Garagen sind ein beliebtes Ziel für Einbrecher. Hier befinden sich neben Autos häufig auch noch andere wertvolle Dinge und die gilt es zu schützen.
Wer Besitzer einer Garage ist, kann sich glücklich schätzen. Neben einem sicheren und trockenen Plätzchen für das eigene Auto, bietet die Garage auch einen wertvollen Unterschlupf für andere Dinge, die aus Platzgründen nicht im Haus untergebracht werden können. Fahrräder, Sportgeräte oder Werkzeuge werden gern hinter dem Garagentor gelagert. Weil die Garage aber bei den meisten nicht ausreichend gesichert ist, ist sie ein beliebtes Ziel für Einbrecher.
Richtig problematisch ist es, wenn die Garage an das Wohnhaus angrenzt und die Diebe sich so durch eine Verbindungstür ungehindert Zutritt zum Wohnraum schaffen können. Ob eine angrenzende Garage oder ein freistehendes Exemplar, in jedem Fall ist es wichtig, dass Sie Ihr Hab und Gut bestmöglich schützen.
💡Hätten Sie’s gewusst?
Fast die Hälfte aller versuchten Einbrüche bleiben erfolglos, so die Kriminalstatistik. Das liegt meist daran, dass viele Einbrecher schon durch einfachste Sicherheitsmaßnahmen ausgebremst werden, wertvolle Zeit verlieren und daraufhin den Einbruchsversuch abbrechen. Schließlich wollen Sie nicht entdeckt werden. Als Hausherr braucht man also nicht das beste Schutzsystem, schon kleine Maßnahmen reichen aus, um es Einbrechern schwerer zu machen.
5 Tipps: Garage einbruchsicher machen
➜ Schwachstelle Garagentor
Zu den größten und gefährlichsten Schwachstellen gehört das Garagentor. Besonders die älteren Modelle sind nahezu ungesichert. Neuere Modelle sind ab Werk schon deutlich stabiler und besitzen höhere Sicherheitsstandards bei den Schließsystemen. Die meisten Tore verfügen mittlerweile über eine automatische Verriegelung. Besonders durchdacht und sicherheitstechnisch gut ausgestattet sind die Garagentorantriebe von Hörmann. Diese Garagentore bieten einen Antrieb, bei der die Verriegelung rein mechanisch funktioniert. Das hat den Vorteil, dass das Tor auch im Falle eines Stromausfalls fest verschlossen bleibt.
Alte Garagentore lassen sich in den wenigsten Fällen einbruchssicher aufrüsten. Es funktioniert zwar, würde aber hohe Kosten und einen erheblichen Aufwand nach sich ziehen. Besser wäre es, Sie würden in ein neues Tor investieren.
Der Grad der Einbruchshemmung hängt von der Art des Garagentores ab.
Beim Öffnen des Schwingtors bewegt sich der Flügel nach vorn auf und platziert sich unter der Decke. Diese Bewegung wird durch seitlich gelagerte Hebelarme und Stahlfedern ausgelöst. Um dem Einbrecher den Zugang zu erschweren sollte Ihr Tor über robuste Beschläge, ein Hebelverschlusslager, eine Schnäpperverriegelung, eine Schließkantensicherung, ein Aufhebelschutz sowie einen sicheren Schlosszylinder verfügen.
Rolltore sollten zumindest gegen ein Hochschieben der Lamellen geschützt sein. Die meisten elektrischen Antriebe verfügen bereits über solch eine Sicherheitsvorkehrung. Achten Sie beim Kauf auf einen Hochschiebeschutz und eine Hinderniserkennung. Ebenso sollte der Rollpanzer, beziehungsweise die Lamellen, stabil ausgelegt sein, denn deren Materialstärke stellt einen häufig genutzten Schwachpunkt dar.
Sektionaltore werden gern mit Schlupftüren oder Fenstern versehen, welche Angriffspunkte für Einbrecher darstellen. Bei einem Flügeltor mit zwei Bereichen, werden Einbrecher versuchen die Schließvorrichtung aufzuhebeln, um sich Zugang zu verschaffen. Dagegen kann die Montage eines waagerechten Stangenschlosses helfen.
➜ Schwachstelle Garagenfenster
Können die Täter bei dem Garagentor keinen schnellen Erfolg erzielen, ziehen sie weiter. Allerdings nicht zur nächsten Garage, sondern zu einem naheliegenden Fenster, denn dieses gehört oft zu den vernachlässigten Schutzsystemen. Im Video unten wird gezeigt, wie schnell sich ein Fenster öffnen lässt, wenn man weiß wie es funktioniert. Erschreckend oder?
Um es dem Einbrecher so schwer wie möglich beziehungsweise es ihm unmöglich zu machen, sollten Sie auch bei dem Garagenfenster auf hohe Sicherheitsmaßnahmen setzen. Im besten Fall ist das Fenster von öffentlichen Straßen und Wegen nicht einsehbar.
Sollte sich dies nicht vermeiden lassen, wäre das Nachrüsten von Sicherheitselementen die nächste Möglichkeit. Als wichtiges Sicherheitszubehör laut Vds, zählt insbesondere ein abschließbarer Fenstergriff. Dieser ist schon für rund 12 Euro erhältlich und dient obendrein der Sicherheit von Kindern.
Weitere Sicherheitsmaßnahmen sind:
- Scharniersicherungen
- Zusatzriegel
- Fenstergitter
- Auswechseln der Beschläge
➜ Schwachstelle Garagentüren
Oft gibt es neben dem Tor für die Autoeinfahrt noch eine spezielle Garagentür. Sei sie als Durchgang zum Haus oder als externer Eingang zur angrenzenden Werkstatt – Fakt ist, dass viele bei der Garage auf günstige Alternativen setzen und es Einbrechern somit ganz einfach machen. Dabei ist es hier ebenfalls sehr wichtig auf Sicherheit zu achten. Wie bei den Fenstern gilt: Die Tür sollte nicht im öffentlichen Bereich einsehbar sein. Ist das nicht möglich, sollten Sie auf eine Sicherheitstür mit speziellem Schloss zurückgreifen.
➜ Schwachstelle Schließzylinder
Die sicherste und beste Tür bringt aber nichts, wenn das Schließsystem zu wünschen übrig lässt. Einfache Schließzylinder werden von Einbrechern mittlerweile ohne großen Aufwand geöffnet. Aber nicht nur dass, sie gehen dabei fast geräuschlos vor.
Statt eines einfachen Systems besser auf zertifizierte Schließzylinder zurückgreifen, da diese durch einen speziellen Bohrschutz vor Angriffen schützen. Sie sind in verschiedene Angriffswiderstandsklassen unterteilt und unterliegen einer DIN-Norm.
💡Exkurs: DIN EN 1627 – Die Norm für Einbruchsschutz
Mittels 6 Klassen wird die Widerstandszeit verschiedener Anbauten gemessen. RC1 N stellt die kürzeste Widerstandszeit dar, RC6 die längste. Empfohlen wird mindestens Klasse RC2.
Die Prüfnorm für Türen, Fenster, Vorhangfassaden, Gitterelemente und Abschlüsse gibt mittels Widerstandsklassen an, wie viel Zeit ein Täter aufbringen muss.
DIN EN 1627 | Widerstandszeit | Tatverhalten |
---|---|---|
RC1 N | 3 Minuten | Zugang soll ohne Werkzeuge erlangt werden |
RC2 N | 3 Minuten | Geringer Schutz gegen Hebelwerkzeuge |
RC2 | 3 Minuten | Gelegenheitstäter hebelt mit Schraubendreher, Zange und Keilen |
RC3 | 5 Minuten | Täter verwendet ein Nageleisen sowie einfaches Bohrwerkzeug |
RC4 | 10 Minuten | Erfahrene Täter setzen Sägen und Schlagwerkzeuge ein |
RC5 | 15 Minuten | Erfahrene Täter nutzen zusätzliche Elektrowerkzeuge |
RC6 | 20 Minuten | Professionelle Täter setzen leistungsfähige Elektrowerkzeuge ein |
Achten Sie insbesondere bei der Antriebsschiene, der Torverriegelung und den (Stangen)schlössern auf deren Widerstandsklasse, um einen vernünftigen Einbruchschutz zu gewährleisten.
➜ Schwachstelle Funksysteme
Elektrische Torantriebe ermöglichen Ihnen eine komfortable Öffnung mittels Funksender oder einer passenden App. Wichtig bei der Auswahl ist, dass die Fernsteuerung nicht via Code-Grabbing ausgelesen werden kann. Diebe könnten dabei die Sicherheitsvorkehrungen umgehen und das Tor über einen „nachgebauten“ Funksender öffnen. Hörmann beispielsweise, wirbt mit seinem BiSecur-System, für eine zertifizierte und besonders sichere Funktechnologie. Beworben wird es mit einer durchgängigen 128-Bit-Verschlüsselung, andere Hersteller scheinen noch mit 64-Bit (PDF von Novoferm: 64/128-Bit) zu arbeiten oder sind nicht zertifiziert (Sommer: 128-Bit).
Fazit: Garagentor sichern
Natürlich bedeutet jede dieser fünf Maßnahmen einen Kostenaufwand, dies lässt sich aber einfach nicht vermeiden. Dafür können Sie im Anschluss sicher sein, dass Ihre Garage bestmöglich vor Einbrechern geschützt ist. Keine Maßnahme gibt Ihnen eine Garantie, dass es Einbrecher nicht irgendwann doch schaffen, aber Sie haben es Ihnen deutlich schwerer gemacht. Gehen Sie auf Nummer sicher!