Verschiedene Wettereinflüsse und Schädlinge setzen Holz sehr zu. Damit Sie lange Freude daran haben, empfiehlt es sich das Holz im Außenbereich zu schützen. 4 verschiedene Möglichkeiten haben wir Ihnen hier vorgestellt.

Ist der Kontakt von Holzbauteilen mit Wasser unvermeidlich, so muss für einen schnellen Abtransport der Feuchtigkeit gesorgt werden, damit das Wasser an den imprägnierten Flächen abperlen kann. In horizontalen Fugen und Vorsprüngen bleibt Wasser stehen, es bilden sich Feuchtigkeitsnester. Stehendes Wasser sickert durch die Kapillarkraft allmählich in das Holz ein und bewirkt unweigerlich ein Aufquellen seiner Fasern. Traufkanten und versetzte Holzlagen bieten dem ablaufenden Wasser dagegen keine Widerstände.

Holz vor Witterungseinflüssen schützen – 4 Möglichkeiten vorgestellt

Schutz gegen die Einflüsse der Witterung durch Überdachung

Große Dachüberstände bieten den besten Schutz gegen die Einflüsse der Witterung. Sowohl direkte Beregnung als auch die UV-Strahlung der Sonne werden so am effektivsten von Wandkonstruktionen fern gehalten. Zusätzlich müssen Wandverkleidungen aus Holz hinterlüftet werden, damit auch die aus dem Mauerwerk austretende Feuchtigkeit abgeführt werden kann. Ein ausreichend hoher Stein- oder Betonsockel entkoppelt Holzbauwerke von direktem Erdkontakt und schützt gleichzeitig vor Spritzwasser.

Außenbauteile, die dem Niederschlag ausgesetzt sind, sollten keine scharfen Kanten und Ecken aufweisen, weil hier der Anstrich weniger gut haftet und aufplatzen würde. Die Hirnholzflächen an den Enden von Brettern und Balken sollten abgedeckt werden, weil gerade sie das Wasser besonders gut aufnehmen und speichern. Das gleiche gilt für konstruktive Elemente wie Zapfen- oder Stoßverbindungen: Aus ihren Ecken und Ritzen trocknet das Wasser nur langsam ab. Auch Oberflächenrisse des „arbeitenden“ Holzes nehmen besonders viel Feuchte auf – deshalb sollten Sie für dicke Holzbauteile Brettschichtholz verwenden, das kaum zu Rissen neigt.

Holzelemente vor Erdkontakt bewahren

Eine Fäulnisbildung des Holzes wird durch einen direkten Kontakt mit anderen feuchten Stoffen wie zum Beispiel dem Erdreich gefördert. Graben Sie deshalb Holzbauteile nie direkt in das Erdreich ein, denn gegen die Zersetzungskraft des dauerhaft feuchten Bodens knapp unter der Oberfläche hilft kein noch so gründlicher Holzschutz.

Einen gewissen Feuchteschutz erreichen Sie schon, wenn Sie das Bauteil mit Steinen und Grobkies vor direktem Erdkontakt bewahren. Erheblich besser ist es jedoch, das Holz vom Untergrund zu entkoppeln, am besten mit Metallankern (Pfostenschuhe), die aufgeschraubt und in ein Betonfundament eingelassen werden. Oder wenigstens mit bitumenbeschichteter Dachpappe.

Anstriche: Lacke und Lasuren

Nach dem konstruktiven Holzschutz ist der physikalische Holzschutz durch geeignete Anstriche zu nennen. Mit den üblichen (biozidfreien) farbigen Lacken und Lasuren erhalten Holzoberflächen im Freien einen gewissen Schutz gegen Wind und Wetter – ohne dass damit allerdings eine vorbeugende Wirkung gegen Pilze oder Insekten erreicht wird. Mit den physikalisch wirkenden Anstrichen wird eine Barriere gegen Wasser und UV-Strahlung aufgebaut: Wasser perlt ab, UV-Strahlen werden durch die Pigmente des Anstrichs zurückgeworfen. Besonders beliebt ist in diesem Bereich beispielsweise Ultrament Fäulnisschutz, als Anstrich.

Imprägnierung mit Holzschutzmitteln

Nur dann, wenn die Möglichkeiten des konstruktiven und des physikalischen Holzschutzes erschöpft sind (also wenn Hölzer im Außenbereich immer wieder feucht werden), sollten Sie zu Behandlungsmitteln mit chemischen Giften greifen. Diese versucht man dann so tief wie möglich in das Holz eindringen zu lassen – man spricht deshalb nicht von einem Anstrich, sondern von einer Imprägnierung.

Nur bei der industriellen Kesseldruckimprägnierung kann der chemische Wirkstoff in der gesamten Holzmasse verteilt werden. Streicht man die Holzschutzmittel dagegen mit dem Pinsel auf, ist allenfalls eine Tiefenwirkung von einigen Millimetern zu erzielen. Generell empfehlenswert ist es, die chemischen Wirkstoffe in einer Grundierung auf das rohe Holz zu bringen und dann mit einer Wetterschutzlasur zu überstreichen.

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net