Wo gehobelt wird, da fallen auch Späne – so sagt man. Wo renoviert wird, fällt auch Baustaub an. Wie Sie den Staub wieder loswerden, verraten unsere Tipps.
Als ob Sanierungen und Umbauarbeiten nicht manchmal schon genug für Muskelkater sorgen würden, verteilt sich auch noch Baustaub als Andenken an die mühevolle Arbeit schnell im ganzen Haus. Wie Reste von Betonbohrungen, Holzarbeiten, Rigipsplatten, herausgerissenen Teppichen, Dämmplattenflusen und anderen Baustoffen effektiv entfernt werden, verraten wir in diesem Artikel.
Richtige Vorbereitung spart Zeit und Nerven
Wer Bauarbeiten plant, kann mit der richtigen Vorbereitung Baustaub effektiv vermeiden:
TIPP 1 – Werkzeug mit Absaugung oder Staubsaugeranschluss nutzen
Die meisten Werkzeuge, deren Verwendung viel Baustaub verursachen wird (z. B. Stichsägen und Bohrmaschinen), können mit einer Absaugung so modifiziert werden, dass der Baustaub direkt in einen Staubbehälter verfrachtet wird. Mit einem passenden Adapter kann oft auch ein herkömmlicher Staubsauger angeschlossen werden.
TIPP 2 – Türen abdichten
Vor allem in bewohnten Räumlichkeiten ist Baustaub ein echtes Problem – denn er verteilt sich durch die kleinsten Ritzen auch in den anderen Wohnräumen. Daher sollten Türen oder Durchgänge mit Bauplanen abgedichtet werden. Sofern möglich verschließen Sie zudem alle Ritzen luftdicht mit Klebeband.
TIPP 3 – Möbel und Polster schützen
Malerfolie ist nicht nur bei Streicharbeiten eine tolle Hilfe, sondern schützt auch das Mobiliar und Polster vor dem nervigen Baustaub. Leider bietet, das einfache Drüberlegen keinen ausreichenden Schutz – stattdessen sollte die Folie mit einem Klebeband luftdicht am Boden fixiert werden.
TIPP 4 – Staubschutzwand bauen und aufstellen
Eine Alternative zum Abkleben der Möbel ist das Bauen einer Staubschutzwand. Bei kleinen Stellwänden reichen oftmals vier Holzlatten aus, bei größeren Wänden werden eventuell noch Querstreben benötigt. Der dadurch entstehende Rahmen wird mit dicker Bauplane bespannt, die an den Holzlatten mit einem Tacker befestigt wird.
Sollten Ritzen am Rand (zur Decke, Wand oder dem Boden) bleiben, können die mit einem Kompriband abgedichtet werden. Um hindurch gehen zu können, wird nur noch eine Art Schlupfloch benötigt, dass sobald die Arbeiten beginnen, ebenfalls verschlossen werden sollte.
💡TIPP: Wenn der Durchgang ständig benutzt und deswegen nicht richtig abgedichtet wird, geht der Sinn der Staubschutzwand leider verloren – daher sollte alles notwendige Werkzeug etc. vor Beginn der Arbeiten bereitgelegt werden.
Wichtiger Gesundheitshinweis
Abhängig von den Materialien und der Intensität des Baustaubs kann dieser gesundheitsschädlich sein. Vor allem Quarzfeinstaub gilt als hochgradig krebserregend. Daher empfehlen wir neben der Verwendung von Schutzkleidung samt Staubmaske auch die folgenden Schritte zum Vorbeugen von Baustaub:
- Staubarme Materialien verwenden (z. B. fertig gemischte Spachtelmasse oder bereits angemischter Mörtel)
- Nass- oder Feuchtbearbeitungsverfahren nutzen, um so wenig Staub wie möglich zu erzeugen
- Sofern Schleifgeräte und Fräsen mit Systemen zur Staubreduzierung ausgestattet sind, sollte deren Funktionalität regelmäßig überprüft werden
- Bei Abbrucharbeiten sollte Staub mit Wasser niedergeschlagen werden (dazu später in diesem Ratgeber noch mehr)
- Den Baustaub schon regelmäßig während der Arbeiten entfernen und nicht einfach liegen lassen
Staub während der Arbeiten beseitigen
Wollen sich die Kinder und/ oder die Partnerin bzw. der Partner an den Arbeiten beteiligen? Super! Mit Kehrblech und Handfeger oder Staubsauger können die freiwilligen Helfer dem Baustaub den Kampf ansagen.
Auch trockene Mikrofaserhandschuhe (auch liebevoll Fusselhandschuh genannt) sind eine tolle Möglichkeit, den lästigen Staub direkt aufzunehmen. Sofern das Mikrofasertuch bzw. der Handschuh nicht angefeuchtet werden, kann der Baustaub draußen ganz einfach ausgeschüttelt werden.
Egal mit welchem Mittel, die Faustregel sollte lauten: Je weniger Staub in der Luft und auf dem Boden landet, umso besser.
Lüften während und nach der Arbeit
Das Geheimnis des Baustaubs, mit dem er auch in die letzte unbeteiligte Ecke gelangt, ist die Luft. Er schwebt vor sich hin und setzt sich überall ab, wo er nicht hin soll. Selbst beim Saugen wird Staub aufgewirbelt, der sich wieder verteilt. Deshalb lüften Sie nicht nur den den Atemwegen zu liebe, sondern auch damit der Baustaub nach draußen abziehen kann.
⚡ACHTUNG: Durchzug zu anderen Räumen sollte natürlich nicht bestehen, sonst verteilt sich der Baustaub im schlimmsten Fall in der ganzen Wohnung bzw. dem ganzen Haus!
In drei Schritten zum baustaubfreien Eigenheim
Wer die eben genannten Tipps beherzigt hat, kann sich jetzt über eine deutliche Arbeitserleichterung freuen. Doch ganz frei von Baustaub ist die Umgebung doch nicht? Kein Problem – im Folgenden verraten wir, wie die Räumlichkeiten in drei Schritten wieder sauber werden.
1. Schritt: Fegen, Staubsaugen oder Staub wischen
Bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden, sollten alle Baustoffe und angefallener Müll entfernt werden. Anschließend helfen die folgenden Tipps bei der Entfernung des meistens Staubs:
- Wie eingangs bereits erwähnt, eignen sich Mikrofasertücher bzw. Mikrofaserhandschuhe zum Abwischen von Oberflächen. Generell sollte von oben nach unten geputzt werden: Sprich erst Oberflächen wie Regale oder Schränke, die weiter oben sind. Dann nach etwas Warten (damit sich der Staub in der Luft legen kann) die Flächen darunter.
- Beim ersten Durchgang ist Fegen durchaus effizient. Vor allem Besen mit einer Schaumstofflippe (statt einer klassischen Bürste) sind bestens dazu geeignet, feinste Staubpartikel aufzunehmen.
- Sobald der grobe Schmutz entfernt wurde sollte alles noch einmal ordentlich abgesaugt werden. Hier zahlt sich Geduld aus: Wer zwischen dem Fegen und Saugen noch mal etwas Zeit verstreichen lässt geht sicher, dass sich der Staub in der Luft gelegt hat – so wird im zweiten Durchgang viel Schmutz aufgenommen. Besonders praktisch ist ein Baustaubsauger – bekannter als Industriesauger bzw. Nass-/ Trockensauger. Diese sind speziell auf die Bedürfnisse von Handwerkern ausgelegt und entfernen auch hartnäckigen Schmutz mit Leichtigkeit.
- Zusätzlich kann auch ein Dampfreiniger genutzt werden, um den Staub einzunebeln. Durch die Feuchtigkeit verliert dieser seine Leichtigkeit und verklumpt. Das klingt vielleicht nach noch mehr Dreck – aber so lässt sich der geballte Baustaub effizient entfernen.
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💡TIPP: Auch wenn es aufwendiger ist – Statt die Düse zu benutzen, sollte diese abgenommen werden. So hat das Staubsaugerrohr deutlich mehr Power.
2. Schritt: mit klarem Wasser wischen
Viel hilft nicht immer viel – das ist vor allem bei Baustaub und Putzmitteln so. Daher eignet sich klares Wasser am besten zum Entfernen der Überbleibsel. Wer hingegen Putzmittel nutzt läuft Gefahr, dass sich durch das gut gemeinte Putzen eine Schicht auf dem Untergrund bildet, die noch schwerer zu beheben ist.
💡TIPP: Und was kommt nach dem Wischen? Wenn alles getrocknet ist, wird ordentlich gesaugt – und sofern notwendig wieder gewischt. Das wechselt sich so lange ab, bis alles wieder schön sauber ist.
3. Schritt: Baustaub aus Ritzen, Rillen und Ecken entfernen
Klebeband ist bei Staub des Handwerkers bester Freund. Je nach Größe der Fläche eignet sich Malerkrepp oder klassisches Klebeband, das in handliche Längen zugeschnitten wird. Diese werden dann in die Rillen oder Ecken gedrückt und vorsichtig wieder abgezogen. Voilà: der Staub hängt am Klebeband.
Für Fliesen eignen sich zudem ein Schwammbrett (oft auch Fliesen-Waschbrett). Diese bestehen aus einem Schwamm, das an einem Brett samt Henkel befestigt ist. So lassen sich Fliesen mühelos von Baustaub befreien.
Spezialtipp für Allergiker: Luftreiniger filtern Staub!
Vor allem Allergiker leiden unter der schmutzigen Luft, in der sich im schlimmsten Fall Allergene befinden. Diese Überempfindlichkeitsreaktionen kann man abmildern, indem ein oder mehrere Luftreiniger aufgestellt werden. Diese saugen die Luft im Raum an und filtern sie auf Mikropartikel. Anschließend wird die saubere Luft wieder durch das Gebläse herausgepustet, während der Baustaub im Filter verbleibt.
💡TIPP: Besonders praktisch sind Geräte, die zusätzlich die Luftfeuchtigkeit erhöhen, wodurch die Staubteilchen verklumpen und schwerer werden. Dadurch wiederum können sie nicht mehr so einfach durch die Luft schweben. Wer etwas wartet und dann saugt, erleichtert sich die Putzarbeit enorm.