Luft und zu viel Kleister können zu Blasen unter der Tapete führen. Mit einfachen Tricks lassen sich diese aber dauerhaft entfernen.
Die Tapete ist an die Wand gebracht, die Freude jedoch getrübt, denn plötzlich zeigen sich Blasen. Hierbei heißt es, Ruhe bewahren und entsprechend handeln. Dann kann die Blasenbildung meist mit wenigen Handgriffen der Vergangenheit angehören. Welche Ursachen die gefürchteten Blasen unter Tapeten haben können und wie sich diese einfach und unkompliziert entfernen lassen, lesen Sie hier.
Welche Ursachen hat Blasenbildung unter Tapeten?
Für die Bildung von Blasen gibt es eine einfache Erklärung – die Tapete arbeitet. In Verbindung mit Feuchtigkeit quellen Papiertapeten auf. Die Ursache hierfür liegt wiederum in den Holzfasern, die in Papier enthalten sind.
» Tipp: Papiertapeten müssen nach dem Einkleistern gut durchweichen, bevor sie an die Wand gebracht werden.
Ist die Einwirkzeit zu kurz, dehnt sich die Tapete nach dem Verkleben weiter aus und es entstehen die gefürchteten Falten.
Auf Untergrund und Kleister kommt es an!
Ob sich Blasen bilden, ist nicht zuletzt vom Untergrund abhängig. Saugt der Untergrund den Tapetenleim bereits auf, bis dieser zu haften beginnt, bilden sich in dem entstandenen Hohlraum Blasen. Ähnliches passiert, wenn der Untergrund nicht saugfähig ist oder die Anbringung der Tapete durch einen unebenen oder rauen Untergrund erschwert wird.
» Tipp: Der Untergrund sollte trocken, eben und saugfähig sein, damit die Tapete gut haftet und Blasenbildung vermieden wird.
Die Wahl des Tapetenkleisters sollte gut überlegt sein. Minderwertiger oder falsch verarbeiteter Tapetenkleister kann ebenfalls dazu führen, dass die Tapeten nicht haften und sich Blasen bilden. Es ist besonders wichtig, den Kleister besonders gleichmäßig aufzutragen.
» Tipp: Auch bei Vliestapeten kann es zu Blasenbildungen kommen, wenn der Kleister zu dick, zu dünn oder zu unregelmäßig aufgetragen wurde.
Blasen entstehen sowohl durch einen Überschuss an Kleister, als auch durch zu wenig oder fehlenden Kleister, der trockene Stellen an der Wand zur Folge hat.
Tapeten richtig trocknen – Blasen vermeiden
Mit dem Tapezieren ist es noch nicht getan, die Tapete muss gut antrocknen, damit sie sich mit der Wand verbindet und sich keine Blasen bilden. Das Thermometer im Raum sollte auf etwa 12 bis 15 Grad stehen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit sollte vermieden werden. Dies sollte aber nicht durch Durchzug oder Dauerlüften erreicht werden. Öffnen Sie die Fenster mehrmals für einige Minuten, damit die feuchte Luft aus dem Raum entweichen kann.
In Kürze:
❶ Tapeten gut weichen lassen
❷ Untergrund muss trocken und eben beschaffen sein
❸ Tapetenkleister nach Anleitung mischen
❹ Kleister gleichmäßig auftragen
❺ Trocknung bei etwa zwölf Grad durchführen
❻ hohe Luftfeuchtigkeit bei der Trocknung vermeiden
Es ist passiert – Blasen entfernen, aber wie?
Kein Grund zur Panik, es gibt einige Methoden, mit denen sich die unschönen Blasen schnell und einfach wieder entfernen lassen.
❍ Blasen entfernen durch Ausstreichen
Meist können die Blasen einfach ausgestrichen werden. Für größere Blasen können dabei die Finger verwendet werden. Nehmen Sie ein sauberes und fusselfreies Tuch zu Hilfe und streichen hin zu den Seitenrändern. Der Kleister, der sich unter der Blase gesammelt hat, wird nun am Rand nach außen gedrückt. Halten Sie ein feuchtes Tuch bereit, um den austretenden Tapetenleim sofort aufnehmen zu können.
» Tipp: Mehrere, faltenähnliche Blasen lassen sich mit einem weichen Tapezierroller oder einer Tapezierbürste ausstreichen.
❍ Hartnäckige Blasen beseitigen – der Griff zur Spritze
Besonders hartnäckige Blasen können mit Hilfe von Leimspritzen beseitigt werden. Diese Spezialwerkzeuge sind kaum von medizinischen Spritzen zu unterscheiden. Im Handel sind Modelle mit Kunststoff- und Metallspitzen. Einfache Einwegspritzen eignen sich weniger, da sich der Kleister dort nicht einfach einfüllen lässt.
Zunächst wird etwas Tapetenleim in die Spritze gezogen. Die Blase wird mit der Nadelspitze vorsichtig durchstochen und der Kleister in die Blase gefüllt. Nun sollte die befeuchtete Tapeten zunächst weichen. Anschließend werden sie angedrückt und zur Einstichstelle hin ausgestrichen. Wer sich die Einwirkzeit sparen will, der nutzt Vliestapeten, diese können sofort nach Einstreichen der Wand darauf verklebt werden.
» Tipp: Sind größere Blasen entstanden, sollten mehrere Einstiche erfolgen, damit auch jede trockene Stelle erreicht und mit Kleister ausgefüllt werden kann.
❍ Schneiden statt Streichen – die Notlösung
Große Blasen sollten, statt mehrfach eingestochen, lieber geschnitten werden. Hierfür wird mit dem Cuttermesser ein kreuzförmiger Schnitt vorgenommen. Die so entstandenen Ecken können nun mit Tapetenleim bestrichen werden. Nach der entsprechenden Einwirkzeit werden die Ecken an der Wand gut angedrückt.
» Tipp: Bei Blasenbildung an Tapeten heißt es, Ruhe zu bewahren, denn viele Blase kommen und gehen von ganz allein.