Eine verstopfte Dachrinne kann sowohl innen als auch außen Wasserschäden verursachen. Damit es nicht dazu kommt, hier unsere Reinigungstipps.

Als Mieter eines Hauses oder auch eines gewerblichen Gebäudes, sind Sie bei der Wartung der Dachrinne fein raus. Im Prinzip hat der Vermieter die Pflicht, die Dachrinne regelmäßig zu kontrollieren, um Verstopfungen und somit Folgeschäden zu vermeiden. Allerdings darf vom Eigentümer auch nicht verlangt werden, täglich einen Kontrollgang zu machen (siehe OLG Düsseldorf, Beschluss vom 30.03.2012 – I-24 U 256/11).

Eigenheim- oder Werkstattbesitzer sind für die Reinigung der Dachrinne allein verantwortlich. Diese Aufgabe wird man sicher nicht alle paar Monate erledigen, speziell im Herbst sollte sich aber die Mühe gemacht werden. Ist die Dachrinne erst einmal verstopft, kann es zu Wasserschäden im Innen- und Außenbereich kommen.

Bei schwer zugänglichen Stellen nicht allein Hand anlegen

Mit guter Vorbereitung und entsprechendem Arbeitsschutz können Sie Ihre Dachrinne allein reinigen. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn es Ihnen an der richtigen Ausrüstung fehlt oder die Dachrinne nur schwer zugänglich ist. In dem Fall ist immer die Hilfe eines Profis notwendig! Wer sich den kostspieligen Gerüstaufbau sparen will, kann auch einen Industriekletterer engagieren. Die aus dem TV bekannten Profis von PIGO-Extremtechnik, arbeiten mit alpin gesicherter Seiltechnik. Wenn man bedenkt, dass eine Dachrinne sich über alle vier Seiten eines Gebäudes zieht, diese eventuell auch noch schwer zugänglich ist, lohnt sich der Einsatz sowohl kosten- als auch zeitmäßig.

Dachrinne reinigen in Eigenregie

Als Besitzer eines Gartenhauses oder Eigenheims im Bungalowstil ist derartige Technik natürlich nicht notwendig. Der „kleine“ Heimwerker bekommt die Reinigung auch allein in den Griff:

Schritt 1: Dachrinne reinigen – die Vorbereitung

Leiter anstellen„Ich klettere da mal eben schnell hoch und mach das sauber“, klingt gut, ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. Bevor Sie loslegen brauchen Sie mindestens eine Leiter, einen Eimer, Arbeitshandschuhe und eine kleine Schippe (oder ähnliches).

Zu Ihrer eigenen Sicherheit verwenden Sie eine Teleskopleiter. Diese lässt sich auf die gewünschte Länge ausziehen und hat rutschfeste Sprossen (Amazon Bestseller: für knapp 75 Euro). Der Untergrund muss immer fest sein, damit die Leiter weder wegrutschen noch einsacken kann.

Schritt 2: Dachrinne reinigen – den gröbsten Schmutz entfernen

Dachrinne reinigen mit SchippeBewaffnet mit Eimer und Schippchen geht es nun nach oben. Beginnen Sie nicht mittig, sondern immer an einem Ende der Dachrinne. Verschließen Sie als erstes den Abfluss am Fallrohr, damit sich der Schmutz beim Reinigen nicht darin verfängt. Zum Lösen von festgesetztem Laub nicht wie wild in der Rinne umherkratzen. Damit das Material der Dachrinne unbeschadet bleibt, lockern Sie den Dreck mit den Händen (Arbeitshandschuhe anziehen). Danach lässt sich das nasse Laub mühelos mit der Schippe anheben und im Eimer entsorgen.

Wer aus Bequemlichkeit direkt auf den Boden schaufelt, macht sich nur doppelte Arbeit. Denn auch dort muss später alles zusammengefegt werden.

Schritt 3: Dachrinne reinigen – die Nacharbeiten

Dachrinne LaubgitterWie in Schritt 2 beschrieben, arbeiten Sie sich Meter für Meter vor. Das Umstellen der Leiter verbinden Sie direkt damit, den Eimer zu leeren. So müssen Sie nicht unnötig hoch und runter.

Sind die gröbsten Laubklumpen entfernt, geht es an die Nachbereitung. Wir empfehlen diesen Schritt, damit sich langfristig keine „Borke“ in der Rinne bildet. Mit einem gut durchnässten Lappen wischen Sie nun den Innenraum der Dachrinne aus. Sie muss nicht glänzen, aber der Boden sollte wieder sichtbar sein. Dann legen Sie sogenannte Laubgitter (im Baumarkt erhältlich) in die Rinne. Damit wird verhindert, dass sich neues Laub absetzen kann.

Extratipp
Eine einfache Wasserflasche aus PET lässt sich ganz einfach zum „Schöpfmittel“ umfunktionieren. Schneiden Sie den Boden ab, lassen Sie den Deckel drauf. Durch die rundliche Form passt die Flasche fast nahtlos in die Rinne, so dass sich vor allem feuchte Rückstände problemlos ausschöpfen lassen.

Hilfsmittel zur Dachrinnenreinigung

Die oben genannten Schritte beschreiben die einfachste Methode eine Dachrinne zu reinigen. Im Handel gibt es mittlerweile aber auch Hilfsmittel, die diese Arbeit erleichtern sollen. Ob sich die Anschaffung eines solchen Requisits wirklich lohnt, hängt von der Länge der Dachrinne ab und natürlich von Ihrem Geldbeutel.

Dachrinnenreinigungsroboter

Mittlerweile scheint es für fast alles einen Roboter zu geben, der uns lästige Arbeiten abnimmt. Auch für die Dachrinnenreinigung können Sie sich einen automatischen Helfer zulegen. Wie im Video zu sehen, funktioniert das „kleine Monster“ sehr gut, wenn man den Anschaffungspreis von rund 250 Euro nicht scheut. Außerdem nicht vergessen: alles was der Roboter aus der Dachrinne holt, liegt später kreuz und quer auf der Erde und muss entsorgt werden.

Dachrinnenroboter in Aktion

Dachrinnenaufsatz für den Hochdruckreiniger

Wenn Sie bereits einen Kärcher besitzen, kann sich die Anschaffung eines speziellen Aufsatzes durchaus lohnen. Dabei handelt es sich um einen „Schlitten“ der auf den Hochdruckreiniger montiert wird und durch den Wasserdruck in der Rinne entlang gleitet. Ähnlich wie beim Roboter werden so Laub und Schmutz aus der Dachrinne entfernt.

Sägen, kleben, schrauben, basteln... seit 2008 bin ich in der Redaktion von Heimwertricks.net die Expertin für DIY-Projekte und selbst gemachte Deko aller Art.