Wand- und Deckenvertäfelungen mit Paneelen schaffen eine warme und wohnliche Atmosphäre. Außerdem werden so z.B. unansehnliche Kabel unsichtbar.
Das fachgerechte Anbringen einer Paneel-Verkleidung im Dachgeschoss stellt für den Heimwerker eine Herausforderung dar. Je größer die Flächen der zu verkleidenden Schrägen, desto häufiger kann es nämlich zu Unebenheiten oder zu Abweichungen von den Fluchtlinien kommen, die dann unweigerlich auffallen. Richtlatte und Wasserwaage gehören deshalb zur Grundausstattung des Werkzeugparks. Wenn man weiß furnierte Paneele wählt, machen sie das Dachgeschoss licht und hell.
Wichtig: alles richtig vorbereiten
Die Qualität einer Paneel-Verkleidung hängt von einer sorgfältig ausgerichteten Unterkonstruktion ab. Hier müssen Sie etwaige Unebenheiten der Sparren durch das Unterlegen von Distanzklötzchen ausgleichen. Noch leichter lassen sich die Latten ausrichten, wenn man mit Direktabhängern aus Metall arbeitet. Es lohnt sich, vorher genau zu überlegen, wie man die Verwendung schmaler Passstücke vermeidet, die zwangsläufig ein unschönes Verlegebild ergäben. Beim Beispiel-Dachgeschoss waren die Sparren im Firstbereich durch quer liegende Laschen verbunden. Durch tiefer nach unten reichende Aufdoppelungen dieser Firstlaschen wurde erreicht, dass dort genau zwei Paneele waagerecht nebeneinander befestigt werden konnten.
Durch geschicktes Platzieren der Drempelwände, die sich unten an die Dachschrägen anschließen, erhält man auch dort ein sauberes Verlegebild nur mit ganzen Paneelbrettern. Lediglich bei der letzten Paneelreihe am Boden kann sich bei dieser Verlegetechnik die Notwendigkeit ergeben, einen schmalen Streifen als Abschluss zuzuschneiden. Dort fallen solche Passstücke aber nicht auf und können unter Umständen sogar noch durch die ohnehin erforderlichen Fußleisten verdeckt werden.
So werden die Paneele verlegt
➥ Schritt 1 – Verlegung der Paneele:
Man beginnt die Verlegung stets mit den Deckenpaneelen und arbeitet sich an beiden Seiten Reihe für Reihe bis nach unten. Mit Paneelklammern werden die Elemente fest an der Lattenunterkonstruktion verankert. Zum Befestigen der Paneelklammern empfiehlt es sich, eine magnetische Einschlaghilfe zur Führung der Nägel zu verwenden. Damit treiben Sie die Nägel sauber ein und vermeiden es, dass die Paneelbretter durch verfehlte Hammerschläge beschädigt werden. Wer einen Elektrotacker besitzt, kann die Paneelklammern auch festtackern. Man befestigt immer die Unterseite der Paneele und schiebt dann eine lose Feder ein, die der Oberkante der folgenden Reihe Halt gibt. Auch an den Stirnseiten werden Federn als Verbindungsglied eingeschoben.
Wenn Sie einen Fenster- oder Gaubenrahmen erreichen, müssen Sie die ersten Ausschnitte anfertigen. Für diese Arbeiten ist die Stichsäge ein unentbehrlicher Helfer. Im Bereich der Anschlüsse am Giebel und in den Fensternischen muss überall eine Dehnungsfuge von 10-15 mm bleiben. Die meisten Dachfenster sind am Rahmen bereits mit einer Nut versehen, in der die Paneele durch eine lose Feder befestigt werden können.
Tipp für einen sauberen Start:
Damit Sie im Firstbereich nicht direkt mit zugeschnittenen Passstücken beginnen müssen, empfiehlt es sich, die Firstlaschen mit trapezförmigen Schalbrettern aufzudoppeln. Die Bretter werden so zugeschnitten, dass unter ihnen genau zwei Paneelbretter nebeneinander Platz finden. Wichtig beim Messen: An beiden Rändern muss noch etwas Platz für die losen Federn eingeplant werden.
➥ Schritt 2 – Halogenstrahler in der Deckenverkleidung:
Bevor man eine Paneelverkleidung im Dachgeschoss montiert, sollte man überlegen, ob dort nicht Halogenstrahler, eventuell kombiniert mit einem „Sternenhimmel„, eingesetzt werden sollen. Eine attraktivere und gleichmäßigere Beleuchtung unter den Schrägen ist kaum denkbar.
Der superflache Aufbau der im Beispiel verwendeten Trafos (gerade 20 mm hoch) erlaubt es, die Stromquelle für die Niedervolt-Beleuchtung im Zwischenraum der Lattung unterzubringen. Voraussetzung für die verdeckte Leitungsführung der Halogenstrahler ist eine detaillierte Vorplanung der gesamten Installation. Sobald die Lattung für die Paneele angebracht ist, werden zunächst alle Leitungen verlegt. Das Gros der Strahler kam beim Beispiel-Dachraum in den waagerechten Teil der Decke, bei dem die Paneele an den Kehlbalkenlaschen befestigt werden. Die ersten Paneele kann man schon vor der Montage mit den erforderlichen Ausschnitten versehen. Die weiteren Elemente werden zuerst befestigt und dann durchbohrt. Anschließend werden jeweils die vorgesehenen Strahler eingesetzt und direkt verdrahtet. Paneel verkleidete Dachschrägen wirken besonders dekorativ. Für ein gutes Gelingen braucht man allerdings eine perfekt ausgerichtete Unterkonstruktion.
Die Unterkonstruktion besteht aus einer Holzlattung, die unmittelbar auf die Sparren aufgeschraubt wird. Bringen Sie die Latten in Abständen von 60 cm an. Beim Anschrauben der senkrechten Trägerlatten ist es wichtig, die Einhaltung der Fluchten zu überprüfen. Legen Sie zur Kontrolle immer wieder die Richtlatte an.
An manchen Stellen muss aufgefüttert werden. Ist dies der Fall, legen Sie ein Distanzklötzchen zwischen Quer- und Trägerlatte und verschrauben sie dann. Um die Trägerleisten an ihren Enden zu verbinden, schneiden Sie etwa 30 cm lange Lattenstücke zu. Mit ihnen werden die Stöße hinterfüttert und verschraubt. Die Firstlaschen werden mit Schalbrettern aufgedoppelt. So erreicht man, dass beim Verlegen der Paneelbretter keine Passstücke zugeschnitten werden müssen. Im First treffen die Fluchten der Dachschrägen aufeinander. Der ständige Gebrauch von Richtlatte und Wasserwaage sorgt für einen sauberen Übergang.
Man beginnt vorm Verlegen im Firstbereich. Oft passen nun genau zwei Paneelreihen nebeneinander. Für eventuelle Halogenstrahler wurden Löcher ausgesägt. Die Paneele werden nun Reihe für Reihe von oben nach unten verlegt. Lose Federn stellen die Verbindung zwischen den einzelnen Paneel-Elementen dar. Die Paneele werden an der Oberkante in die Führungen der Paneelklammern eingesetzt. Dann nagelt man mit der Einschlaghilfe die unteren Klammern an. Ausschnitte für Fenster-, Gauben- und Schornsteinbereiche werden mit Zollstock und Winkel angerissen und anschließend mit der Stichsäge ausgesägt. Die Passstücke müssen immer so lang sein, dass sie mindestens auf zwei Trägerlatten aufliegen. Zur Wand hin muss eine 25 mm breite Dehnungsfuge verbleiben. Die im Beispiel verwendeten Dachfenster haben eine werkseitig eingefräste Nut. Das Paneel-Element wird zugeschnitten und einfach in diese Nut eingeschoben.
Tipp zu den Paneelklammern:
Paneelklammen verbinden die Paneele mit den Trägerlatten. Da von oben nach unten verlegt wird, schiebt man die Paneele stets zunächst an der oberen Kante in die bereits angenagelten Klammern ein und schlägt danach an der Unterkante Klammern ein. Diese unteren Klammem stellen wieder die obere Führung für das nächste Paneel dar. Vernageln Sie die Klammern mit einer Einschlaghilfe.
➥ Schritt 3 – einen sauberen Abschluss machen:
Die Fuge zwischen Verkleidung und Fensterrahmen können Sie mit Silikonmasse verschließen. Die Kanten der Fensterlaibung versieht man mit Winkelleisten. Die Übergangsstellen zwischen Schräge und Giebel werden durch Abschlussleisten mit Clip-Befestigung abgedeckt. So erhält man einen sauberen Abschluss.
Tipp zu den Abschlussleisten:
Zu den Paneelen erhalten Sie im Fachhandel auch passende Abschlussleisten mit Clip-Befestigung. Die Clips werden im Abstand von 50 cm verschraubt. Dann drückt man die Abschlussleiste auf. Bei Bedarf können Sie die Leiste ohne Probleme wieder ablösen, etwa, wenn die Giebelwand gestrichen oder tapeziert werden soll.
➥ Schritt 4 – Die Höhe des Kniestocks:
Wie im Firstbereich können Sie auch am unteren Ende einen sauberen Abschluss erreichen, wenn Sie anfangs genau planen. Platzieren Sie die Drempelwand so, dass Sie für die Verkleidung keine Passstücke mehr zuschneiden müssen. In unserem Beispiel entspricht die Höhe der Drempelwand genau der Breite eines Paneels. Denkbar wäre aber auch eine Drempelwand, die weiter in den Raum gezogen ist und eine Verkleidung aus mehreren Paneelen erhält. Es ist letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks, ob man eine niedrige Drempelwand wählt und damit mehr Bodenfläche zur Verfügung hat, oder ob man lieber auf die niedrigen Randbereiche des Raums ganz verzichtet und einen großzügigeren Drempel anlegt.
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