Wer gerne Musik macht, kennt das Problem: Der Klang ist schlecht und der Nachbar schon wieder genervt. Doch was kann man tun? Ganz einfach: das Musikzimmer schalldicht machen.

Wer das Talent dazu hat ein oder sogar mehrere Instrumente zu spielen, der kann sich wirklich glücklich schätzen. Wenn das Instrument wie das Saxophon, die Gitarre oder das Schlagzeug dann auch noch zu Hause gespielt werden kann, dann ist das natürlich das Nonplusultra.

Allerdings lässt sich nicht jedes Musikinstrument per Regler lauter und leiser stellen. Ganz im Gegenteil: Akustische Musikinstrumente haben eine Grundlautstärke, die kaum zu beeinflussen ist. Das ist auch der Grund dafür, warum die meisten Nachbarn nach einer gewissen Zeit direkt an der Tür klingeln und darum bitten, die Musik leiser zu machen. Das ist nicht nur nervig für den Nachbarn, sondern natürlich auch für einen selbst.

Aber das ist nicht das einzige Problem. Wer wirklich leidenschaftlich gerne Musik macht, wird es zu Hause schnell hören: Die Musik schallt durch den ganzen Raum, die Töne sind zu schrill und das Musikstück an sich hört sich einfach nur schief an. Daran ist nicht Ihre Art und Weise des Spielens schuld. Sondern der Raum, indem Sie das Musikinstrument spielen.

Kahle Wände, Parkett oder Laminat und vielleicht sogar auch noch eine hohe Zimmerdecke – das ist alles Gift für die Musik. Wer auf einen guten Klang und einen stressfreien Umgang mit den Nachbarn Wert legt, macht sein Musikzimmer deshalb schalldicht. Unsere Tipps verraten Ihnen, wie das klappt.

So sorgen Sie dafür, dass sich niemand gestört fühlt

Zunächst einmal sollten Sie wissen: Sind im Mietvertrag keine konkreten Regelungen zu finden, dann ist es laut dem Deutschen Mieterbund e.V. nicht verboten Musik zu machen – und das auch etwas lauter als Zimmerlautstärke. Wichtig ist nur, dass Sie außerhalb der Ruhezeiten Musik machen. Wann diese Ruhezeiten sind, finden Sie bei einem Blick in den Mietvertrag heraus.

Ansonsten sind folgende Zeiten üblich:

  • Nachtruhe: von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr
  • Mittagsruhe: von 13:00 Uhr bis 15:00 Uhr

Die meisten Gerichte halten das Musizieren zudem für zwei bis drei Stunden täglich für zumutbar. Ansonsten gilt: sprechen Sie mit Ihren Nachbarn. So lässt sicher Ärger von vornherein vermeiden. Zusätzlich helfen die nachfolgenden Tipps dabei, das Musikzimmer schalldicht zu machen.

So machen Sie Ihr Musikzimmer schalldicht

Männer spielen im Musikzimmer Gitarre
© Synergic Works OÜ / stock.adobe.com

Tipp 1 – Schaumstoff an Wänden und Decke anbringen

Zunächst einmal sollten Sie wissen, dass sich Schall durch die Luft und durch Körper wie Decke, Wände und auch Heizungsrohre überträgt – und somit direkt bei den Nachbarn zu hören ist. Um das zu verhindern, ist es ratsam Schaumstoffmatten (auch Akustikmatten genannten) an den Wänden und der Decke anzubringen. Diese besitzen meist pyramidenförmige Noppen, die verhindern, dass der Schall an die Wand „prallt“ und wieder zurückgeworfen wird. Zudem sorgen die Schaumstoffmatten dafür, dass die Töne nicht so schrill, hohl oder blechern wirken.

Es empfiehlt sich den bevorzugten Schaumstoff online zu bestellen, denn Akustik- bzw. Noppenschaum gibt es oftmals nur in Baumärkten zu kaufen – und das in der Regel in einem tristen Grauton. Der Onlinehandel bietet den Schaumstoff hingegen nicht nur in unterschiedlichen Stärken und Formen an, sondern auch in vielen verschiedenen Farben. So können Sie die Matten farblich perfekt an Ihr Musikzimmer anpassen.

Tipp 2 – Teppich auf dem Boden verlegen

Parkett, Lamiat und Linoleum sind glatt und sorgen wie kahle Wände dafür, dass der Schall hart aufschlägt und zurückgeschmettert wird. Das können Sie verhindern, indem Sie in Ihrem Musikzimmer einen dicken Teppich verlegen. Das ist sogar dann wichtig, wenn Sie einen ungenutzten Kellerraum sinnvoll nutzen und zu einem Musikzimmer machen. Wohnt noch jemand unter Ihnen, dann gehören noch Trittschallmatten (wie beim Laminat) oder Anti-Vibrationsmatten (wie bei Waschmaschinen) unter den Teppich.

Tipp 3 – Schlagzeug auf Podest oder Drumteppich stellen

Wenn Sie ein akustisches oder elektronisches Schlagzeug besitzen und viel zuhause üben, dann kann auch die Anschaffung eines Podestes sinnvoll sein. Denn ein Podest sorgt dafür, dass Klopf- bzw. Schlaggeräusche nicht mehr über den Boden übertragen werden. Sie können dieses Podest aber auch günstig selber bauen. Wie das geht, erfahren Sie in diesem YouTube-Video.

Alternativ dazu sind Sie auch mit einem sogenannten Drumteppich bestens beraten. Dieser ist dick, widerstandsfähig und zudem schallschluckend. Die Nachbarn, die unter Ihnen wohnen, werden Ihnen dafür dankbar sein.

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Tipp 4 – Fenster mit dicken Vorhängen versehen

Vor die Fenster hängen Sie am besten dicke, schwere Vorhänge. Sie sorgen dafür, dass sich der Nachhall verringert. Empfehlenswert sind beispielsweise Verdunklungsvorhänge, da sie sehr dick sind. Sie können aber nicht nur Räume verdunkeln und den Nachhall verringern. Sie haben noch einen weiteren Pluspunkt. Denn Verdunklungsvorhänge sind energiesparend. Im Winter verhindern sie, dass die Wärme schnell aus den Räumen entweicht und im Sommer halten Sie die Räume kühl. Also schlagen Sie gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe.

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Effektiver als Lärmschutz ist es jedoch, wenn Sie Schaumstoffmatten auf eine Platte kleben und diese dann so am Fenster anbringen, dass man die Platte wie ein Doppelfenster öffnen kann. Oder aber Sie hängen die Platte einfach wie ein Bild vor das Fenster, wenn Sie musizieren.

Tipp 5 – Möbel aufstellen

Was in einem Musikzimmer auf keinen Fall fehlen darf, sind Möbel. Ein schönes Sofa und Sessel müssen zum Ausruhen nach dem Proben sowieso her. Außerdem haben diese Möbel einen tollen Nebeneffekt, denn je mehr Möbel Sie in Ihrem Musikzimmer platzieren, umso stärker lässt sich der Nachhall verringern.

💡INFO: Wenn Sie sich ein richtiges Studio einrichten möchten, wird das ohnehin schon teuer genug. Dann noch extra Möbel dafür zu kaufen, kann ganz schön den Geldbeutel strapazieren. Viel Geld können Sie jedoch sparen, wenn Sie z.B. eine Couch aus Europaletten selber bauen. Noch dazu ein Tisch aus einer Holzpalette bauen und schon wirkt der Raum gleich viel gemütlicher – und vor allem wird es so etwas ruhiger.

Tipp 6 – Bassabsorber aufstellen

Gegen Basswummern hilft es, wenn Sie in den Ecken oder an den Seitenwänden Ihres Musikzimmers Bassabsorber mit der Spitze in den Raum zeigend aufstellen. So bekommen Sie niedrige Frequenzen unter 100Hz perfekt in den Griff. Sehr zur Freude Ihrer Nachbarn.

Video: So können Sie dekorative Schallabsorber selber machen

Wem Schaumstoffmatten als Schallabsorber an der Wand nicht gefallen, der kann diese auch verschönern und so zu einem richtigen Dekoelement im Musikzimmer machen.

Wie das geht und was Sie dafür alles benötigen, erfahren Sie im nachfolgenden Video:

@FelixBeuster

Seit 2010 Redakteurin für die tippsNET GmbH und Heimwerkertricks.net. Kreativzentrale für Styling und Renovierungen. Expertin für KfW-Förderungen und Tricks für den Garten.