
Warum auch immer eine Tür plötzlich nicht mehr passt, Sie müssen deshalb keine neue kaufen. Das Türblatt lässt sich problemlos kürzen, wir zeigen Ihnen wie.
Bei Renovierungsarbeiten fallen auch hin und wieder eher unerwartete und unvorhergesehene Tätigkeiten an. Werden zum Beispiel Parkett oder Laminat verlegt, wo sich davor Linoleum oder Auslegeware befand, kann es notwendig werden, die Tür zu kürzen, damit sie sich wie gewohnt öffnen und schließen lässt und nicht auf dem Boden schleift. Je nach Untergrund können dabei durchaus beachtliche Höhenunterschiede entstehen. Wird Parkett verlegt, wo sich vorher Teppichboden befand, kann es notwendig werden, einen Zentimeter und mehr zu entfernen. Wie Sie im Einzelnen vorgehen, wenn die Tür gekürzt werden muss, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Um wie viel muss die Tür gekürzt werden?
Vorab ist es wichtig, das genaue Maß zu ermitteln. Zunächst wird die Tür eingehängt und bis auf den Boden hinab gelassen. Nun fassen Sie den Abstand am oberen Türband ins Auge. Genau dieser Abstand muss gekürzt werden.
Benötigte Werkzeuge und Hilfsmittel
- Tauchkreissäge
- Türentrimmer
- Schleifpapier
- Hammer
- Schraubzwingen
- Stechbeitel
- Holz- oder Metallböcke
- Augenschutz
- Mundschutz
- Arbeitshandschuhe
Welches Werkzeug sollte verwendet werden?
Eine einfache Stichsäge ist für das Kürzen der Tür ungeeignet. Stattdessen findet eine Tauchkreissäge mit Führungsschiene Verwendung. Die Führungsschiene kann dabei direkt auf das Türblatt aufgesetzt und mit Schraubzwingen fixiert werden. Mit Stichsägen lässt sich eher grob arbeiten. Beim Kürzen der Tür ist dagegen Perfektion gefragt. Diese lässt sich durch Tauchsägen am besten erreichen, da sich das Sägeblatt kippen und absenken lässt und damit förmlich in das Türblatt eintauchen kann. Die Führungsschiene kommt dem Heimwerker zusätzlich zu Gute, denn die Säge kann dort beliebig aufgesetzt werden und ermöglicht einen präzisen Schnitt.
- Handkreissäge mit Eintauchfunktion
- Elektronisch regelbare Drehzahl
- Mit Anreiss-Modus für ausrissfreien Schnitt
Unterschiedliche Türen – unterschiedliche Optionen
Bei den Türen wird nicht nur in Holz- oder Stahltüren unterschieden. Die Türen besitzen auch unterschiedliche Abschlüsse.
Gänging sind:
- Holztüren mit Füllleiste
- Holztüren mit Füllkantholz
- Stahltüren ohne Falz
- Stahltüren mit Falz
Werden Türen aus Holz mit Füllleiste oder Stahltüren ohne Falz gekürzt, entsteht nach dem Schnitt ein Hohlraum. Das offene Türblatt erscheint dabei instabil und benötigt einen Verschluss. Bei Holztüren eignet sich eine passende Leiste, welche einfach in den entstandenen Zwischenraum geklemmt wird. Bei Stahltüren ist dieser Arbeitsgang etwas aufwendiger, denn es muss ein entsprechendes Abschlussblech aufgeschweißt werden.
Ein glatter Schnitt – aber wie?
Ausgefranste Türblätter sind kein schöner Anblick und können die Passform der Tür beeinträchtigen und sogar zur Unfallquelle beim Einbau werden. Um eine glatte Schnittkante zu erhalten, ist präzises Arbeiten notwendig. Die Tauchkreissäge wird zunächst auf die Führungsschiene aufgesetzt und nur wenige Millimeter eingetaucht. Das Türblatt wird so zunächst nur angeritzt, ähnlich eines Vorzeichnens mit dem Cuttermesser. Der nachfolgende, tiefere Schnitt wird sich nun präzise ausführen lassen.
Tür kürzen – Schritt für Schritt Anleitung
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- Türblatt positionieren und fixieren
- Sägeblatt einspannen
- Führungsschiene befestigen
- Türblatt abschneiden
- Türblatt nachschleifen
- Die Tür muss zum Kürzen aus ihren Angeln gehoben werden. Anschließend wird die Tür auf Holz- oder Stahlböcken in Position gebracht und beidseitig mit Schraubzwingen fixiert. Das Sägeblatt ist so einzustellen, dass sich die komplette Tiefe des Türblattes in einem Arbeitsgang abtrennen lässt. Dies funktioniert bei Holztüren. Bei Stahltüren sind beide Bleche getrennt abzutrennen. Die Führungsschiene wird genau an der Markierung angelegt und ebenfalls fixiert. Nachdem der Schnitt erfolgt ist, muss die Unterkante der Tür entsprechend geschliffen werden, damit sich eine glatte Kante ohne Unebenheiten ergibt.
Hilfreiche Tipps zum Türen kürzen im Überblick
Arbeitsschritt | Erläuterung |
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Werkzeug bereitlegen | |
Arbeitsschutz beachten | |
Tür fixieren | |
Tür schneiden |
Die Tür einhängen – aber richtig
Damit sich die Tür ohne Probleme einhängen lässt, kann es helfen, etwas Öl auf die Türbänder aufzutragen. Die Tür muss beim Einhängen zum Türrahmen einen rechten Winkel bilden, damit sie sanft auf die Türbänder gleitet und sich nicht verhakt.
Alternative zum Kürzen der Tür: Fitschenringe
Eine Alternative zum Absägen bleibt dem Heimwerker – besonders, wenn es sich nur um wenige Millimeter handelt. Fitschenringe sind eine Art Unterlegscheibe, deren Maße auf die Dorne der Türbänder abgestimmt sind. Passt die Tür plötzlich nicht mehr, weil sich die Höhe des Bodenbelags verändert hat, können die Fitschenringe auf das Türband aufgebracht werden. Dabei ist auch die Verwendung mehrerer Fitschenringe pro Türband möglich.
Durch den Einsatz von Fitschenringen können Türen etwa zwei bis vier Millimeter angehoben werden, ohne das die Tür gekürzt werden muss. Fitschenringe können allerdings nur benutzt werden, wenn die Türoberkante über ausreichend Spaltmaß zum Oberteil der Türzargen verfügt.