Eine nachhaltigen Lebensweise kann viel Geld sparen. Das gilt auch fürs Heimwerken. Aber wann ist eine Reparatur besser als ein Neukauf?
Nachhaltigkeit ist in vielen Bereichen ein Trend. Vielfach ist die Nachhaltigkeit jedoch auch kostengünstig, denn wer defekte Geräte oder Stücke nicht gleich entsorgt, sondern repariert, der spart mitunter viel Geld. Aber lohnt sich die Reparatur immer oder bietet sich in einigen Situationen schon aus Gründen der Sicherheit ein Neukauf an? Dieser Artikel schaut sich das einmal an.
Reparatur bei Mini-Artikeln nicht lohnend
Allgemein muss der Aufwand der Reparatur zum Ergebnis stehen. Es ist natürlich falsch, pauschal alle Kleinartikel von der Reparatur auszuschließen, doch hin und wieder ist der letzte Weg in die Restmülltonne der beste Weg. Aber ein Überblick über günstige Artikel und ihre Reparaturchancen:
• Handwerkszeug
Hier gilt: bitte neukaufen. Die Reparatur eines sich lösenden Hammerkopfes ist bei einem Artikel von unter fünf Euro nicht lohnenswert, meist ist sie sogar gefährlich. Denn löst sich der Hammerkopf erneut oder tatsächlich während der Benutzung, sind massive Verletzungen möglich. Auch ausgebrochene Schraubendrehergriffe sollten nicht mit Panzertape umwickelt, sondern im Ganzen entsorgt werden.
• Pinsel/Rollen/Besen
Bei diesen Produkten stellt sich zwar die Frage, ob ein locker gewordener Stiel wirklich ausgetauscht werden muss, aber wer seinen Pinsel liebt, der kann ihn reparieren.
Wann lohnt sich eine Reparatur?
Eine allgemeine Regel lautet, dass die Mittel zur Reparatur nicht teurer sein dürfen als ein neues Produkt. Wer noch einen alten Besenstiel zuhause hat, der kann diesen natürlich nutzen, um einen anderen Besen zu reparieren.
Die Reparatur lohnt sich eher bei technischen Geräten oder auch bei Werkbänken und Werkstischen. Hier gilt:
• Werkbänke
Echte Werkbänke, vielleicht sogar noch vererbte Stücke, können nicht nur repariert werden, sie sollten es. In der Regel sind die alten Stücke für die Ewigkeit gebaut und erfordern nur kleinere Reparaturen. Wenn also die Ränder der Platte zu splittrig geworden sind, so darf die Platte gerne abgeschliffen und neu versiegelt werden. Auch wackelnde Tischbeine lassen sich gut austauschen. Ein wenig komplizierter ist es, wenn es sich beispielsweise um die Bank einer Kreissäge handelt. Hier muss genau geprüft werden, wo der Defekt ist. Ist er im Bereich der Säge, so sollte die Reparatur fachmännisch erfolgen.
• Technische Geräte
Allgemein spielen bei ihnen die Art des Geräts und der Kaufpreis eine Rolle. Mittlerweile gibt es viele Bohrmaschinen oder Schleifgeräte für einen unteren zweistelligen Betrag. Handelt es sich um ein akkubetriebenes Gerät mit fest verbautem Akku, muss die Preisfrage gestellt werden. Nicht selten kostet der Akku allein so viel, wie das Gerät.
Beispiele für reparaturtüchtige Geräte
Wie schon erwähnt, ist die Reparatur eines Akkuschraubers für knapp 25,00 Euro Kaufpreis eher fragwürdig. Wer sich hingegen hochwertig mit Werkzeug eindeckt, der sollte über Reparaturen nachdenken.
• Akkuschrauber
Hochwertige Geräte haben keinen fest verbauten Akku. Alternativ ist er so verbaut, dass er dennoch leicht getauscht werden kann. Der Schwachpunkt aller Akkugeräte ist dieser Energiespeicher. Meist genügt es schon, sich einen neuen Akku zu holen und schon läuft der Schrauber wieder, als wäre er frisch aufgezogen worden. Alternativ können Heimwerker Akkus reparieren lassen. Dabei nehmen Spezialanbieter einen Zellentausch vor und der Akku ist nachher wieder wie neu.
» Tipp: Auch das Ladegerät überprüfen, denn teilweise laden sie die Akkus schlichtweg nur noch mangelhaft auf.
• Kabelgebundene Geräte
Die Schwachstelle liegt auch bei diesen Geräten dort, wo sie bei allen Kabelgeräten zu finden ist: Dort, wo das Kabel in das Gerät eingeführt wird, bricht gerne die Ummantelung und das Innere des Kabels liegt frei. In diesem Fall muss das Kabel ausgetauscht werden. Doch Vorsicht: Die Lösung, das alte Kabel abzuschneiden und mit Klemmen mit einem neuen zu verbinden, ist ebenso gefährlich. Sinnvoller ist es, das Kabel professionell austauschen zu lassen. Etliche Elektriker machen das für kleines Geld.
• Schleifgeräte
Ob Schwingschleifer oder Rundschleifer: Der Antrieb kann sich mit der Zeit zusetzen. Da das Schleifen eine sehr staubige Angelegenheit ist, verklebt der Staub mit den Schmierstoffen und hindert die Maschine an ihrer Arbeit. Im ersten Schritt können Heimwerker mühelos selbst Hand anlegen, indem sie versuchen, die Verschmutzung zu lösen. Je nach Modell und Marke ist es bei nachlassender Motorleistung auch möglich, den Motor auszutauschen.
Vorsicht bei der Reparatur elektrischer Geräte!
Inwieweit gerade Elektrowerkzeuge und technische Geräte repariert werden können, hängt immer vom Können des Heimwerkers ab. Während der Garantiezeit darf das defekte Gerät niemals eigenständig geöffnet werden, denn dies kann die Herstellergarantie und somit die Chance auf einen kostenlosen Ersatz oder eine Erstattung gefährden. Bei elektrischen Bestandteilen ist ein gewisses Vorwissen notwendig, denn ein Fehler kann zu Kurzschlüssen oder der Überhitzung des Geräts führen, was beides eine Gefahr für den Bediener darstellt.
Allgemein gehören zur Reparatur von Gerätschaften und Geräten schon ein gewisses Interesse an Technik und ein gutes Auge mit dazu. Wer eine Bohrmaschine auseinandernimmt, der muss sehen können, welche Stelle ›falsch‹ aussieht, um sie zu reparieren. Bei teuren Geräten empfiehlt sich jedoch immer der Gang zum Spezialisierten. Es ist sinnvoller, ein paar Euro in die Reparatur durch den Fachmann zu investieren, als beim eigenen Reparaturversuch einen noch größeren Schaden anzurichten und die Reparaturchance zu mindern. Einzig der Austausch von Akkus, die nicht fest verbaut sind, ist für den Laien problemlos möglich. Doch auch hier gilt: Unbedingt auf die Spezifikationen des Akkus achten und das Ersatzteil nicht blind kaufen.
Bei allen Ersatzteilen oder professionellen Reparaturen muss das Preis-Leistungs-Verhältnis beachtet werden. Gerade bei schon länger genutzten Geräten könnte der Neupreis der Maschine so weit herabgesetzt worden sein, dass die Reparatur letztlich teurer ist, als der Neukauf.
Fazit – die Reparatur kann sich lohnen
Es gibt etliche Geräte und Werkzeuge eines Handwerkers, die mit den eigenen Händen oder mit fachlicher Hilfe wieder repariert werden können. Der Wert des Geräts spielt allerdings eine maßgebliche Rolle. So sollten Ersatzteilpreise verglichen werden. Defekte Akkus lassen sich im Regelfall gut austauschen, sofern der Hersteller den Akku nicht fest verbaut hat und kein Herankommen möglich ist. Bei anderen Stücken ist der Neukauf meist sinnvoller als die Reparatur. Eine defekte Wasserwaage wird kaum reparabel sein, auch ein loser Hammerkopf stellt nach jeder Reparatur weiterhin eine echte Gefahr dar.