Beim Hausbau selbst mitzuhelfen, halten viele Heimwerker für eine gute Idee. Dafür braucht es jedoch Know-how, Selbstvertrauen und eine gute Vorbereitung.
Wer das notwendige Know-how hat, muss es sich auch zutrauen, die Arbeit selbst in die Hand zu nehmen. Damit es nicht im Desaster endet, sind gründliche Planung und Vorbereitung essenziell.
Wenn sich die Idee erst einmal im Kopf festgesetzt hat, geht es daran, das Projekt in die Tat umzusetzen. Ein großes Problem stellt sich schon direkt am Anfang: Wohin mit den ganzen Werkzeugen und dem notwendigen Material? Alles einfach auf der Baustelle zu lagern und zu hoffen, dass schon nichts passiert, wäre etwas blauäugig. Wenn das Material und die Werkzeuge im Freien lagern, sind sie stets der Witterung ausgesetzt. Das kann den Sachen ganz schön zusetzen oder sie sogar unbrauchbar machen. Zudem haben unbefugte Personen auf die Sachen Zugriff. Wenn etwas gestohlen oder zerstört wird, ist der finanzielle Schaden meist groß. Zudem könnten Kinder mit den Sachen spielen. Dabei wäre die Verletzungsgefahr teilweise enorm hoch. Was ist also zu tun?
Der Materialcontainer als Lagerungsmöglichkeit
Wer dieses Problem grundsätzlich hat, weil er eine reichhaltig ausgestattet Hobbywerkstatt hat, braucht dafür eine langfristige Lösung. Auf der Baustelle ist ebenfalls eine mittelfristige Lösung gefragt, schließlich baut sich ein Haus nicht in wenigen Wochen. Ein Geräteschuppen könnte dafür eine Lösung sein. Darin findet das ganze Werkzeug und alle Materialien Platz, die für den Hausbau notwendig sind. Eine gute Alternative ist ein Materialcontainer, der sich direkt auf dem Baugrundstück aufstellen lässt. Noch vor dem ersten Bauaushub findet er seinen Platz und kann dort während der gesamten Bauphase stehen bleiben. Ist das Haus fertig, kann er weiterhin als Lagerraum dienen, beispielsweise für alle Werkzeuge für den Garten.
Das richtige Werkzeug und die Materialien
Damit die Eigenleistung beim Hausbau oder Hausumbau klappt, gibt es auch viel Drum und Dran zu berücksichtigen. Dazu gehören beispielsweise die geeigneten Werkzeuge. Werkzeuge und technische Hilfsmittel können Bauherren kaufen oder auch ausleihen. Alles braucht einen Lagerplatz, an dem sich die Sachen sicher verstauen lassen. Wer sich für einen Materialcontainer entschieden hat, muss dafür sorgen, dass der Container so aufgestellt ist, dass er einerseits leicht zugänglich ist, andererseits aber auch die Arbeiten auf der Baustelle nicht behindert oder zusätzlich erschwert. Kann sich der Lagerplatz nicht auf dem Grundstück befinden, sondern muss er auf öffentlichem Grund sein, so ist es notwendig, eine entsprechende Bewilligung bei der zuständigen Gemeinde einzuholen. Da Baustellen auch Müll produzieren, muss der Bauherr sich auch um eine fachgerechte Entsorgung kümmern.
Im Materialcontainer lagert alles trocken und sicher
Der Materialcontainer ist ein trockener Raum, in dem auch empfindliches Material und teures Werkzeug sicher lagert. Er ist abschließbar, sodass auch die Gefahr von Diebstahl oder unbefugtem Zugriff minimiert ist. Das kann beispielsweise dann wichtig sein, wenn Kinder auf dem Grundstück spielen. Schnell haben sie die interessanten Sachen im Werkzeugraum zum Spielen entdeckt, wenn sich dieser nicht richtig verschließen lässt. Dabei besteht erhebliche Unfallgefahr für die Kinder.
Darf jeder einfach einen Materialcontainer aufstellen?
Materialcontainer sind eine günstige und flexible Möglichkeit, Werkzeuge und Material wettergeschützt zu lagern. Doch wie bei Wohncontainern auch, gibt es hier gewisse Vorschriften, die bundesweit nicht einheitlich sind. Es gibt Gemeinden, in denen darf ein 20-Fuß-Standardcontainer ohne Genehmigung aufgestellt werden. In anderen ist auch bei einem kleineren Container eine Baugenehmigung erforderlich. Wie die Regelungen in der jeweiligen Gemeinde sind, sollte jeder vor der Containerbestellung erfragen.
Meist macht es keinen Unterschied, ob der Container kurzfristig aufgestellt wird oder dauerhaft als Lagerfläche dient. Es ist der Verwendungszweck, der die Genehmigungspflicht auslöst. Wer eine rechtlich verbindliche Antwort zu Fragen wie Grenzabstand oder Höhe oder Standsicherheit haben will, fragt am besten bei der örtlich zuständigen Bauaufsichtsbehörde nach.
Der Faktor Zeit – häufig unterschätzt
Wer sein Haus in Eigenleistung bauen will, muss seine Leistung realistisch einschätzen. Oft fehlt die Routine bei den anfallenden Arbeiten und alles dauert länger. Die Werkzeuge und deren Handhabung sind zwar bekannt, doch oft benutzt hat der Bauherr sie bisher noch nicht. Was fehlt, sind Übung und Erfahrung und sehr häufig auch die körperliche Fitness. Daher ist es ratsam, ein genaues Zeitbudget zu erstellen und Zeiträume festzulegen, in denen die Arbeiten am Stück vorangehen können, beispielsweise in den Ferien.
Obendrein können konkrete Zwischenziele dabei helfen, den Fortschritt besser zu kontrollieren. Dabei ist es wichtig, die Zeiten nicht zu knapp zu kalkulieren. Ausfälle durch Krankheit, eine Fehleinschätzung der eigenen verfügbaren Zeit oder auch unvorhergesehene Ereignisse können den Zeitplan schnell durcheinander wirbeln. Durch entsprechende Puffer bleibt noch genügend Spielraum bis zum geplanten Fertigstellungstermin.
Wer alles in Eigenregie übernehmen will, hat viele Freiheiten bei der Zeitplanung. Wer allerdings für verschiedene Arbeiten Fachbetriebe braucht, muss immer sehen, dass die notwendigen Abschnitte fertig sind, wenn das Unternehmen anrollt, um seinen Part zu übernehmen. Dabei ist ein Einsatzplan sehr hilft, mit dem sich die verschiedenen Arbeitsschritte gut koordinieren lassen.
Sicherheit geht vor
Wer Eigenleistung an seinem Haus erbringt, ist dafür verantwortlich, dass durch die Arbeit niemand Schaden erleidet oder in Gefahr gebracht wird. Es ist daher sinnvoll, im Vorfeld abzuklären, ob die private Haftpflichtversicherung für Schäden im Zusammenhang mit der Eigenleistung aufkommt und in welchem Umfang. Gegebenenfalls ist hier noch eine zusätzliche Versicherung abzuschließen.
Wer Installationen im Gas- oder Elektrobereich selbst vornehmen will, braucht am Ende eine amtliche Abnahme, um den Bauherren von der Verantwortung zu entlassen. Helfen weitere Hilfskräfte bei den Eigenleistungen, bezahlt oder freiwillig, ist es unter Umständen notwendig, bei der Bau-Berufsgenossenschaft eine Unfallversicherung abzuschließen.