Mit etwas handwerklichem Geschick ist es heute jedermann und -frau möglich, einen Schrank selbst aufzubauen. Diesen Trend haben die Möbelhäuser längst erkannt und bieten günstige Mitnahmemöbel in ihren Filialen an. Aber auch hochwertige Schränke können sicherlich ohne Probleme in Eigeninitiative aufgestellt werden. Dies spart überdies einiges an Kosten!

Wer einen Schrank selbst aufbauen möchte ist idealerweise immer zu zweit. Denn Schrankteile sind meist so groß, dass man eine Hilfskraft zum Halten benötigt. Seitens der Hersteller wird den Schränken stets eine Aufbauanleitung beigeheftet, nach dieser Schrittweise vorzugehen ist.

Zuerst sollte man nach dem Öffnen der Kartonagen die Schrankteile sowie das Zubehör entsprechend der Auflistung sortieren. So kann man sofort erkennen, ob alle Einzelteile enthalten sind. Anschließend beginnt man mit den skizzierten Vorarbeiten.

Arbeitet sich der Heimwerker so Schritt für Schritt durch die Anleitung, steht ein Schrank meist nach geringer Zeit. Jedoch ist die Standfestigkeit damit noch nicht gewährleistet. Bei schiefen Zimmerböden muss der Schrank mit kleinen Holzkeilen unterlegt werden. Oder aber man entscheidet sich für eine zusätzliche Wandhalterung, die dem Schrank mehr Stabilität ermöglicht. Vor allem dann, wenn die Beanspruchung groß ist.

Tipp: Beim Aufstellen eines selbststehenden Schrankes sollte man zwischen Zimmerwand und Schrank einen kleinen Abstand lassen, damit dahinter die Luft gut zirkulieren kann. Auch Wandhalterungen können mit einem Wandabstand angebracht werden. Das beugt Schimmelpilz vor!

Schranktür einstellen
Ein Problem stellen meist Schubladen und Türen eines Schrankes dar, die nicht immer und ohne weiteres sofort ihrem angedachten Schließmechanismus nachgehen wollen. Hierzu ist dann ein exaktes Justieren gefragt. Der Handwerker muss solange mit den Scharnieren variabel hantieren, bis eine ideale Schließposition erreicht wurde. Dies geschieht durch verändern der Schraubenpositionen. Bei einigen Herstellern werden angedachte Positionen inzwischen bereits an den Scharnieren angezeichnet.
Ist die Schranktür zusätzlich mit einer Schlüsselfunktion ausgestattet, muss eine doppelte Justierung berücksichtigt werden. Denn die Schließfunktion richtet sich nicht nur nach den Türen selbst, sondern gleichzeitig noch nach dem Schlüssel.

Tipp: Bei Kleiderschränken kann man hierzu auch innen sitzend arbeiten, was die Arbeit um einiges erleichtern kann. Dementsprechend arbeitet man Tür für Tür, die jedoch von außen durch die Zweitperson gehalten wird.

Schließen hingegen Schubladen nur sehr schwer, hilft meist ein kleiner Öltropfen auf dem Scharnier. Hierbei sollte mit einem Lappen vorgegangen werden, damit keine Flecken auf den Oberflächen entstehen. Durch mehrmaliges auf- und zuschieben der Schubladen ist dann das Öl auch hervorragend verteilt.

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net