Wird ein Keller als Wohnraum genutzt, sollte dieser gedämmt werden. Das schützt vor Schimmelbildung und spart Energie. Wie Sie dabei vorgehen, erfahren Sie hier.
Oft dienen Kellerräume nur als Abstellflächen. Dabei bieten sie viel Potenzial für andere Nutzungsmöglichkeiten. Hobby- oder Fitnessraum, Werkstatt oder Sauna, Büro oder zusätzlicher Wohnraum – aus einem Keller lässt sich einiges machen, wenn denn die Voraussetzungen stimmen. Unverzichtbar für diese Anwendungsfälle ist eine ordentliche Isolierung, die gewährleistet, dass keine Feuchtigkeit nach innen und keine Wärme nach außen dringt.
Kellerwände von innen isolieren – Schritt für Schritt erklärt
Zum Dämmen der Kellerwände gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: die erdberührte Außendämmung und die nachträgliche Innendämmung. Die erste Methode lässt sich im Nachhinein nur unter großem Arbeits- und Kostenaufwand realisieren, da Sie hierfür die Außenwände freilegen müssen. In den meisten Fällen stellt daher die Dämmung von innen die bessere Alternative dar.
Verwenden Sie zur Innenisolierung Ihrer Kellerwände am besten schlanke Verbundplatten aus Polyurethan und einer Schicht Gipskarton, die bereits bei einer Dicke von acht Zentimetern eine gute Dämmwirkung erbringen. Auch Kalziumsilikatplatten, die über eine integrierte Dampfsperre verfügen, leisten hervorragende Dienste.
So funktioniert die Kellerwanddämmung von innen
In der Regel werden die zugeschnittenen Dämmplatten mit einem speziellen Dämmstoffkleber, wie z.B. diesen hier, auf die gesäuberten und trockenen Kellerwände fixiert.
❶ Tragen Sie den Spezialkleber mit einem Zahnspachtel vollflächig auf die gereinigte Wand auf. Dabei gleichen Sie eventuelle Unebenheiten aus.
❷ Drücken Sie das erste Dämmelement senkrecht ausgerichtet in die Leimschicht.
❸ Stecken Sie eine Sperrholzfeder in den Längsstoß.
❹ Befestigen Sie das Dämmelement nach dem Abbinden des Klebers mit Rahmenschrauben.
❺ Schieben Sie das nächste Dämmelement über die Sperrholzfeder und drücken Sie es fest an.
Sollten Sie den Aufwand und die Kosten für eine Außendämmung nicht scheuen, finden Sie hier eine praktische Anleitung.
Kellerfußboden isolieren
Eine nachträgliche Isolierung des Kellerbodens ist grundsätzlich nur von innen möglich. Für gewöhnlich sind sowohl die Materialkosten als auch der Arbeitsaufwand überschaubar. Allerdings müssen Sie mit Folgekosten für die Anpassung von Türen und Zargen rechnen, da sich die Anbauhöhe des Kellerfußbodens ändert.
Das Aufbringen einer Aufbodendämmung geschieht wie folgt:
❶ Säubern und Glätten Sie den Kellerboden.
❷ Sanieren Sie undichte Stellen mit Hilfe von Dichtschlämmen.
❸ Bringen Sie die Dämmplatten stoßdicht auf dem Untergrund auf. Üblicherweise werden sie, genau wie an der Wand, vollflächig verklebt.
❹ Verlegen Sie über der Dämmschicht eine Dampfsperre und anschließend den Fußbodenbelag.
Als Dämmstoffe eignen sich insbesondere XPS und PUR/PIR, die durch eine hohe Belastbarkeit und wasserabweisende Eigenschaften punkten. Im Baustoffhandel finden Sie außerdem Verbundbaustoffe in Form von Fertigteile-Estrich, die sich aus einer Dämmschicht und dem Fußbodenbelag zusammensetzen. PUR/PIR ist besonders leistungsstark, sodass eine relativ geringe Dämmstoffdicke genügt. In Verbindung mit einem dünnen Estrich können Sie unter Umständen zusätzliche Umbauten von Türen, Treppensockeln und Ähnlichem vermeiden.
Achtung: Schimmelgefahr bei Innendämmung!
Führen Sie die Isolierung Ihres Kellers unbedingt fachgerecht aus. Verzichten Sie keinesfalls auf eine Dampfsperre und achten Sie darauf, dass zwischen den einzelnen Dämmelementen keine Lücken bleiben. Andernfalls könnte Wasserdampf hinter die Dämmstoffe gelangen und an der kalten Wand zu Wasser kondensieren. Die Feuchtigkeit zwischen Innendämmung und Außenwand begünstigt die Entstehung von gesundheitsschädlichem Schimmel.