Parkett verlegen sieht einfach aus. Ohne die richtige Anleitung und den Tipps vom Profi wird das Ergebnis aber nur halb so schön.

Das Parkett hat noch lange nicht ausgedient. Obwohl sich immer mehr Menschen für die günstigere Laminatvariante entscheiden, wird Parkett noch gern verwendet. Der Echtholzfußboden ist feuchtigkeitsregulierend und besonders robust. Bei der richtigen Pflege kann er sogar lebenslang halten.

Das Verlegen von Parkett funktioniert ähnlich wie beim Laminat. Spezielle Klickverbindungen ermöglichen das leimlose Verarbeiten zwischen den einzelnen Elementen. Aber Vorsicht! Es sieht vielleicht einfach aus, aber ohne ein gewisses Know-How und der richtigen Anleitung sollte man sich nicht an die Arbeit machen. Schließlich soll es doch ordentlich aussehen oder?

Das richtige Parkett finden

So viele verschiedene Sorten es von Teppichböden und Laminat gibt, so haben Sie auch bei Parkett eine riesige Auswahl. Die Farben reichen von hell bis dunkel und je nachdem für welches Holz Sie sich entscheiden, haben Sie natürlich auch die verschiedenen Maserungen.

Erlaubt ist, was gefällt und vor allem zum Rest des Einrichtungsstils passt.

Mein Tipp: Raumplaner mit Vorschau nutzen!

Unter casando.de finden Sie einen praktischen 3D-Raumplaner, bei dem Sie das Parkett schon mal Probeliegen können. Durch die Auswahl der unterschiedlichen Räume, ist es leichter sich sein gewünschtes Parkett im eigenen Raum vorzustellen. Wer mag, kann sogar ein Bild vom eigenen Wohnbereich hochladen. Die Entscheidung für das richtige Parkett fällt so garantiert noch leichter.

Parkett richtig bestellen

Wenn die schwierige Auswahl getroffen ist, können Sie Ihr Parkett bestellen. Pro Paket befinden sich immer mehrere Dielen für eine bestimmte Quadratmeterzahl. Seien Sie aber vorsichtig und planen Sie unbedingt 10 Prozent Verschnitt mit ein. Schlimmstenfalls würden Ihnen beim Verlegen einige Reihen fehlen. Das wäre doch ärgerlich.

Tipp:

Unter obi.de finden Sie einen speziellen Rechner, mit dem Sie die korrekte Menge berechnen können. Geben Sie dazu einfach die Maße des Zimmers ein und beim Klick auf „Raumgröße berechnen“ wird Ihnen die benötigte Menge angezeigt. Einfach, Schnell & Sicher!

Parkett verlegen – Schritt für Schritt erklärt

Das benötigen Sie:

➥ Kombination Trittschalldämmung mit PE-Folie (oder einzelnd)
➥ Schlagklotz
➥ Abstandshalter oder Rastkeile
➥ Anschlagwinkel
➥ Zugeisen
Stichsäge
➥ Bleistift
➥ Hand- oder Tischkreissäge
➥ Hammer
Zollstock
➥ Gehrungslade oder Gehrungssäge

➤ Schritt 1: Boden vorbereiten

Der Boden muss unbedingt eben, sauber und vor allem trocken sein. Der Estrich bei Neubauten weist oft noch eine Restfeuchte auf. Passen Sie hier gut auf, sonst könnte das Parkett erheblichen Schaden nehmen.

Unebenheiten in älteren Häusern oder Wohnungen können ganz leicht mit Fließspachtel ausgeglichen werden. Anschließend gut trocknen lassen.

Hinweis:

Parkett muss vor dem Verlegen mindestens 48 Stunden im betreffenden Raum bei einer Temperatur von etwa 18 Grad akklimatisieren.

➤ Schritt 2: Trittschall auslegen

Bevor das Parkett auf den sauberen Untergrund verlegt werden kann, sollten Sie den Boden mit einer Trittschalldämmung, vorzugsweise mit kombinierter PE-Folie auslegen. Der Trittschall dient hier als Dampfbremse, damit nicht bei jedem Schritt knackende Geräusche auftreten. Die PE-Folie dient als Feuchtigkeitssperre, ist also vor allem in Neubauten unerlässlich.

Achten Sie darauf, dass die einzelnen Bahnen sich etwas überlappen und an den Wänden zirka 20 Zentimeter überstehen. Die jeweiligen Nahtstellen sollten Sie mit doppelseitigem Klebeband verkleben. So gehen Sie sicher, dass sich während dem Verlegen nichts verschiebt.

➤ Schritt 3: Die erste Bahn legen

Der wohl schwierigste und kniffligste Teil ist die erste Bahn. Gerade hier ist es wichtig, dass Sie keinen Fehler machen. Denn dieser wird sich sonst bis an das Ende durchziehen. Am besten legen Sie sich im Vorfeld schon einmal grob die erste Reihe zurecht.

Tipp:

Parkett sollte immer in Längsrichtung zum Lichteinfall verlegt werden! An den Fugen können kleine Unebenheiten enstehen, die bei falschem Lichteinfall zur Schattenbildung führen. Diese Schatten lassen den Boden dann uneben erscheinen.

Beginnen Sie rechts mit einem ganzen Paneel. Hier müssen Sie zuvor die Längsfeder entfernen. Wenn Sie das Paneel anlegen, achten Sie unbedingt auf einen Wandabstand. Wenn Sie diesen vergessen oder zu klein lassen, kann es passieren, dass das Parkett bricht. Optimal ist ein Abstand von 10 bis 15 Millimetern. Durchaus hilfreich können hier so genannte Abstandshalter bzw. Rastkeile sein.

Nach und nach können Sie nun ein Paneel an das andere legen. Klopfen Sie das Paneel zuerst längs und dann quer ein, damit es fest einrastet. Nutzen Sie dazu am besten ein Schlagholz und einen Hammer. In den seltensten Fällen passt das letzte Stück optimal in die Lücke. Was nicht passt, muss zugeschnitten werden.

➤ Schritt 4: Das richtige Zuschneiden

Am besten eignet sich für das Zuschneiden eine Tischkreissäge. Wenn Sie die nicht haben, ist das aber auch nicht so schlimm. Alternativ können Sie auch eine Stichsäge nutzen. Verwenden Sie aber unbedingt immer scharfe Sägeblätter.

Messen Sie den Abstand zur Wand unbedingt genau aus und achten Sie dabei auch auf den Wandabstand. Übertragen Sie nun die Maße mit einem Anschlagwinkel auf das gewünschte Paneel. Das letzte Stück sollte nicht zu schmal sein, deshalb ist es manchmal besser, auch schon das erste Stück in der Länge zu kürzen. Bei schiefen Wänden ist es oft sowieso erforderlich. Schneiden Sie nun mit der Tischkreissäge oder der Stichsäge das Paneel auf die gewünschte Länge ab.

Hinweis:

Dicker Parkettfußboden lässt die Wärme von der Fußbodenheizung schwieriger durch, als Linoleum oder andere dünne Fußbodenbeläge. Beachten Sie hierbei unbedingt die Herstellerangaben.

➤ Schritt 5: Das weitere Verlegen

Optisch sieht es am besten aus, wenn Sie Ihre Dielen im wilden Verband verlegen.

Parkett verlegen - Anleitung & Tipps

So können Sie auch immer den Rest vom zuletzt zugeschnittenen Paneel verwenden, um die neue Reihe zu beginnen. So arbeiten Sie sich jetzt von Anfang bis zum Ende durch.

➤ Schritt 6: Die letzte Reihe

Die letzte Reihe ist noch einmal so kniffelig wie die erste, aber Sie sind ja gerade in Übung. Also am besten gleich weiter machen. Für die letzte Reihe benötigen Sie ein Zugeisen. So lassen sich die Paneele besser in die kleinen Lücken einbringen.

In der letzten Reihe kommt es oft vor, dass die Paneele von der Breite nicht in die Lücke passen. Dazu das Paneel um 180 Grad wenden (Dekor zeigt nach unten) und die gewünschte Breite anzeichnen. Jetzt lässt sich das Paneel optimal mit einer Tischkreissäge oder der Stichsäge zuschneiden. Anschließend das fehlende Stück einsetzen und mit dem Zugeisen montieren.

➤ Schritt 7: Sockelleisten anbringen

Damit der Wandabstand nicht mehr zu sehen ist, werden so genannte Sockelleisten angebracht. Diese bekommen Sie in unterschiedlichen Farbausführungen. Diese einfach montieren und dann sind Sie auch schon fertig. War doch gar nicht so schwer oder?

Tipp:

Um die Sockelleisten im richtigen Winkel zuschneiden zu können, brauchen Sie eine Gehrungssäge oder eine Gährungslade und eine Säge.

Videoanleitung:

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net