Der Handel bietet eine große Palette an Bohrhammern und Schlagbohrmaschinen. Als Laie verliert man hier schnell den Überblick. Unser Vergleich soll Ihnen bei der Kaufentscheidung helfen.

Sich immer die Bohrmaschine des Nachbarn oder des Vaters auszuleihen, wenn es im Haus bzw. der Wohnung mal wieder etwas zu bohren gibt, kann mit der Zeit recht nervig werden. Nicht nur, weil man immer fragen muss, ob man sich die Maschine mal ausleihen kann, sondern weil man sie auch immer wieder zurückbringen muss. Also entscheiden sich die meisten früher oder später doch dazu, sich eine eigene Bohrmaschine zu kaufen.

Ist denn nun der Gang in den Baumarkt geschafft, bekommen die meisten Heimwerker-Neuling spätestens im Regal für Bohrmaschinen einen Schock. Warum? Weil sie meist erst dort sehen, wie groß das Angebot an Bohrmaschinen überhaupt ist. Wer sich vorher im Internet schlau macht, der wird auch hier kaum einen Überblick über die Modelle halten können. Zwar gilt z.B. unter den Schlagbohrmaschinen die Makita HP1641K1X und unter den Bohrhämmern die Makita HR2450 als Favorit (Quelle: www.bohrmaschine.org), aber worin liegt bei den beiden Gerät der Unterschied? Beziehungsweise wo liegt generell der Unterschied zwischen einem Bohrhammer und einer Schlagbohrmaschine? Und überhaupt: Welches der beiden Geräte ist besser?

❍ Schlagbohrmaschine – Der Allrounder

SchlagbohrmaschineDie Schlagbohrmaschine ist ein wahres Allroundtalent. Egal ob Holz, Gipskarton, Lochziegel oder Beton – die Schlagbohrmaschine wird mit so ziemlich allen Materialien fertig. Sie ist also für den Einsatz von harten Werkstoffen gedacht. Diese kann die Schlagbohrmaschine problemlos durchbohren, weil sie ein so genanntes Schlagwerk besitzt (siehe Grafik auf etm-testmagazin.de). Und genau dieses lässt sich separat zuschalten, wenn es notwendig ist. Es sorgt dann dafür, dass die gesamte Maschine nach vorne schlägt. Auslöser dafür sind zwei Zahnscheiben, die übereinander rutschen und dann dafür sorgen, dass der Bohrer nach vorne schlägt. Dank der vielen kleinen, aber dennoch sehr effektiven Schläge lassen sich dann selbst harte Materialien durchbohren.

Neben der guten Funktionsweise bietet ein Schlagbohrer aber noch einige andere Vorteile. So verfügt er z.B. über einen stufenlos verstellbaren Links-Rechtlauf. Außerdem ist er mit einem Schnellspannbohrfutter ausgestattet, das die Verwendung eines Schlüssels für das Bohrfutter überflüssig macht. Außerdem lässt sich mit einer Schlagbohrmaschine nicht nur bohren, sondern auch schrauben und hämmern.

Vorteile einer Schlagbohrmaschine im Überblick:

  • für die meisten Materialien geeignet
  • Arbeiten mit wenig Kraftaufwand möglich
  • einfach und komfortabel zu bedienen
  • bohren, hämmern und schrauben möglich
  • kann Arbeiten eines Akkuschraubers übernehmen

Top 3 Schlagbohrmaschinen:

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Zwischenfazit:
Eine Schlagbohrmaschine gehört eigentlich zur Grundausstattung für jeden, der nur hin und wieder mal ein Loch bohren oder Bilder und Regale aufhängen möchte. Sie vereint Akkuschrauber und Bohrmaschine in einem und ist für den normalen Hausgebrauch vollkommen ausreichend. Allerdings ist es ratsam, sich nicht gerade das günstigste Gerät aus dem Discounter zuzulegen. Diese haben oftmals eine viel zu geringe Wattzahl. Eine ordentliche Schlagbohrmaschine sollte schon ein Leistungsvermögen von mindestens 600 Watt haben.

❍ Bohrhammer – Das Kraftpaket

BohrhammerNicht jede Wand lässt sich mit einer Schlagbohrmaschine behandeln. Haben Sie zum Beispiel schon einmal versucht, mit einer Schlagbohrmaschine in einer Alt- oder Neubauwohnung ein Loch in die Wand zu bohren? Dann werden Sie ja sicherlich wissen, dass das nicht gerade ein Kinderspiel ist. Immer dann, wenn Sie in massive Werkstoffe wie z.B. Beton bohren möchten, muss ein Bohrhammer zum Einsatz kommen. Denn er tut sich mit den mineralischen Stoffen überhaupt nicht schwer. Ganz im Gegenteil. Mit einem Bohrhammer haben Sie ein Loch im Handumdrehen in Beton, Granit und Co. gebohrt.

Der Unterschied zwischen einer Schlagbohrmaschine und einem Bohrhammer besteht darin, dass der Bohrhammer ein pneumatisches Schlagwerk besitzt. Dieses arbeitet mit Druckluft, wodurch Sie beim Bohren weniger Kraft beim Andrücken benötigen (siehe Animation dazu auf wissen.malerblatt.de). Dank des Schlagwerks wird der Bohrhammer also quasi wie von selbst in die Wand hineingetrieben. Besitzt der Bohrhammer eine Drehstoppeinrichtung, dann lassen sich damit sogar leichte Meißelarbeiten durchführen. Im Prinzip ist ein Bohrhammer also nichts anderes wie eine Schlagbohrmaschine, nur eben, dass ein Bohrhammer für härtere Werkstoffe gedacht ist und Sie damit auch meißeln können.

Vorteile eines Bohrhammers im Überblick:

  • Arbeiten mit wenig Kraftaufwand möglich
  • auch Überkopf-Arbeiten mühelos möglich
  • bohren, hämmern, meißeln und schrauben möglich
  • oft werkzeugloser Bohrer-/Meißel-Wechsel möglich
  • einfach und komfortabel zu bedienen

Zwischenfazit:
Ein Bohrhammer ist in der Regel eher etwas für den Profihandwerker. Denn wann müssen Sie schon mal in widerspenstige Materialen bohren? Wenn Sie das wirklich häufiger mal machen, dann ist das Gerät natürlich eine gute Anschaffung. Achten Sie dann allerdings darauf, dass Sie sich für ein Gerät entscheiden, dass mindestens 4000 Schläge pro Minute leistet. Vorteilhaft ist zudem auch immer ein Gerät, bei dem Sie das Hammerwerk abschalten können, denn dann können Sie den Bohrhammer auch als ganz normale Bohrmaschine benutzen.

❍ Gesamtfazit

Beide Geräte haben zweifelsfrei ihre Stärken. Die Schlagbohrmaschine ist z.B. perfekt für alle, die nur hin und wieder mal in der Wohnung bzw. im Haus kleinere Arbeiten durchführen möchten. Um Löcher zu bohren und etwas zu verschrauben, reicht sie vollkommen aus.

Wer hingegen ein leidenschaftlicher Heimwerker ist und dementsprechend auch Arbeiten im und am Haus selbst erledigt, der ist mit einem Bohrhammer besser beraten, denn dieser arbeitet sich selbst durch die widerspenstigsten Materialien hindurch – und das ohne viel Kraftaufwand. Aber denken Sie daran: Für einen Bohrhammer sind spezielle SDS-plus-Bohrer erforderlich. Sie besitzen längliche Kerben am Schaft, die ermöglichen, dass sich die Spitze drehen und vor und zurück bewegen kann (Quelle: www.test.de).

Für welches Gerät Sie sich nun entscheiden sollten, ist von der Häufigkeit der Anwendung und des zu bearbeitenden Materials abhängig. Überlegen Sie also vor dem Kauf genau, was Sie mit dem Gerät machen möchten. Erst dann ist es ratsam, sich auf die Suche nach einem passenden Gerät zu machen.

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❍ Schlagbohrmaschine und Bohrhammer im Vergleich

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net