Wer eine Garage plant, muss allerhand bedenken. Die wichtigsten Punkte habe ich für Sie einmal zusammengefasst.

Eine Garage bringt einige Vorteile mit sich. So bietet eine Garage zusätzlichen Stauraum und macht sich positiv in der KfZ-Versicherung bemerkbar. Zudem ist Ihr Auto darin sicher vor Wettereinflüssen geschützt – etwa vor Hagel- oder Sturmschäden. Hinzu kommt, dass eine gut gesicherte Garage Ihr Fahrzeug vor Autodieben schützt.

Übrigens: Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wurden im Jahr 2019 14.229 kaskoversicherte Autos in Deutschland gestohlen.

Ich habe vor einigen Jahren mit meinem Mann beschlossen, dass wir zu unserem Haus eine Garage bauen wollen. Dabei sind wir auf einige Dinge gestoßen, die es bei der Planung zu bedenken gilt. Denn es gibt verschiedene Bauarten und je nach Größe der Garage muss auch ein entsprechendes Fundament her. Zudem gibt es gesetzliche Bestimmungen, die in den einzelnen Bundesländern variieren.

Ist eine Baugenehmigung für den Bau einer Garage notwendig?

Als ersten Schritt bei der Planung einer Garage sollten Sie sich ganz genau überlegen, wie groß Ihre Garage (Einzelgarage oder Doppelgarage) werden soll und wo Sie sie platzieren möchten. Anschließend sollten Sie sich bei der zuständigen Baubehörde über die gesetzlichen Regelungen für den Bau einer Garage informieren. Je nach Bundesland ist dafür nämlich eine Baugenehmigung erforderlich. Und selbst, wenn Sie keine Baugenehmigung benötigen, müssen Sie sich an bestimmte baurechtliche Vorgaben halten, die Sie dann vor Ort erfragen können.

Die folgende Tabelle gibt Ihnen schon einmal einen ersten groben Überblick, ob Sie eine Baugenehmigung benötigen:

BundeslandGrundflächeWandhöheGrenzbebauung
Baden-Württembergmax. 30 m²max. 3,00 mmax. 9,00 m
Bayernmax. 50 m²max. 3,00 mmax. 9,00 m
Berlinmax. 30 m²max. 3,00 mmax. 9,00 m
Brandenburgmax. 50 m²max. 3,00 mmax. 9,00 m
Bremenmax. 50 m²max. 3,00 mmax. 9,00 m
Hamburgmax. 50 m²max. 3,00 mmax. 9,00 m
Hessenmax. 50 m²max. 3,00 mmax. 9,00 m
Mecklenburg-Vorpommernmax. 30 m²max. 3,00 mmax. 9,00 m
Niedersachsenmax. 30 m²max. 3,00 mmax. 9,00 m
Nordrhein-Westfalenmax. 30 m²max. 3,00 mmax. 9,00 m
Rheinland-Pfalzmax. 50 m²max. 3,20 mmax. 12,00 m
Saarlandmax. 36 m²max. 3,00 mmax. 12,00 m
Sachsenmax. 50 m²max. 3,00 mmax. 9,00 m
Sachsen-Anhaltmax. 50 m²max. 3,00 mmax. 9,00 m
Schleswig-Holsteinmax. 20 m²max. 2,75 mmax. 9,00 m
Thüringenmax. 40 m²max. 3,00 mmax. 9,00 m

Fertiggarage oder Garage in Massivbauweise?

Ob Sie sich für eine Fertigbaugarage entscheiden oder doch lieber für eine Garage in Massivbauweise, bleibt Ihnen überlassen. Letztlich ist es auch eine Frage des Geldes und des Geschmackes.

Fertigbaugaragen sind meist deutlich günstiger als Garagen in Massivbauweise. Aber auch bei den Fertiggaragen gibt es Preisunterschiede – je nach Material, Größe, Ausstattung und Hersteller. Überwiegend handelt es sich dabei um Fertiggaragen aus Beton oder (verputztem) Stahl. Sie kommen den Garagen in Massivbauweise in der Optik schon sehr nahe, aber können Sie auch qualitativ mit den massiven Garagen mithalten?

Vorzüge und Nachteile der verschiedenen Garagen

Garagen in Massivbauweise sind für viele das Nonplusultra. Die Fertiggaragen aus (verputztem) Stahl und Beton können aber auch mit einigen Vorzügen dienen.

Fertiggarage aus StahlFertiggarage aus BetonGemauerte Garage in Massivbauweise
✔ schneller Aufbau innerhalb eines Tages
✔ geringes Gewicht, dennoch massive Konstruktion
✔ witterungsbeständiges Dach
✔ sehr dünne Wände, dadurch mehr Raum
✔ unkomplizierte Mängelbeseitigung durch Austausch einzelner Elemente möglich
✔ kann bei Umzug theoretisch mitgenommen werden
✔ Haltbarkeit: 20 – 40 Jahre
✔ großes Angebot
✔ schneller Aufbau (Lieferung in einem Teil)
✔ geringe Wandstärke, dadurch mehr Platz
✔ hohe Traglast des Daches, dadurch auch als Balkon oder Terrasse nutzbar
✔ Haltbarkeit: ca. 20 – bis 25 Jahre
✔ freie Gestaltungsmöglichkeiten
✔ sehr stabile Bauweise, dadurch auch Balkon oder Terrasse darauf möglich
✔ bessere Belüftung als in Fertiggaragen
✔ gute Wärmedämmung
✔ enorme Haltbarkeit – im Prinzip ein Leben lang
✘ Wandmontagen in der Garage nur bedingt möglich
✘ keine Wärmedämmung möglich
✘ anfällig für Schwitzwasser und Korrosion
Feuchtigkeit in der Garage kann zu Schimmel und Rost an gelagerten Dingen führen
✘ Setzrisse möglich
✘ unzureichende Belüftung, dadurch Bildung von Schwitzwasser
✘ Feuchtigkeit kann zu Schimmel und Rost an gelagerten Dingen führen
✘ langfristig Neigung zu Rissen, dadurch erhöhte Sanierungsanfälligkeit
✘ keine Dachneigung, dadurch steht oft Wasser auf dem Dach und kann die Garage undicht machen
✘ Zufahrtsweg muss schwerlasttauglich sein
✘ große Wandstärke, sodass Platz verloren geht
✘ Bau der Garage ist zeitaufwendig
✘ hohe Anschaffungskosten im Vergleich zu Fertiggaragen

Das Fundament muss zur Garage passen

Haben Sie sich für die passende Bauweise Ihrer Garage entschieden, geht es an die Planung des Fundaments. Hierbei haben Sie die Wahl zwischen drei verschiedenen Arten:

  • Punktfundament
  • Streifen- oder Ringfundament
  • Bodenplatte

Punktfundament

Punktfundament
Quelle: © stock.adobe.com

Das Punktfundament ist die einfachste und auch die günstigste Form des Fundaments. Hierbei werden je nach Länge mehrere Fundamentsäulen mindestens in 80 Zentimeter Tiefe gesetzt.

Punktfundamente eignen sich hervorragend für Carports, können aber auch bei leichten Garagen aus Stahl eingesetzt werden.

Streifen- oder Ringfundament

Streifenfundament
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Das Streifenfundament – wie auch das Ringfundament – folgt dem Verlauf der tragenden Mauern. Auch dieses Fundament muss in mindestens 80 Zentimeter Tiefe gesetzt werden.

Streifen und Ringfundamente eignen sich besonders gut für Fertiggaragen aus Beton, da diese bereits über eine integrierte Bodenplatte verfügen.

Bodenplatte

Bodenplatte
Quelle: © stock.adobe.com

Die Bodenplatte ist deutlich teurer als die beiden anderen Fundamente. Sie wird in einem Stück gegossen. Dadurch kann sich die Last auf eine größere Fläche verteilen, sodass die Bodenplatte deutlich stabiler ist als die anderen Fundamentarten.

Bodenplatten eignen sich besonders für massive Garagen, können aber auch bei Fertiggaragen verwendet werden.

Welches Tor für Ihre Garage?

Was nützt Ihnen die beste Garage ohne das passende Garagentor? Auch hier haben Sie wieder verschiedene Möglichkeiten – angefangen beim klassischen Flügeltor bis hin zum Sektionaltor. Hier sollten Sie wirklich nicht am falschen Ende sparen und in ein hochwertiges Garagentor investieren, welches einen optimalen Schutz vor Einbrechern bietet. Am besten wenden Sie sich hierzu an einen seriösen Fachhändler, wie zum Beispiel Normstahl. Im Web können Sie schon vor dem Kauf wichtige Fragen zu den Garagentoren klären.

Flügeltor

Flügeltor
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Flügeltore sind die Klassiker unter den Garagentoren. Sie bestehen aus zwei nach außen schwingenden Türen, die sich zur Mitte hin schließen.

Heute werden solche Tore nur noch selten verbaut, da sich die folgenden Garagentorarten zunehmend durchgesetzt haben.

Rolltor

Rolltor
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Ein Rolltor funktioniert im Prinzip wie eine Jalousie am Fenster. Es besteht aus einzelnen Lamellen, die in einem Lamellenpanzer über dem Türsturz aufgerollt sind. Über eine Führungsschiene können die Lamellen aufgerollt und auch wieder abgerollt werden.

Schwingtor

Schwingtor
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Ein Schwingtor besteht aus einem einteiligen Torflügel, der über seitliche Hebelarme und Stahlfedern verfügt. Seinen Namen verdankt dieses Garagentor der Tatsache, dass es beim Öffnen nach vorn und nach oben schwingt.

Sektionaltor

Sektionaltor
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Das Sektionaltor besteht aus mehreren Sektionen, die über Scharniere miteinander verbunden sind. Durch Rollenhalter werden diese in einer 90-Grad-Zarge geführt. Hier haben Sie die Wahl zwischen zwei Ausführungen.

  • Deckensektionaltor: Hierbei wird das Garagentor unter die Decke geschoben.
  • Seitensektionaltor: Hierbei öffnet sich das Garagentor, indem man es wie bei einer Schiebetür zur Seite schiebt – an der Wand entlang.

Vorteile und Nachteile der Gartentorarten

FlügeltorRolltorSchwingtorSektionaltor
✔ einfach zu bedienen
✔ manueller und elektrischer Betrieb möglich
✔ kein Platzbedarf vor der Garage oder an der Garagendecke
✔ Konstruktion bietet guten Einbruchschutz
✔ gute Dichtigkeit
✔ manueller und elektrischer Betrieb möglich
✔ Einbau einer Schlupftür möglich
✔ einfache und solide Konstruktion
✔ Einbau von Fensterelementen und Schlupftoren möglich
✔ recht leise
✔ hoher Einschschutz
✔ gute Dichtigkeit
✔ manueller und elektrischer Betrieb möglich
✘ hoher Platzbedarf vor der Garage
✘ Schnee kann Öffnung behindern
✘ Öffnen und Schließen dauert verhältnismäßig lange
✘ dichtet vergleichsweise schlecht ab
✘ nicht für den manuellen Betrieb geeignet
✘ relativ laut
✘ nicht sehr langlebig
✘ relativ teuer
✘ kann im Winter vereisen
✘ kein Einbau einer Schlupftür möglich
✘ relativ hoher Platzbedarf vor der Garage
✘ im elektrischen Betrieb laut
✘ manueller Betrieb kraftaufwendig
✘ geringer Einbruchschutz
✘ nimmt Platz an der Garagendecke weg
✘ keine hohe Dichtigkeit
✘ kann im Winter vereisen
✘ recht teuer in der Anschaffung
✘ kann im Winter vereisen
✘ manueller Betrieb kraftaufwendig

Seit 2019 in der Redaktion von Heimwerkertricks.net. Fertighaus-Fan mit großem Grundstück auf dem Land.