Auch wenn beide Ofenvarianten wohlige Wärme abgeben, gibt es bei Kachelofen und Kaminofen gravierende Unterschiede. Alle Vor- und Nachteile hier auf einen Blick.
Neben der üblichen Heizungsanlage legen auch immer mehr Eigenheimbauer und -besitzer Wert auf einen zusätzlichen Ofen. Einerseits um die gemütliche Atmosphäre beim Knistern des Feuers zu genießen und weiterhin aus ökologischen Gründen. In jedem Fall hat der Ofen die Aufgabe, einen bestimmten Raum gezielt zu erwärmen – in den meisten Fällen ist dies das Wohnzimmer.
Doch unter den Öfen gibt es Unterschiede, die Sie vor dem Kauf kennen sollten. Im nachfolgenden Ratgeber werde ich auf die Varianten Kachelofen und Kaminofen näher eingehen und Ihnen bei der Entscheidungsfindung helfen.
1. Kaminofen
Die ersten Kaminöfen kamen aus Skandinavien und sind deshalb auch unter dem Namen „Schwedenofen“ bekannt. Dieser Ofentyp kann frei im Raum aufgestellt werden, muss aber über ein Rohr an den Schornstein angeschlossen werden.
➔ Aufbau und Funktion eines Kaminofens
Der Korpus klassischer Kaminöfen ist überwiegend aus Gusseisen oder Stahlblech. Anders als bei einem offenen Kamin wird das Feuerungsgut durch eine Tür aus Glas geschützt. Über diese Öffnung wird dem Kaminofen das Brennmaterial zugeführt und durch einen Schieberegler die Luftzufuhr geregelt.
➔ Wie gut heizt ein Kaminofen?
Ein Kaminofen hat den großen Vorteil, dass er schnell angeheizt ist. Wenn Sie also am Abend nach Hause kommen und den Kaminofen befeuern, können Sie die Wärme schon nach wenigen Minuten genießen. Die Strahlungswärme, die über die Sichtscheibe abgegeben wird, empfinden wir Menschen als äußerst angenehm. Zudem erwärmt sie den Körper schneller von innen und trocknet die Raumluft weniger aus, als es bei Konvektionswärme der Fall ist.
➔ Umweltfreundlich – günstig – schnell montiert
Moderne Kaminöfen sind umweltfreundlich, weil sie mit Holz, also nachwachsendem Rohstoff, befeuert werden. Außerdem sind Kaminöfen – im Vergleich zu anderen Varianten – sehr günstig im Baumarkt, wie zum Beispiel toom, erhältlich.
Ein weiterer Vorteil dürfte vor allem für Mieter interessant sein. Kaminöfen lassen sich nicht nur relativ schnell aufbauen, sie sind genauso flink wieder abmontiert. Steht also irgendwann ein Umzug an, können Sie Ihren Kaminofen einfach mitnehmen.
2. Kachelofen
Was der älteren Generation früher als notwendige Wärmequelle diente, zieht heute mehr und mehr als schickes Wohnaccessoires in viele Häuser und Wohnungen ein – der Kachelofen.
➔ Aufbau und Funktion eines Kachelofens
Der erste gravierende Unterschied eines Kachelofens zum Kaminofen ist der, dass der Kachelofen fest montiert ist. Der Ofen ist also fest mit dem Haus verbunden. Hinzu kommt, das zumindest das Grundgerüst von einem Ofenbauer gesetzt werden sollte. Wer handwerklich geschickt und kreativ ist, kann im Anschluss seinen Kachelofen selbst gestalten.
Der klassische Grundkachelofen besteht aus einer Brennkammer, mehreren Heizzügen und der Verkleidung, die typischen Kacheln, die dem Ofen seinen Namen gaben. Die in den Heizzügen entstehende Wärme wird gespeichert und nach und nach über die Kacheln abgegeben.
➔ Wie gut heizt ein Kachelofen?
Auch die Wärme eines Kachelofens wird von den meisten Menschen als äußerst angenehm empfunden. Allerdings muss man sich nach dem Anheizen etwas gedulden, bis die Wärme an den Raum abgegeben wird. Einmal in Gang, profitiert man neben der Wärmestrahlung auch von der Wärmeströmung. Diese reicht oftmals aus, um auch Nebenräume mitzubeheizen – bei offener Tür versteht sich.
➔ Wartung und Reinigung
Wird ausschließlich mit Holz geheizt, ist auch der Kachelofen eine umweltfreundliche Zusatzheizung. Bevor Sie mit dem Aufbau beginnen können, muss der Schornsteinfeger sein Okay geben. Außerdem ist es wichtig, dass sich in unmittelbarer Nähe des Kachelofens keine brennbaren Materialien befinden.
Damit Sie lange etwas von Ihrem Kachelofen haben, muss der Reinigung besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Am besten lassen Sie den Kachelofen nach längerer Nichtinbetriebnahme auf Ruß überprüfen – Ofensetzer und Schornsteinfeger sind dafür die besten Ansprechpartner.
Die Grundreinigung ist allerdings Ihre Aufgabe – das bedeutet, Brennkammer und auch Aschekasten leeren. Wie oft Sie das tun müssen, hängt von der persönlichen Nutzung und dem verwendeten Brennmaterial ab. Bei qualitativ hochwertigem Brennholz und optimaler Verbrennung bleibt nur wenig Asche zurück – in etwa 1,5 Prozent des ursprünglichen Brennmaterials.
Vorteile und Nachteile beider Ofenvarianten im Überblick
Ofen | Vorteile | Nachteile |
Kaminofen |
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Kachelofen |
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