Polygonalplatten zu verlegen, ist etwas knifflig. Mit guter Vorbereitung bewältigen versierte Heimwerker das Verlegen des Natursteins aber problemlos.
Wer mit Herz und Seele Heimwerker ist, hat eigentlich das ganze Jahr über etwas zu tun. Im Herbst und Winter werden die meisten Arbeiten in der heimischen Hobbywerkstatt erledigt, oder Reparaturen und Renovierungen im Haus vorgenommen. Sobald es Frühjahr wird, geht es ab, nach draußen, um längst geschmiedete Pläne umzusetzen.
Ein neuer Trend ist das Pflastern mit Naturstein, genauer gesagt das Verlegen von Polygonalplatten. Das Material, aus dem diese speziellen Steine bestehen, ist genauso unterschiedlich wie ihre Farbe. Häufig werden Polygonalplatten aus Schiefer, Sandstein oder Quarz hergestellt.
Die Platten sind in Größe und Form alle verschieden, sie besitzen mehrere winkelige Ecken und sind besonders im Süden Europas ein beliebter Bodenbelag im Outdoorbereich. Wer auf seiner Terrasse ein ähnliches mediterranes Flair schaffen will, der muss sich auf ein kniffliges Stück Arbeit einstellen. Das Verlegen der Polygonalplatten ist etwas aufwendiger, aber auch in Eigenregie zu schaffen.
💡Definition Polygonalplatten:
Polygonalplatten bestehen aus Naturstein und sind in Form und Farbe immer unterschiedlich. Der Wortteil Polygonal kommt aus der Geometrie und bezeichnet in diesem Fall alle unregelmäßigen Steinformen, wie Dreiecke, Vierecke oder Sechsecke.
Werkzeug- und Materialliste
❏ Polygonalplatten nach m² plus 10 %
❏ Wasserwaage
❏ Setzlatte zum Abziehen
❏ Besen
❏ Fugenkelle
❏ Zollstock
❏ Natursteinkleber
❏ Haftschlämme
❏ Silikon
❏ Quast
❏ Eimer / Kübel
❏ Schwamm
Anleitung zum Verlegen von Polygonalplatten
Schritt 1: Untergrund säubern
In unserem Fall werden die Polygonalplatten auf einem Betonuntergrund verlegt. Dieser wiederum muss sauber und trocken sein. Fegen Sie die gesamte Fläche ab, erst dann sehen Sie, ob sich noch Baureste oder Löcher auf dem Untergrund befinden. Betonreste abkratzen und kleine Löcher mit Beton auffüllen, glatt streichen und gut trocknen lassen.
Achten Sie besonders darauf, dass die Terrasse ein Gefälle von etwa zwei Prozent hat (vom Haus weg!). Wer mit der Berechnung Schwierigkeiten hat, auf tipps-und-tricks.com gibt es die Lösung.
Schritt 2: Natursteine und Verlegebett vorbereiten
Da es sich bei Polygonalplatten um Naturstein handelt, können Staub und Schmutzreste vorhanden sein. Die Platten müssen in diesem Fall mit Wasser gereinigt werden, da sie sonst nicht gut haften. Auf den bereits gesäuberten Betonuntergrund wird nun dünn angerührte Zementhaftschlämme mit einem Quast aufgetragen (Herstellerinfos auf der Verpackung beachten).
Sie müssen nicht warten bis die Haftschlämme getrocknet ist, sondern können den Natursteinkleber direkt darauf auftragen. Als Hilfsmittel werden zwei Holzlatten mit einer Dicke von 4 cm benutzt. Überlegen Sie sich, welche Fläche Sie schaffen wollen, ohne dass der Kleber vorher aushärtet.
Diese Fläche wird durch die beiden Holzlatten begrenzt (parallel gegenüberliegend). Dazwischen kommt der Kleber, der nun mit der Setzlatte abgezogen werden kann, so dass ein gleichmäßiges „Verlegebett“ entsteht.
Schritt 3: Das Verlegen der Polygonalplatten
Beginnen Sie mit dem Verlegen an einer Außenkante. Achten Sie nicht nur darauf, dass die unterschiedlichen Platten puzzleartig zusammenpassen, sondern auch, dass ein harmonisches Gesamtbild entsteht. Wer sich unsicher ist, sollte die Polygonalplatten vorher probeweise auf dem blanken Beton auslegen. Beim Verlegen immer wieder mit einer Wasserwaage prüfen, ob die Natursteine gerade liegen.
Sind Sie so weit vorangekommen, dass Sie die Hauswand erreicht haben, kommt ein Winkelschleifer zum Einsatz. Den Abschluss verlegt man am besten mit flachkantigen Platten, da die Fugen sonst zu breit werden und das ganze Bild unsymmetrisch aussehen würde. Mit dem Winkelschleifer können Sie Ihre Platten ohne Probleme in die gewünschte Form bringen und auch die Kanten entsprechend abschleifen.
Aber Achtung, nicht jedes Modell hält, was es verspricht, im Zweifelsfall schauen Sie sich vorher die Unterschiede auf www.winkelschleifer-test.com an. So verfahren Sie, bis die gesamte Terrassenfläche verlegt ist.
💡EXTRA-TIPP: Befindet sich zu viel Mörtel in den Fugen, muss dieser sofort herausgekratzt werden. Ist er einmal hart geworden, lässt er sich kaum noch entfernen.
Schritt 4: Verfugen
Nachdem alle Platten verlegt sind, haben Sie Pause, denn der Natursteinkleber muss nun gut austrocknen. Erst dann rühren Sie den Fugenmörtel nach Packungsanweisung an. Die Masse sollte eine zähflüssige Konsistenz haben. Während die Fugenmasse beim Fliesen über die gesamte Fläche gerieben wird, wird sie hier direkt in die Fugen gegossen.
Am besten nehmen Sie dazu einen handelsüblichen Messbecher mit schmaler Tülle. Je weniger daneben geht, desto weniger müssen Sie später putzen. „Kleckerreste“ werden mit einem großen weichen Schwamm und klarem Wasser entfernt. Die Abschlüsse am Haus verschließen Sie mit Natursteinsilikon.