Romantiker aufgepasst! Ihnen fehlt noch ein gemütlicher Platz im Garten? Wie wäre es z.B. mit einer Weinlaube? Die lässt sich im Handumdrehen selber bauen.

Unter einer Weinlaube finden Sie Ruhe und Entspannung und vor allem Schatten an heißen Sommertagen. Der perfekte Ort für die Weinstöcke ist gefunden und als Sichtschutz werden auch praktische Zwecke erfüllt. Erfahren Sie nun, wie sich eine Weinlaube bauen lässt und welche Möglichkeiten es gibt, sich mit einer Weinlaube mediterranes Flair in den heimischen Garten zu holen.

Sonnenschirm ade – die Weinlaube schafft stimmungsvolles Flair

An heißen Tagen wird im Garten der Sonnenschirm aufgespannt. Dies ist vielleicht praktisch, aber nicht wirklich originell. Mit einer Weinlaube wird der Sonnenschirm im Hochsommer überflüssig. Spätestens ab Ende Juni ist die Weinlaube herrlich Grün, sodass es sich unter dem Blätterdach auch bei steigenden Temperaturen aushalten lässt. Sie sind zudem vor Regen, Sonne und Wind gleichermaßen geschützt und können die Weinlaube Ihrem Geschmack und dem im Garten vorherrschenden Stil anpassen.

Wohin mit der Weinlaube?

Der Standort der Weinlaube ist eine wichtige Vorüberlegung. Es wird sich mit Sicherheit ein bislang ungenutzter Bereich im Garten finden lassen, wo sich der gemütliche Schattenspender aufstellen lässt. Auch anstelle einer bereits vorhandenen Sitzgruppe oder Terrasse kann die Weinlaube entstehen. Wichtig ist, dass Sie den Standort nicht zu schattig wählen, damit sich die Weinstöcke gut entwickeln können und auch Trauben daran reifen.

Das passende Material finden

Die Weinlaube kann in unterschiedlichen Stilen errichtet werden. Rustikal und gut in einer natürlichen Umgebung erscheint die Weinlaube aus Holz. Eine Weinlaube aus Metall kann hingegen einen verspielten Eindruck erwecken und für mediterranen Charme sorgen. Auch aus Kunst- oder Naturstein, in Kombination mit den bereits genannten Materialien, können Weinlauben entstehen und zu wahren Unikaten werden.

Ganz gleich, für welches Material Sie sich entscheiden, wichtig ist die Tragfähigkeit der Materialien und deren Witterungsbeständigkeit. Bei Holz lässt sich diese z.B. durch eine Behandlung mit einer entsprechenden Lasur erreichen. Metallelemente sollten hingegen verzinkt sein. Nachfolgend die einzelnen Arten einmal vorgestellt:

❍ Der Natur abgelauscht – die Weinlaube aus Holz:

Holz ist das bevorzugte Material für die Errichtung einer Weinlaube. Die Holzkonstruktion verbindet sich harmonisch mit den Pflanzen und passt wunderbar in naturnahe Gärten. Das Material ist jedoch der Witterung ausgeliefert und verrottet schnell, wenn die Weinlaube nicht regelmäßig mit einer Schutzlasur behandelt wird.

Ganz wichtig ist, beim Bau darauf zu achten, dass die Holzpfosten nicht in direktem Kontakt mit dem Gartenboden kommen. Dies würde mit der Zeit dazu führen, dass die Pfosten verrotten und die Konstruktion schließlich instabil wird. Die Pfosten für die Holzweinlaube müssen also mit Metallankern verbunden werden. Diese können entweder in den Boden geschlagen oder auch einbetoniert werden.

Achten Sie beim Bau auch auf eine stabile Konstruktion, denn der Wein wird ein gewisses Gewicht mitbringen, wenn er an der Konstruktion Halt sucht. Das Dach sollte auch Sie als Heimwerker tragen, wenn Sie den Wein beschneiden oder die Triebe an der Weinlaube fixieren möchten.

❍ Stabil und robust – die Weinlaube aus Metall:

Die Weinlaube aus Metall wirkt in ihrer Optik filigraner und leicht verspielt. Damit die Metallteile nicht rosten, sind sie vorab zu lackieren oder zu verzinken. Metallweinlauben sind häufig in einzelnen, bereits fertig konstruierten Elementen erhältlich, welche nur noch im Boden verankert und zusammengefügt werden müssen. Da die Abstände zwischen den einzelnen Stäben meist recht eng bemessen sind, müssen Sie keine weiteren Rankhilfen einfügen.

❍ Individuell und wetterfest – die Weinlaube im Materialmix:

Durch die Kombination verschiedener Materialien, lassen sich besonders individuelle Lösungen schaffen. Dabei kann auch Naturstein als beständiges Material zum Einsatz kommen. So lassen sich zum Beispiel Steinsäulen gut mit einem Rankgitter aus Holz oder einer Rankhilfe aus Metall kombinieren. Ist bereits ein Steinboden vorhanden, lässt sich durch Steinsäulen ein perfekter Übergang schaffen.

Weinlauben aus Holz oder Metall – die Vor- und Nachteile

❍ Weinlaube aus Holz:

+ Weinlauben aus Holz passen sehr gut in naturnahe Gärten.
+ Holz kann einfach zugeschnitten und den individuellen Vorstellungen angepasst werden.
+ Die Weinlaube kann farbig lasiert und mit einem Holzboden kombiniert werden.

– Das Holz muss regelmäßig lasiert werden.
– Holz ist weniger robust, deshalb immer Hölzer mit hoher Festigkeitsklasse verwenden.

❍ Weinlaube aus Metall:

+ Metallweinlauben wirken nostalgisch und filigran.
+ Südländisches Flair lässt sich durch Weinlauben aus Metall schaffen.
+ Metallweinlauben sind meist als fertige Konstruktion erhältlich, was Arbeit erspart.

– Metall rostet, wenn es nicht verzinkt oder lackiert ist.
– Metallweinlauben sind leicht und müssen deshalb fest im Boden verankert werden.

Weinlaube bauen – Schritt für Schritt erklärt

❶ Abmessungen festlegen und Material bestellen:

Ist der Standort für die Weinlaube ausgewählt, stehen auch die Abmessungen für die spätere Konstruktion fest. Entsprechend dieser Maße können Sie das Material bestellen oder besorgen. Anschließend werden die Teile zugeschnitten.

❷ Löcher graben und Längsstreben einsetzen:

Für die Längspfeiler müssen Sie nun die Löcher graben. Hierbei können Sie variabel mit Metallankern, die in den Boden geschlagen werden, oder mit einem Fundament aus Beton arbeiten. Bei sehr lockeren und sandigem Untergrund sollten Sie die Pfeiler unbedingt einbetonieren, um die Stabilität zu gewährleisten.

❸ Querstreben anbringen:

Sind die Längspfeiler im Boden verankert, werden die Querverstrebungen angebracht. Diese werden zunächst unten und oben montiert. Arbeiten Sie dabei mit einer Wasserwaage.

❹ Seitenteile montieren:

Mehr Stabilität lässt sich erreichen, wenn Sie kürzere Seitenteile verwenden, die lediglich über zwei Längspfeiler reichen.

❺ Material wetterfest machen:

Steht die Konstruktion, müssen Sie das Material entsprechend behandeln, damit die Weinlaube nicht verrottet und nach wenigen Jahren in sich zusammenfällt.

❻ Weinlaube bepflanzen:

Steht die Weinlaube, ist die Arbeit fast geschafft. Damit Sie im Sommer auch wirklich romantische Stunden unter einer ausladenden Blätterkrone verbringen können, müssen Sie nun die Weinreben anpflanzen. Mit der Pflanzung sollten Sie aber erst nach den Eisheiligen, also Mitte Mai, beginnen.

Tipp:
Erkundigen Sie sich bei einem Fachmann, welche Weinsorten für Ihre Region geeignet sind.

Sie können prinzipiell verschiedene Reben anpflanzen. Sehr ansprechend wirkt es zum Beispiel, wenn sich weiße und blaue Trauben abwechseln. Achten Sie aber auf einen ausreichenden Pflanzabstand, damit sich die Pflanzen nicht gegenseitig bei ihrem Wachstum behindern.

Das Ziel besteht darin, die Pflanzen möglichst schnell nach oben ranken zu lassen. Dies lässt sich erreichen, indem Sie lediglich das alte Holz an den Pfosten anbinden, sodass die neuen Triebe ungehindert nach oben wachsen können. Diese können Sie dann am Spalier befestigen. Sie sorgen letztlich dafür, dass sich im Sommer ein schattiges Plätzchen unter der Weinlaube finden lässt.

Seit 2010 Redakteurin für die tippsNET GmbH und Heimwerkertricks.net. Kreativzentrale für Styling und Renovierungen. Expertin für KfW-Förderungen und Tricks für den Garten.