Wer große Flächen streichen will, greift statt zum Pinsel besser zur Sprühpistole. Welche Systeme es gibt und wie sie funktionieren, klären wir hier.

Sollen Wände oder Möbelstücke einen neuen Anstrich bekommen, kann dies zu einer nerven- und zeitraubenden Angelegenheit werden, zumindest, wenn man sich auf Pinsel und Farbroller verlässt.

Farbspritzer auf dem Fußboden sind dabei noch das kleinere Übel. Weit ärgerlicher sind unschöne Farbnasen, welche die Lieblingsfarbe an der Wand oder am Kleiderschrank wenig einladend erscheinen lassen.

Wer zur Sprühpistole greift, vereinfacht sich die Arbeit und wird mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sein. Tipps und Hinweise zur richtigen Anwendung von Sprühsystemen zum Farbauftrag finden Sie nachfolgend.

Welche Substanzen können gesprüht werden?

  • Grundfarben
  • Lackfarben
  • Holzschutzmittel
  • Lasuren
  • Beizen
  • Polituren
  • Öle

Welche Wandfarben können mit der Sprühpistole aufgetragen werden?

✔ Dispersionsfarbe, wasserbasierend für den Innen- und Außenbereich
✔ Latexfarbe, wasserbasierend für den Innen- und Außenbereich

Welche Arten von Sprühsystemen sind erhältlich?

Bei handelsüblichen Sprühpistolen wird in Niederdruck-Sprühsysteme und in Airless-Sprühsysteme unterschieden. Mit Niederdruck-Sprühpistolen können gut kleinere Flächen, wie Möbel oder Türen, behandelt werden. Dabei kann in für Lasuren und Lacke geeignete Feinsprühsysteme und speziell für den Auftrag von Wandfarben im Innenbereich geeignete Wandfarben-Sprühsysteme unterschieden werden.

Flexibel bleibt man mit der Anschaffung von Universal-Sprühpistolen, welche sich für den Auftrag von Wandfarben und von Lasuren und Lacken gleichsam eignen. Während der Umgang mit Niederdruck-Sprühsystemen recht einfach ist, erfordern die für größere Projekte geeigneten Airless-Sprühsyteme etwas Übung im Umgang. Sie können damit aber besonders effizient arbeiten, wenn es um die Farbgebung an Wänden und Decken geht.

Vor- und Nachteile der beiden Sprühsysteme im Überblick

SprühsystemVorteilNachteil
Niederdruck Sprühsystem– ideal für kleine Projekte
– schnelle und präzise Arbeitsweise
– langsamerTank ist häufig nachzufüllen
Airless-Sprühsystem– hohe Leistung
– großer Farbbehälterintegrierter Tank
– komplizierter im Gebrauch
– nicht für kleinere Vorhaben geeignet
– Reinigung aufwendiger

Funktionsweise von Niederdruck-Sprühsystemen

Niederdruck-Sprühpistolen bestehen aus einem Kompressor, einer Düse und der eigentlichen Spritzpistole. Die Farbe wird in den Behälter eingefüllt. Bei Betätigung der Farbpistole entweicht der feine Farbnebel. Da die Farbe in kleinen Tropfen zerstäubt wird, entsteht ein gleichmäßiger Farbauftrag.

Funktionsweise von Airless-Sprühsystemen

Diese Sprühsysteme werden elektrisch betrieben. Der Sprühnebel ist noch feiner als bei den Niederdruck-Systemen. Die Zerstäubung der Farbe erfolgt in besonders kleinen Tropfen und auch bei größeren Flächen lassen sich gleichmäßige Farbergebnisse erzielen.

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Pinsel adè – die Vorteile der Sprühpistole

Sie möchten schnell ans Ziel kommen? Dann hat die Farbsprühpistole ganz klar die Nase vorn. Ein gleichmäßiger Farbauftrag kann bereits bei der ersten Anwendung erzielt werden. Die Farbflächen müssen nicht ausgebessert und von Farbnasen befreit werden. In der Regel deckt die Farbe beim ersten Auftrag. Damit wird auch weniger Farbe gebraucht und es lässt sich kostengünstig arbeiten.

Besonders auf großen Flächen lässt sich immens viel Zeit einsparen und man erhält ein sauberes Ergebnis. Tropfen und Kleckern gehören der Vergangenheit an. Auch der Farbauftrag in Ecken und Kanten ist einfach erledigt und nur nach einem Arbeitsgang abgeschlossen.

Wandfarbe mit der Spritzpistole auftragen – Schritt für Schritt

  1. Hinweise des Herstellers beachten
  2. passende Spritzdüse auswählen
  3. Arbeitsumgebung vorbereiten
  4. Farbe einfüllen
  5. Sprühvorgang starten

Bevor mit dem eigentlichen Sprühvorgang begonnen wird, ist die Verwendung der passenden Spritzdüse maßgebend. Hierfür lohnt es, die Hinweise der Hersteller zu beachten. Wichtig ist natürlich auch, die passende Farbe einzufüllen.

Ob die Farbe die passende Konsistenz besitzt, lässt sich überprüfen, indem ein Testlauf unternommen und die Farbe zum Beispiel auf einen Karton gesprüht wird. Entsteht dabei kein geschlossener Farbverlauf, sondern Streifen, ist die Farbe noch zu dick und muss verdünnt werden.

Die meisten Farbspritzpistolen verfügen über mehrere Düsen, die sich variabel aufstecken lassen. Welche Größe die Spritzdüse haben sollte, hängt mit der Beschaffenheit, der Farbe und der Oberflächenart zusammen.

💡TIPP: Für kleinere Oberflächen eignen sich Düsen der Stärken XS oder S. Durch die geringere Sprühbreite wird ein besonders präziser Farbauftrag möglich gemacht.

Bevor der eigentliche Farbauftrag beginnen kann, ist die Arbeitsumgebung entsprechend vorzubereiten. Durch den entstehenden Farbnebel erfolgt schnell ein eher ungewollter Farbauftrag auf dem Boden oder an Möbeln und Wandflächen, die keinen Farbauftrag erhalten sollen. Boden und Möbelstücke deshalb sorgfältig abdecken. Auch die Ränder sind abzukleben, wie dies auch beim Farbauftrag mit dem Pinsel üblich ist.

💡TIPP: Denken Sie auch an Ihre Gesundheit und setzen Sie die Farbspritzpistole nur in gut belüften Räumlichkeiten ein. Bei der Arbeit ist eine Atemschutzmaske zu tragen.

Was ist beim Sprühvorgang zu beachten?

Bei Betätigung der Sprühpistole startet der Farbauftrag. Während der Benutzung sollte der Sprühkopf senkrecht zur Wand stehen. Der Abstand zwischen Wand und Arbeitsgerät sollte etwa 15 bis 20 Zentimeter betragen.

Der Einsatz von Farbsprühpistolen erfordert etwas Geschick und Übung. Daher bietet es sich an, nicht sofort an der Wand zu Werke zu gehen, sondern auf Kartonflächen zunächst einen Probelauf zu starten. Ist der Farbauftrag nicht einheitlich und gut deckend, muss die Farbe nochmals verdünnt werden. Ebenso kann es vorkommen, dass nicht die passende Düse verwendet wurde.

Sägen, kleben, schrauben, basteln... seit 2008 bin ich in der Redaktion von Heimwertricks.net die Expertin für DIY-Projekte und selbst gemachte Deko aller Art.