend, ein weiches Tuch mit etwas Wasser zu befeuchten. Haben sich hartnäckige Flecken angesammelt, können diese mit Geschirrspülmittel entfernt werden.

💡TIPP: Verwenden Sie für die Reinigung keine scharfen Putzmittel, die die Verkleidung der Kamine angreifen könnten.

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net