Vogelhäuser lassen sich sehr individuell und aus unterschiedlichen Materialien bauen. Hier stelle ich Ihnen den Bau eines Vogelhauses aus einem Baumstamm einmal genauer vor.

Ein Material und unzählige Möglichkeiten – Holz ist eines der ältesten und zugleich begehrtesten Baumaterialien der Welt. Das Naturmaterial eignet sich hervorragend für den In- und Outdooreinsatz, ist robust, langlebig und sieht außerdem charmant aus. Gerade im Garten wird gern mit Holzelementen gearbeitet, um kleinere Bauprojekte zu realisieren. Wir verraten in diesem Ratgeber, wie man aus einem Baumstamm ein Vogelhaus bauen können, welche Vogelhäuser sich so realisieren lassen und worauf bei der Vorbereitung des Holzes geachtet werden muss.

Warum braucht der Garten ein Vogelhaus?

Für viele Familien ist der eigene Garten das Naherholungsgebiet neben der Haustür. Hier wird der Sommer genossen, mit Freunden und Familienmitgliedern gelacht und frische Energie getankt. Doch auch für unzählige Tiere ist der Garten gerade in größeren Orten und Städten ein wichtiger Lebensraum. Treuer Geselle in den meisten Gärten sind einheimische Singvögel wie Amsel, Sperling und Star. Einige dieser Vögel bleiben das ganze Jahr in ihrer gewohnten Umgebung, sind hier aber auch auf Hilfe angewiesen. Im Winter brauchen die Vögel oft Futter, um in Kälteperioden zu überleben. Im Frühling machen sie sich dann auf die Suche nach einem Nistplatz. In beiden Fällen können Vogelhäuser helfen.

Nistkästen, die mit wenigen Handgriffen am Baum oder Nebengelass montiert sind, werden im Frühling und Frühsommer gern von den Vögeln als Nisthilfen angenommen. Im Winter kann ein Vogelhaus dagegen dem Füttern dienen. Vogelhäuser gibt es in Hülle und Fülle im Handel, doch wer hier ein anspruchsvolles und stabiles Modell sucht, muss ein wenig tiefer in die Tasche greifen. Eine tolle Alternative mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten ist ein Baumstamm, der sich mit Kettensäge, Hammer und Nägeln rasch in einen Nistkasten oder ein kleines Futterhaus verwandeln lässt.

Vorteile von Vogelhaus aus Baumstamm

Das Vogelhaus aus einem Baumstamm ist vor allem robuster als die Bausets aus dem Baumarkt. Es hält den unterschiedlichsten Witterungsbedingungen problemlos stand und bietet auch den Vögeln im Inneren ein sehr angenehmes Klima zum Nisten. Weiterhin sind die Tiere mit ihren Jungvögeln darin hervorragend vor möglichen natürlichen Feinden geschützt.

Aus einem Baumstamm können sowohl Einsteiger als auch begnadete DIY-Profis sehr schnell ein passendes Vogelhaus bauen.

Das Baumstamm-Vogelhaus passt aufgrund seiner Optik hervorragend in den Garten. Gerade wenn jemand Wert auf einen natürlichen Charme legt, ist das Vogelhaus eine gute Wahl. Es kommt bei Mensch und Tier gleichermaßen gut an. In freier Natur nisten Vögel meist in hohlen Baumstämmen oder Resten dieser, wodurch sie einen Baumstamm-Nistkasten gern annehmen.

Material- und Werkzeugliste für das Baumstamm-Vogelhaus

Egal, ob Nistkasten oder Futterhaus – ein Baumstamm kann in ganz unterschiedliche Baumhäuser verwandelt werden. Heimwerker brauchen hier nicht viel:

HauptmaterialHauptmaterial ist der Baumstamm. Bevorzugt sollte auf heimische Hölzer wie Kiefer, Lärche, Eiche und Buche zurückgegriffen werden. Der Baumstamm muss nicht allzu groß sein, je nach individueller Vorstellung reichen 30 bis 50 cm aus.
WerkzeugDas meiste Werkzeug, welches für das Baumstamm-Vogelhaus gebraucht wird, ist in jedem Haushalt vorhanden. Neben der Kettensäge gehören hierzu Hammer und Meißel. Auch eine Stichsäge ist empfehlenswert.
ZubehörUm das Design vom Vogelhaus zu erweitern, braucht es das passende Schleifpapier. Je nach Material und Vorhaben sind verschiedene Körnungen nötig. Soll das Vogelhaus ein Dach bekommen, braucht es ebenso Nägel.

Der Baumstamm, der für das Vogelhaus Verwendung findet, sollte nicht allzu groß sein, da er mit einem beachtlichen Gewicht einhergeht. Wenn er noch auf Maß geschnitten und ausgehöhlt werden muss, sollten Sie sich entsprechende Schutzkleidung nicht vergessen. Wichtig ist vor allem eine Schutzbrille, um die Augen vor Sägespänen zu schützen.

Worauf ist beim Holz zu achten?

Grundsätzlich eignen sich natürlich alle Hölzer für den Bau eines Vogelhauses. Wichtig ist aber, dass der Baumstamm eine mittlere Stärke hat, denn das Innere muss ausgehöhlt werden. Gleichzeitig sollte der äußere Rand einige Zentimeter dick sein. Empfehlenswert ist ein Baumstamm, der bereits seit einiger Zeit im Garten auf seine Verarbeitung wartet. Grundsätzlich ist Holz, wenn es frisch geschlagen ist, sehr nass. Gerade ein Stück Stamm, das nicht aufgehakt, also geöffnet wird, braucht relativ lang zum Trocknen. Baumstämme, die bereits mehrere Jahre trocknen konnten, sind für ein Vogelhaus ideal, denn so besteht nicht die Gefahr, dass sie sich verziehen.

Vom Holzstamm sollte die Rinde immer entfernt werden. Das geht sehr zügig von Hand. Der Bereich unter der Rinde ist ein richtiges Eldorado für Ungeziefer verschiedenster Art. Gerade der Holzwurm fühlt sich hier wohl und kann dem Baumstamm so zusetzen, dass das Vogelhaus bereits nach Jahren unbrauchbar ist.

Vogelhaus aus Baumstamm bauen – Schritt für Schritt erklärt

Die einfachste Wahl ist ein Nistkasten aus einem Baumstamm. Der Baumstamm gibt hier den idealen Rahmen für den späteren Nistplatz vor. Die folgende Anleitung zeigt, wie Schritt für Schritt aus dem Holz ein Nistkasten wird:

Schritt 1:

Das Rundholz muss zunächst sicher und in Arbeitshöhe abgelegt werden. Am besten eignet sich dafür ein Sägebock, da sich das Holz hier kaum bewegen kann.

Schritt 2:

Nun muss das Holz entfernt werden. Hierfür wird mit der Kettensäge an der Stirnseite links und rechts etwa 20 cm tief in den Stamm eingestochen. Danach wird das Rundholz gedreht und die noch verschlossenen Seiten werden eingestochen.

Schritt 3:

Im dritten Schritt kann der Nistkastenkorpus vom restlichen Rundholz getrennt werden. Hat er bereits die richtige Größe, wird die obere Seite mit der Kettensäge nur angeschrägt, sodass das Dach des Nistkastens eine leichte Neigung erhält.

Schritt 4:

Es gilt zu bedenken, dass der Nistkasten momentan keinen stabilen Boden hat, weil eine Seite ausgehöhlt ist. Deswegen braucht es eine wenige Zentimeter dicke Baumscheibe, die anschließend an der Unterseite montiert wird.

Schritt 5:

Wurde ein langes Rundholz als Basis verwendet, kann aus dem Rest ein Dach ausgesägt werden. Hier bietet sich ein in der Mitte sitzendes Holzstück an. Es gilt besonders auf die Dachlänge zu achten. So muss es länger sein als der Korpus dick ist.

Schritt 6:

Jeder Nichtkasten braucht ein Einflugloch. Dieses muss einen Durchmesser von 28 bis 32 mm haben. Dieses Maß ist für Meisen vollkommen ausreichend. Am einfachsten gelingt das Einflugloch mit einem speziellen Bohrer oder einer Stichsäge.

Schritt 7:

Mit Nägeln wird zunächst der Boden am Baumstamm angebracht und damit sicher verschlossen.

Schritt 8:

Nachdem das Vogelhaus einen Boden hat, kann das Dach angebracht werden. Es hat an allen Seiten einen leichten Überstand, wodurch der Regen problemlos ablaufen kann.

Hier ist noch eine Video-Anleitung, bei der etwas anders vorgegangen wird:

@SelbstversorgerRigotti

Futterhaus aus einem Baumstamm bauen

Ebenso einfach wie ein Nistkasten lässt sich ein Futterhaus aus einem Baumstamm bauen:

❶ Für das Futterhaus darf der Baumstamm gern ein wenig größer sein. Interessant ist vor allem ein üppiger Durchmesser.

❷ Der Baumstamm wird mit der Kettensäge zunächst zerschnitten, wobei das obere Element stärker sein kann als der spätere Boden. Es muss auf einen möglichst geraden Schnitt geachtet werden.

❸ Das dünnere Element dient als Boden, das Stärkere wird das Dach. Aus diesem kann das Stamminnere mit der Kettensäge geschnitten werden. Dabei gilt es zu versuchen, möglichst im Ganzen ein großes Stück herauszuschneiden, denn aus diesem werden im nächsten Schritt vier Pfeiler gesägt.

❹ Die vier Pfeiler sollten gleich groß sein und die gleiche Stärke aufweisen. Sie werden an dem Boden befestigt, bevor schließlich das Dach aufgesetzt wird. Die Seiten bleiben offen, sodass Vögel unterschiedlicher Art und Größe im Winter hineinfliegen können.

Sowohl beim Nistkasten als auch beim Futterhaus ist es wichtig, dass die Vogelhäuser richtig aufgestellt werden, denn nur dann werden sie von den gefiederten Freunden auch akzeptiert. Sie sollten nie auf der Erde stehen, sondern immer ein wenig höher, sodass es natürliche Fressfeinde wie Katze, Hunde, Ratten, Marder und Füchse schwer haben.

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net