Warum auch immer eine Tür plötzlich nicht mehr passt, Sie müssen deshalb keine neue kaufen. Das Türblatt lässt sich problemlos kürzen, wir zeigen Ihnen wie.

Bei Renovierungsarbeiten fallen auch hin und wieder eher unerwartete und unvorhergesehene Tätigkeiten an. Werden etwa Parkett oder Laminat verlegt, wo sich davor Linoleum oder Auslegeware befand, kann es notwendig werden, die Tür zu kürzen, damit sie sich wie gewohnt öffnen und schließen lässt und nicht auf dem Boden schleift.

Je nach Untergrund können dabei durchaus beachtliche Höhenunterschiede entstehen. Wird Parkett verlegt, wo sich vorher Teppichboden befand, kann es notwendig werden, einen Zentimeter und mehr zu entfernen. Wie Sie im Einzelnen vorgehen, wenn die Tür gekürzt werden muss, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Um wie viel muss die Tür gekürzt werden?

Vorab ist es wichtig, das genaue Maß zu ermitteln. Zunächst wird die Tür eingehängt und bis auf den Boden hinab gelassen. Nun fassen Sie den Abstand am oberen Türband ins Auge. Genau dieser Abstand muss gekürzt werden.

💡TIPP: Für die Übergangsschiene sind einige Millimeter hinzuzurechnen.

Benötigte Werkzeuge und Hilfsmittel

  • Tauchkreissäge
  • Türentrimmer
  • Schleifpapier
  • Hammer
  • Schraubzwingen
  • Stechbeitel
  • Holz- oder Metallböcke
  • Augenschutz
  • Mundschutz
  • Arbeitshandschuhe

Welches Werkzeug sollte verwendet werden?

Eine einfache Stichsäge ist für das Kürzen der Tür ungeeignet. Stattdessen findet eine Tauchkreissäge mit Führungsschiene Verwendung. Die Führungsschiene kann dabei direkt auf das Türblatt aufgesetzt und mit Schraubzwingen fixiert werden. Mit Stichsägen lässt sich eher grob arbeiten.

Beim Kürzen der Tür ist dagegen Perfektion gefragt. Diese lässt sich durch Tauchsägen am besten erreichen, da sich das Sägeblatt kippen und absenken lässt und damit förmlich in das Türblatt eintauchen kann. Die Führungsschiene kommt dem Heimwerker zusätzlich zugute, denn die Säge kann dort beliebig aufgesetzt werden und ermöglicht einen präzisen Schnitt.

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  • Der Einsatz einer Führungsschiene wird empfohlen

Unterschiedliche Türen – unterschiedliche Optionen

Bei den Türen wird nicht nur in Holz- oder Stahltüren unterschieden. Die Türen besitzen auch unterschiedliche Abschlüsse.

Gängig sind:

  • Holztüren mit Füllleiste
  • Holztüren mit Füllkantholz
  • Stahltüren ohne Falz
  • Stahltüren mit Falz

Werden Türen aus Holz mit Füllleiste oder Stahltüren ohne Falz gekürzt, entsteht nach dem Schnitt ein Hohlraum. Das offene Türblatt erscheint dabei instabil und benötigt einen Verschluss. Bei Holztüren eignet sich eine passende Leiste, welche einfach in den entstandenen Zwischenraum geklemmt wird. Bei Stahltüren ist dieser Arbeitsgang etwas aufwendiger, denn es muss ein entsprechendes Abschlussblech aufgeschweißt werden.

Ein glatter Schnitt – aber wie?

Ausgefranste Türblätter sind kein schöner Anblick und können die Passform der Tür beeinträchtigen und sogar zur Unfallquelle beim Einbau werden. Um eine glatte Schnittkante zu erhalten, ist präzises Arbeiten notwendig. Die Tauchkreissäge wird zunächst auf die Führungsschiene aufgesetzt und nur wenige Millimeter eingetaucht. Das Türblatt wird so zunächst nur angeritzt, ähnlich eines Vorzeichnens mit dem Cuttermesser. Der nachfolgende, tiefere Schnitt wird sich nun präzise ausführen lassen.

💡TIPP: Sie können auch ein scharfes Cuttermesser verwenden, um das Türblatt anzuritzen. Bei unlackierten Türen kann auch mit Tesafilm abgeklebt werden. Bei lackierten Türen bietet sich dies weniger an, der Lack könnte durch das Klebeband abgezogen werden.

Tür kürzen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Türblatt positionieren und fixieren
  2. Sägeblatt einspannen
  3. Führungsschiene befestigen
  4. Türblatt abschneiden
  5. Türblatt nachschleifen

Hilfreiche Tipps zum Türen kürzen im Überblick

ArbeitsschrittErläuterung
Werkzeug bereitlegenFür präzise Arbeiten empfiehlt sich die Verwendung einer Tauchkreissäge mit Führungsschiene.Da die Tür beim Kürzen ausgehängt werden muss, werden für die sichere Positionierung Holz- oder Metallböcke gebraucht.Für die Begradigung der abgesägten Tür wird feines Schleifpapier verwendet.
Arbeitsschutz beachtenTragen Sie in jedem Fall Arbeitshandschuhe.Ebenso ist auf einen Augen- und Mundschutz zu achten.
Tür fixierenDie Tür wird ausgehoben und mit Schraubzwingen auf den Holz- oder Stahlböcken fixiert.Um die Oberfläche der Tür bei der Fixierung zu schonen, können Leisten untergelegt und ebenfalls fixiert werden.
Tür schneidenSetzen Sie die Säge zunächst nur wenige Millimeter tief an.Der Schnitt gleicht dann dem Vorritzen mit einem Cuttermesser.Anschließend kann die Tür präzise und genau durchtrennt werden.

Die Tür einhängen – aber richtig

Damit sich die Tür ohne Probleme einhängen lässt, kann es helfen, etwas Öl auf die Türbänder aufzutragen. Die Tür muss beim Einhängen zum Türrahmen einen rechten Winkel bilden, damit sie sanft auf die Türbänder gleitet und sich nicht verhakt.

Alternative zum Kürzen der Tür: Fitschenringe

Eine Alternative zum Absägen bleibt dem Heimwerker – besonders, wenn es sich nur um wenige Millimeter handelt. Fitschenringe sind eine Art Unterlegscheibe, deren Maße auf die Dorne der Türbänder abgestimmt sind. Passt die Tür plötzlich nicht mehr, weil sich die Höhe des Bodenbelags verändert hat, können die Fitschenringe auf das Türband aufgebracht werden. Dabei ist auch die Verwendung mehrerer Fitschenringe pro Türband möglich.

💡TIPP: Fitschenringe lassen sich nicht für dreiteilige Türbänder verwenden.

Durch den Einsatz von Fitschenringen können Türen etwa zwei bis vier Millimeter angehoben werden, ohne dass die Tür gekürzt werden muss. Fitschenringe können allerdings nur benutzt werden, wenn die Türoberkante über ausreichend Spaltmaß zum Oberteil der Türzargen verfügt.

Sägen, kleben, schrauben, basteln... seit 2008 bin ich in der Redaktion von Heimwertricks.net die Expertin für DIY-Projekte und selbst gemachte Deko aller Art.