Wärmepumpen können helfen, Brennstoffkosten zu senken. Welche Typen es gibt, was beim Einbau und Nachrüsten zu beachten ist, lesen Sie hier.

Angesichts teils extrem gestiegener Brennstoffkosten bei Öl und Gas rücken Wärmepumpen immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit, obwohl es sie seit mehr als 20 Jahren gibt. Wird sie in vielen Neubauten bereits in Form einer Hybridheizung eingebaut, stellt sich für Eigentümer von Bestandsbauten die Frage, ob eine Wärmepumpe nachgerüstet werden kann. Doch worum handelt es sich bei einer Wärmepumpe genau und wie funktioniert sie?

Wärmepumpe im Überblick

Bei einer Wärmepumpe handelt es sich um ein Heizsystem, das die thermische Energie des Bodens, der Luft oder des Wassers nutzt, diese erwärmt und in die Heizungsanlage eines Hauses einspeist. Es findet dabei keine Verbrennung fossiler Brennstoffe statt.

Man muss sich allerdings im Vorfeld entscheiden, welche Wärmequelle man nutzen möchte.

Wärme aus der Luft

Um die thermische Energie aus der Luft anzuzapfen, eignen sich Luft-Wasser-Wärmepumpen. Dafür braucht es, vereinfacht gesagt, ein Gebläse, das die Luft ansaugt, zur weiteren Verwendung erwärmt und später wieder ausbläst.

Luft-Wasser-Wärmepumpen eignen sich für die Außen- aber auch für die Innenaufstellung. Bei der Außenaufstellung wird die Luft direkt vom Gebläse angesaugt. Bei der Innenaufstellung wird das Gebläse über Rohre mit der Außenluft verbunden. Dank dieser recht einfachen Funktionsweise halten sich die Anschaffungskosten gegenüber anderen Wärmepumpensystemen im Rahmen und werden mit 10.000 – 16.000 € je nach Anbieter angegeben. Für den Einbau ist mit weiteren 1.500 – 2.000 € zu rechnen.

Vorteile Nachteile
+ niedrigste Anschaffungskosten– bei Minusgraden erhöhter Stromverbrauch
+ leichte Installation– mögliche Lärmquelle
+ keine Baugenehmigung nötig– anfällig für Vereisungen im Winter

Da Wärmepumpen immer eine nicht unerhebliche finanzielle Investition bedeuten, sollten Sie auf seriöse Händler achten. Wärmepumpen von Raleo überzeugen da zum einen durch eine große Auswahl moderner Technik. Andererseits nimmt die Online-Plattform nur geprüfte Anbieter ins Sortiment auf, sodass Sie sich beim Kauf einer Wärmepumpe sicher sein können, dass Sie hochwertige Ware geliefert bekommen und Ihre Zahlung sicher abgewickelt wird.

Immer wieder liest man von Luft-Luft-Wärmepumpen. Diese Wärmepumpen nutzen ebenfalls die Luft als Energiequelle. Allerdings arbeiten sie ohne Kühlflüssigkeit und Heizflächen und erwärmen direkt die Zu- bzw. Raumluft, wohingegen Luft-Wasser-Wärmepumpen das Wasser eines Heizungssystem erwärmen.

Wärme aus dem Erdboden

Die sogenannte Erdwärmepumpe, auch als Sole-Wasser-Wärmepumpe bezeichnet, nutzt die Energie aus dem Boden, um Heizwärme zu generieren. Sie macht sich dabei den Umstand zunutze, dass es im Erdreich ab einer bestimmten Tiefe gleichbleibende Temperaturen gibt. Diese liegen bei 7 bis 13° C, unabhängig von der Jahreszeit. Auch wenn Erdwärmepumpen oft mit anderen Heizsystemen kombiniert werden, können sie als alleinige Heizquelle genutzt werden.

Erdwärme kann auf zwei verschiedenen Wegen nutzbar gemacht werden und die Erschließungsmaßnahmen sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Nicht jeder Boden ist für tiefe Erdbohrungen geeignet und nicht jedes Grundstück groß genug für Erdkollektoren.

» mittels Erdsonde

Erdsonden werden mit bis zu 200 Metern vergleichsweise tief in die Erde gebracht. Die dafür notwendigen Bohrungen müssen jedoch erst beantragt und genehmigt werden. Ausschlaggebend für die Genehmigung sind unter anderem die Lage des Grundstücks und der Untergrund. Mitunter müssen beispielsweise geologische Gutachten eingeholt werden.

Erdsonden
Prinzip Erdsonden. © vchalup / stock.adobe.com

» mittels Erdkollektoren

Diese werden bis 1,5 Meter tief schlangenförmig im Boden verlegt. Sie befinden sich somit unterhalb der Frostgrenze und können im Winter nicht einfrieren. Die Erdkollektoren werden üblicherweise waagerecht ausgerichtet, können aber auch senkrecht angeordnet werden und so die Heizleistung erhöhen.

Erdkollektoren
Das Prinzip von Erdkollektoren. © vchalup / stock.adobe.com

Aufgrund der Arbeiten teils tief im Erdreich und der dazu notwendigen Genehmigungen fallen hohe Investitionskosten. Auf die Geräte selber entfallen in etwa 8.000 – 15.000 €. Erschließungskosten für Erdsonden sind immer abhängig von der Tiefe des Bohrlochs und können bis zu 15.000 € betragen. Die Verlegung von Erdwärmekollektoren ist mit bis zu 8.000 € deutlich günstiger. Der Einbau und Anschluss inklusive weiterem Zubehör belaufen sich auf bis zu 6.000 bis 8.000 €.

VorteileNachteile
+ alleinige Nutzung möglich– sehr hohe Investitionkosten
+ minimale Geräuschemissionen– teils Genehmigungen notwendig
+ hohe Effizienz– Erdbohrungen sind nicht immer realisierbar
 – großer Flächenbedarf bei Erdwärmekollektoren nötig

Wärme aus dem Grundwasser

Unser Grundwasser hat ganzjährig eine Temperatur von 8 – 12° C und ist somit hervorragend als Energiequelle für Wasser-Wasser-Wärmepumpen, auch Grundwasserwärmepumpen genannt.

Aber auch hier müssen Genehmigungen für eine Brunnenbohrung vorliegen, denn für die Grundwasserpumpe sind zwei Brunnen notwendig. Einmal der Förder- bzw. Saugbrunnen und dann der sogenannte Schluckbrunnen. Auch hierbei ist unter anderem die Lage des Grundstücks ausschlaggebend. So werden in Gebieten mit Grundwasserknappheit oder in Wasserschutzgebieten oft keine Genehmigungen erteilt.

Das durch den Förderbrunnen gewonnene Grundwasser wird durch den Schluckbrunnen wieder ins Grundwasser geleitet. Um fehlerfrei zu funktionieren, müssen die beiden Brunnen einen passenden Abstand zueinander haben, ebenso muss die Strömungsrichtung des Grundwasser beachtet werden. Die Bohrungen orientieren sich am Grundwasserstand, gehen aber meist nicht über 15 Meter Tiefe hinaus.

Die Anschaffungskosten einer Grundwasserwärmepumpe können je nach Grundwasserstand und den damit einhergehenden Bohrungen recht unterschiedlich ausfallen, sind aber keinesfalls günstig. Grundgeräte sind mit bis zu 15.000 € zu veranschlagen. Kosten für Brunnenbohrungen können bis zu 6.000 € je Brunnen betragen. Die Installation und notwendiges Zubehör können sich nochmal bis auf 8.000 € summieren.

VorteileNachteile
+ alleinige Nutzung möglich– sehr hohe Investitionkosten
+ hohe Effizienz– Genehmigungen für Brunnenbohrung erforderlich
+ geräuscharm– nicht grundwassersensiblen Gebieten nicht umsetzbar

Der Einbau von Wärmepumpen wird staatlich gefördert und finanziell bezuschusst. Der Bundesverband Wämepumpe e. V. hat einen aktuellen Förderratgeber zum Download mit allen wichtigen Informationen  bereitgestellt.

Laufende Kosten

Für den Betrieb einer Wärmepumpe muss mit zusätzlichen Stromkosten gerechnet werden. Viele Stromanbieter werben dafür mit eigenen Wärmepumpentarifen. Diese gilt es, gut miteinander zu vergleichen und hinsichtlich versteckter Kosten zu prüfen.

Mit welchen Stromkosten gerechnet werden muss, ist unter anderem abhängig von der Art der Wärmepumpe, den laufenden Betriebsstunden der Wärmepumpe und deren Stromverbrauch sowie den aktuellen Strompreisen. Aber auch Größe und Dämmungszustand des Gebäudes nehmen Einfluss auf die laufenden Kosten.

Durchschnittlich liegen die jährlichen Stromkosten bei:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpe: 1.000 €
  • Sole-Wasser-Wärmepumpe: 800 €
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpe: 600 €

Bestandsbauten nachrüsten

Immer mehr Eigenheimbesitzer haben Ihre Häuser mit Wärmepumpen nachgerüstet, um den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu reduzieren. Dafür eignet sich die Luft-Wasser-Wärmepumpe am besten, da sie problemlos nachträglich installiert werden kann. Je nach bereits vorhandenem Heizungstyp unterstützt sie so die bestehende Heizungsanlage und hilft, Holz-, Gas- oder Ölkosten niedrig zu halten.

Am effektivsten arbeiten Wärmepumpen, wenn sie mit hohen Temperaturen aus der Wärmequelle gespeist werden. So muss nur wenig zusätzlicher Strom für den Kompressor eingesetzt werden, um das Haus oder Wohnung auf Wunschtemperatur zu bringen.

Wärmepumpe Technik
Beim Nachrüsten muss genügend Platz bedacht werden. © Gerd / stock.adobe.com

Auch eine niedrigere Vorlauftemperatur in der bestehenden Heizungsanlage beeinflusst die Bilanz einer Wärmepumpe positiv. Dafür braucht es jedoch eine gute Gebäudedämmung. Auch große Heizkörper oder Wand- und Fußbodenheizungen tragen dazu bei.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Bestandsgebäude über eine gute Dämmung und entsprechende Heizkörper verfügen, damit es sich lohnt, eine Wärmepumpe nachzurüsten.

Auch darf der Platzbedarf für die Grundgeräte nicht außer Acht gelassen werden, besonders wenn sie außerhalb des Hauses aufgestellt werden sollen.

Fazit

Bei Neubauten lohnt es sich, über den Einbau einer Wärmepumpe nachzudenken und diese rechtzeitig mit in die Kosten einzuplanen. Aber auch Bestandsbauten können, sofern sie die Voraussetzungen erfüllen, mit einer Wärmepumpe nachgerüstet und so nachhaltig, umweltfreundlich und kostensparend beheizt werden.

Im Haushalt mit vielen Kindern geht immer mal was kaputt. Mein Motto: Selbst ist die Frau, nicht nur bei der Reparatur, sondern auch bei Einrichtung und Gestaltung. In der heimwerkertricks.net Redaktion, die Expertin für pragmatische Reparaturen.