Streichen und Tapezieren war gestern. Mittlerweile gibt es weitere stilvolle Wandverkleidungen, die sich auch als Laie ganz einfach anbringen lassen. Hier einmal 5 moderne Ideen vorgestellt.
Wände sind nicht nur die Begrenzung des Raumes. Sie lassen sich auch ansprechend und individuell gestalten und damit zu einem Hingucker machen. Bereits mit Tapeten und Wandfarben lassen sich die verschiedensten Raumwirkungen erzielen. Das Zimmer kann heller und freundlicher, ausdrucksvoller, länger oder höher wirken.
Doch mit der Auswahl der passenden Tapeten und Wandfarben ist die Palette an Möglichkeiten für eine ansprechende Raumgestaltung noch längst nicht erschöpft. Im Folgenden stellen wir Ihnen verschiedene weitere Wandverkleidungen näher vor, erklären deren Vorteile und geben Ihnen eine Anleitung für die fachgerechte Anbringung mit auf den Weg.
Welche Arten von Wandverkleidungen gibt es?
- Tapeten
- Wandfarben
- Deckenplatten
- Zierleisten
- Paneele
- Verblender
- Riemchen
- Profilholz
Kreative Ideen für eine moderne Wohnraumgestaltung
1. Wände mit Profilholz verkleiden
Für einen natürlichen und besonders gemütlichen Look bietet es sich an, Profilbretter aus Naturholz für die Wandverkleidung zu nutzen. Diese schaffen eine warme Atmosphäre und bringen ein Stück Natur ins Zuhause. Es gibt sie in verschiedenen Farben und Maserungen, sodass sich die Profilbretter an den Einrichtungsstil und den bereits vorhandenen Farben sowie Strukturen im Raum anpassen. Ob in heller Kiefer, rustikaler Eiche oder dunkler Walnuss, die Auswahl bietet viele Möglichkeiten. Zudem können die Bretter je nach Wunsch lackiert, geölt oder unbehandelt bleiben, um den individuellen Stil perfekt abzurunden.
❖ Was wird gebraucht?
Material | Werkzeug |
---|---|
✔ Holzlatten ✔ Profilholzbretter ✔ Profilbrettkrallen ✔ Dübel ✔ Schrauben ✔ Nägel ✔ Winkelleisten ✔ Schattenfugenbretter | ✔ Bohrmaschine ✔ Holzsäge ✔ Gehrungslade ✔ Zollstock ✔ Akkuschrauber ✔ Fuchsschwanz ✔ Bleistift |
❖ Wände mit Profilholz verkleiden – Schritt für Schritt
- Unterkonstruktion anbringen
- Profilholz zuschneiden
- Profilholz montieren
Bevor die Profilbretter an der Wand befestigt werden, muss zuerst eine Unterkonstruktion angebracht werden. Diese sollte stets im 90-Grad-Winkel zu den Profilbrettern verlaufen. Je nachdem, welche Optik Sie bevorzugen, können Sie die Profilbretter entweder waagerecht oder senkrecht montiert werden. Schneiden Sie alle Bretter auf die gewünschte Länge zu und befestigen Sie diese anschließend mit Nägeln oder Schrauben an der Unterkonstruktion. Auf diese Weise schaffen Sie eine stabile und gleichmäßige Wandverkleidung.
2. Riemchen und Verblender als optischer Hingucker
Eine ganz besondere Optik lässt sich durch Riemchen und Verblender erzielen. Verblender sind Verblendsteine, die eine Natursteinoptik haben und dadurch eine rustikale und elegante Atmosphäre schaffen. Riemchen hingegen sind Verblendsteine in Backsteinoptik, die besonders für einen urbanen oder industriellen Stil beliebt sind.
❖ Welche Vorteile bieten Riemchen und Verblender?
- einfache Verarbeitung
- günstig in der Anschaffung
- optische Aufwertung des Raumes
- dämmende Wirkung
- langlebig und beständig gegenüber Witterungseinflüssen
❖ Arten von Verblendern
Für einen besonders natürlichen Look lassen sich Verblender aus Holz einsetzen. Auch Verblender aus Granit, Schiefer oder Quarzit lassen den Raum natürlich und einladend wirken. Alternativ dazu können Sie auch Verblendsteine aus Gips oder Leichtbeton einsetzen. Diese sind preisgünstiger und optisch kaum von Verblendern aus Naturstein zu unterscheiden.
» Verblender aus Naturstein
Aus Granit oder Quarzit bestehende Verblendsteine sind für den Einsatz im Innen- wie Außenbereich geeignet. Verblender aus Schiefer sind dagegen nur im Innenbereich einsetzbar und sollten dort nicht in Feuchträumen eingesetzt werden. Verblender aus Schiefer und Granit kennzeichnet eine raue Oberfläche. Dadurch wird die natürliche Wirkung intensiviert.
» Verblender aus Leichtbeton oder Gips
Verblender aus Leichtbeton können Sie im Innen- wie auch im Außenbereich einsetzen. In der Regel sind diese Verblender wasserabweisend imprägniert. Verblender aus Gips eignen sich nicht für die Verwendung im Außenbereich. Die naturnahe Optik dieser Wandverkleidung wird durch eine spezielle Formung und Färbung des Materials erreicht.
💡TIPP: Verblender aus Gips besitzen ein vergleichsweise geringes Gewicht und lassen sich dadurch einfach verarbeiten und auch für die Verkleidung nicht tragender Innenwände verwenden. Da Gips jedoch empfindlich auf Feuchtigkeit reagiert, eignen sich diese Verblender ausschließlich für trockene Innenräume. In feuchten Bereichen wie Küchen oder Badezimmern sollten Sie stattdessen feuchtigkeitsresistente Materialien wie Naturstein verwenden.
Verblendsteine reinigen
Die Oberflächen lassen sich mit einer straffen Bürste, die in Seifenwasser getränkt wurde, einfach reinigen. Keinesfalls sollten die Verblender mit säurehaltigen Reinigungsmitteln behandelt werden, da diese die Struktur und Farbe der Steine angreifen können. Damit die Oberflächen der Verblender nicht beschädigt werden, sollte auch auf die Reinigung mit Sandstrahlgeräten und Hochdruckreinigern verzichtet werden.
3. Steinteppich für die Wand
Sie wünschen sich eine Veränderung für die Wand und setzen dabei auf Natürlichkeit und Stil? Dann wäre ein Steinteppich eine Option für Sie. Steinteppiche lassen sich einfach anbringen, sind leicht zu pflegen und erweisen sich als robust und langlebig. Sie können einen Steinteppich in beinahe allen Bereichen einsetzen. Kleinere Flächen wie Podeste, Wandsockel oder Sockelkanten lassen sich so ansprechend gestalten. Auch andere Wandbeläge lassen sich damit stimmig ergänzen.
Nicht empfohlen werden kann der Steinteppich für größere Wandflächen ab drei Quadratmeter. Auch in der Dusche und anderen Nassbereichen sollten Sie diese Wandverkleidung nicht wählen. Ebenfalls ungeeignet ist der Steinteppich für den Außenbereich.
❖ Weitere Gestaltungsidee mit dem Steinteppich
Der Steinteppich eignet sich für eine Vielzahl von unterschiedlichen Gestaltungsideen. Anstelle eines Fliesenspiegels kann der Steinteppich die Küche zieren. Auch Konsolen lassen sich mit einem Steinteppich verkleiden. Auch Sockelleisten können in Form eines Steinteppichs angebracht werden. Mehrfarbige Steinteppiche wirken besonders attraktiv und lassen sich zu wahren Kunstwerken zusammenstellen.
❖ Steinteppich verlegen – Schritt für Schritt
Material:
- Mischwanne
- Bohrmaschine mit Mischquirl
- Glättspäne klein und groß
- Aluminiumlatte
- Mauerkelle
- Putzerleisten
Anleitung:
- Untergrund vorbereiten
- Untergrund grundieren
- Aufbringen der Putzerleisten
- Steinteppichmasse anrühren
- Steinteppichmasse auftragen
Die Vorbereitung der Wand, die mit einem Steinteppich versehen werden soll, ist besonders wichtig. Damit die Masse anschließend gut haftet, muss der Untergrund glatt und fest erscheinen. Der Steinteppich ist letztlich nur wenige Millimeter dick. Daher ist eine feste Oberfläche besonders wichtig, damit der Auftrag flächendeckend erscheint. Die Wand ist zunächst zu grundieren. Wenn die Grundierung gut angetrocknet ist, können die Putzerleisten angebracht werden. Die Mischung für den Steinteppich ist nach Anleitung anzurühren.
💡TIPP: Es dürfen sich keine Klumpen bilden, ansonsten ergibt die fertige Masse an der Wand ein ungleichmäßiges Bild.
Ist die Masse nach Vorschrift angemischt, kann sie auf den vorbehandelten Untergrund aufgetragen und anschließend glatt gezogen werden. Nach Aushärtung des Bindemittels erfolgt die Reinigung des Belags.
💡TIPP: Steinteppiche besitzen nur eine geringe Dicke und lassen sich daher ohne Problem wieder entfernen.
4. Paneelen als Wandverkleidung
Mit Paneelen an den Wänden lässt sich der Raum besonders wohnlich und einladend gestalten. Nicht nur optisch sind Paneelen ein Gewinn für den Raum. Je nach Verlegungsart und Farbe und Beschaffenheit der Paneele lässt sich der Raum verbreitern oder auch einengen, was besonders bei hohen Zimmerdecken häufig die Raumwirkung positiv beeinflussen kann und für mehr Wohlfühlambiente sorgt. Weiterhin besitzen Paneelen eine dämmende Wirkung und sie kaschieren lästigen Kabelsalat.
❖ Was wird für die Verlegung gebraucht?
Material | Werkzeug |
---|---|
✔ Paneele ✔ Klammern für Paneelen ✔ Latten ✔ Dübel ✔ Anschlussleisten | ✔ Akkuschrauber ✔ Bohrmaschine ✔ Zollstock ✔ Hammer ✔ Stichsäge ✔ Zange ✔ Lochsäge ✔ Fuchsschwanz ✔ Bleistift |
❖ Anbringung von Paneelen – Schritt für Schritt
- Unterkonstruktion anbringen
- eventuell Konterlattung anbringen
- Paneelen montieren
Damit die Paneele befestigt werden können, ist eine Unterkonstruktion aus Dachlatten notwendig. Wählen Sie dabei einen Lattenabstand von maximal 40 Zentimetern. Sollen die Paneele an Betonwänden befestigt werden, müssen Dübel gesetzt werden. Anschließend können die Latten verschraubt werden. Soll durch die Verkleidung der Wand ein zusätzlicher Hohlraum entstehen, muss eine Konterlattung angebracht werden.
💡TIPP: Während die untere Lattung in Laufrichtung zum Paneel angebracht wird, wird die Konterlattung quer dazu befestigt.
Auf der Unterkonstruktion können dann anschließend die Paneele angebracht werden.
5. Wandgestaltung in Schieferoptik
Schieferplatten sind eine attraktive Möglichkeit, Wände ansprechend zu gestalten. Diese moderne Wanddekoration kann im Innen- und Außenbereich Verwendung finden.
❖ Vorteile von Schieferplatten
- Geringes Gewicht
- Natürliche Optik
- Robust
- Widerstandsfähig
- Für Feuchträume geeignet
- Verlegung auch auf Fußbodenheizungen möglich
- Unkomplizierter Austausch einzelner Platten möglich
❖ Verlegung von Schieferplatten – Schritt für Schritt
- Zuschnitt der Schieferplatten
- Versiegelung auftragen
- Kleber auftragen
- Schiefer ausrichten
- Schieferplatten festdrücken
Zunächst werden die Schieferplatten zugeschnitten. Hierfür können Sie eine Hand- oder eine Tischkreissäge verwenden. Die Versieglung können Sie mit einer Rolle oder mit einem fusselfreien Tuch auftragen. Den Kleber tragen Sie sowohl auf den Untergrund als auch auf die Schieferplatte auf. Nun bringen Sie die Schieferplatte in Form und drücken sie gut an.