Ökologische Dämmstoffe verbessern nicht nur das Wohnklima, sondern schonen auch Ressourcen. Gute Materialien sind unter anderem Hanf und Flachs.
Die richtige Dämmung eines Hauses ist wichtig, damit die Energiebilanz stimmt. Dabei sorgt die Dämmung nicht nur dafür, dass die Wärme im Haus bleibt, sondern auch dafür, dass Wände und Mauern nicht feucht werden, oder etwa dafür, dass nach der Verlegung von Bodenbelägen Schritte nicht durchs ganze Haus zu hören sind (siehe auch das Thema Trittschalldämmung im Artikel Laminat als Bodenbelag).
Für das Dämmen gibt es eine Vielzahl von Dämmstoffen: Da wären geschäumte Kunststoffe, geschäumte Elastomere, Schüttungen zum Beispiel Blähton und anorganische Dämmstoffe wie Mineralwolle oder Glaswolle. Im Zuge des umweltfreundlichen Bauens werden verstärkt organische Dämmstoffe verwendet. Die Vorteile liegen auf der Hand. Die Rohstoffe für diese Dämmung wachsen nach und sind ökologisch abbaubar. Mit organischen Dämmstoffen lassen sich sogar Schüttungen realisieren, zum Beispiel mit Kork.
Neben Kork eigenen sich zum Dämmen: Flachs, Hanf, Schafwolle, Strohballen, Kokos, See- und Wiesengras sowie Holzweichfasern in Form von Werkstoffplatten und Schilfmatten. Auch Pflanzendaunen wie Kapok eignen sich etwa für Vliesmatten zur Trittschalldämmung.
Drei ökologische Dämmstoffe kurz vorgestellt:
➤ Hanf
Hanf ist ein schnell nachwachsender Rohstoff, hat hervorragende Dämmeigenschaften und eignet sich beispielsweise zur Dachdämmung. Es gibt Hanf in Form von Matten oder Filz. Weitere Eigenschaften sind Schädlingsresistenz, Feuchtigkeitsbeständigkeit und natürlich ist Hanf auch ökologisch abbaubar. Mit dem Zusatz von Borsalz ist es auch brandgeschützt. Ferner können sich Allergiker über den Einsatz von Hanf freuen, denn dieser Dämmstoff staubt nicht. Da es sich um einen einheimischen Rohstoff handelt, entstehen kaum Kosten beim Transport. Eine Thermohanf-Platte kostet bei einer Dicke von 14 cm pro m² rund 20,00 Euro.
➤ Flachs
Flachs ist ein weiterer natürlicher Rohstoff, um ein Dach dicht zu bekommen. Flachs wird mit Kartoffelstärke gebunden und mit Borsalz behandelt, so dass auch hier ein guter Dämmstoff entsteht. Flachsmatten können einfach verarbeitet werden. Sie werden zugeschnitten und in den Sparren verkeilt, analog zu anorganischen Dämmmaterialien.
➤ Schafwolle
Unter den natürlichen Dämmstoffen finden sich auch tierische Produkte. Schafwolle ist dabei wohl das gebräuchlichste Produkt. Es unterscheidet sich aber erheblich von anderen ökologischen Dämmmaterialen. Die Wolle kann nämlich bis zu 30 Prozent Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass es zu einem Wärmeverlust kommt. Schafwolle wird zusammen mit einem Mottenschutzmittel, Tonerde und Naturkautschuk zu Matten verarbeitet und ist das Dämmstoff sehr kostspielig. Im Gegensatz zu anderen ökologischen Dämmstoffen gibt es für den Einsatz von Schafwolle auch keine Förderung mehr.