Ein Hochbett zu bauen ist gar nicht so schwer, wie es klingt. Wir stellen vier Varianten vor und geben Ihnen eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Schlafen wie auf Wolken, weit weg vom Alltag und Stress – das gelingt mit der perfekten Matratze und kuscheligem Bettzeug in einem Hochbett. So ein komfortables Bett beschert jedoch nicht nur tolle Träume und eine andere Perspektive auf das Umfeld, sondern ist dazu noch ein echtes Raumsparwunder. Lust, ein Hochbett selbst zu bauen? Dann stellen wir in diesem Ratgeber vier Varianten vor, mit denen jede Nacht zu einem Abenteuer wird.

Raumsparwunder 1: Hochbett mit Platz zum Spielen oder Verstauen

Mit dieser einfachen Variante zaubern Heimwerker nicht nur im Handumdrehen ein tolles Bett, sondern haben darunter auch noch jede Menge Platz für…

  • eine Räuberhöhle,
  • Kuschelecke (dazu später mehr),
  • Couch oder
  • Stauraum.
ANZAHLEINKAUFSLISTE
✔️ 4 StückQuadratische Konstruktionshölzer als Beine
(die Länge variiert nach Wunsch und Höhe des Raumes)
✔️ 2 StückLange Bretter als Bettwangen
✔️ 3 – 4 Stück
(je nach Breite)
Grundplatten für das Bett (Span- oder OSB-Platten sind hierfür weniger geeignet. Besser sind Multiplex- oder Tischlerplatten)
💡HINWEIS: Beim Kauf der Bretter sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht über die ganze Breite des Bettgestells liegen. Stattdessen empfiehlt es sich mehrere kurze Bretter zu nehmen (die dann quer auf der Konstruktion liegen), damit das Gewicht besser verteilt wird und die Bretter nicht durchhängen.
✔️ Abhängig von der Höhe der Bretter und der benötigten AnzahlDielenbretter als Sicherung
✔️ 2 StückLange Wangen für die Treppe
✔️ Abhängig von der Höhe des BettesKurze Bretter als Stufen für die Treppe
✔️ 1 oder 2 Lattenrost (Je nach Größe des Bettes)
✔️ 1 oder 2 Matratze (Je nach Größe des Bettes)

Optional, falls vorhanden oder benötigt:

  • Elektro-Werkzeug (Akkuschrauber, Schwingschleifer, Stichsäge, Bohrmaschine)
  • Schleifpapier
  • Winkel
  • Hammer
  • Schrauben
  • Wasserwaage
  • Farbe und Holzschutz
  • Pinsel
  • Hochbettnetz als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme

Hochbett bauen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Nach dem Zuschneiden aller Holzteile sollten die dabei entstandenen Schnittkanten mit Schleifpapier oder einem Schwingschleifer geglättet werden, damit es nicht zu Verletzungen kommt.
  2. Dann können die vier langen Konstruktionshölzer, die als Beine dienen, aufgestellt werden.
  3. Wenn Teppichleisten im Weg sind, können diese problemlos aus den Holzbeinen ausgeschnitten werden – so liegt das Bein genau auf dem Vorsprung auf.
  4. Sofern möglich, sollten mindestens zwei der Beine durch Schrauben mit der Wand verbunden werden, um die Konstruktion möglichst stabil zu gestalten. Vor allem kleine Kinder toben gerne auf dem Bett, daher sollte die Sicherheit an oberster Stelle stehen.
  5. Nun können die Seitenteile des Bettgestells darauf befestigt werden. Es empfiehlt sich, mit den langen Seiten anzufangen, da diese meistens etwas kniffliger zu montieren sind.
  6. Nachdem mit einer Wasserwaage geprüft wurde, dass die Wangen gerade sind, sollten diese auch noch mal (sofern möglich) zusätzlich mit der Wand verbunden werden.
  7. Im Anschluss daran gilt es aus den Dielenbrettern einen umlaufenden Rahmen zu bauen, damit niemand aus Versehen aus dem Hochbett fällt. Auch hierbei sollte weniger auf die Optik, sondern mehr auf die Sicherheit geachtet werden.

💡HINWEIS: Hochbettnetze (manchmal auch Personenauffangnetze genannt) sind eine tolle Ergänzung zu dem Sicherheitsrahmen. Die Netze weisen eine geringe Maschenweite auf und können problemlos an der Decke und dem Bettgestell befestigt werden. Je nachdem, ob der Rausfallschutz für ein Kinder-, Jugend- oder Schlafzimmer verwendet werden soll, sind sie in verschiedenen Farben erhältlich. Von kunterbunt bis einfarbig oder schlicht ist alles erhältlich.

  1. Nun können die Grundplatten auf das Bettgestell montiert werden.
  2. Da das Bett wahrscheinlich zu hoch ist, um es ohne Treppe zu erreichen, ist der Bau einer Raumspartreppe sinnvoll. Hierfür werden die vorgesägten Stufen mit den beiden Treppenwangen verbunden. Der Auftritt und das Schrittmaß sind davon abhängig, wer das Hochbett künftig erklimmen soll. Für Kinder sollte der Abstand entsprechend kleiner sein, damit die kurzen Beine genug Möglichkeiten haben, Halt zu finden.
  3. Bevor jetzt der Lattenrost und die Matratze aufgelegt werden, sind alle Holzteile mit einem geeigneten Holzschutzmittel (z. B. Leinölfirnis) zu behandeln. Dies sorgt für einen langen Schutz der Materialien und verringert das Verletzungsrisiko.
  4. Geschafft! Wenn jetzt nichts mehr wackelt oder kippt, können Lattenrost, Matratze, Bettzeug und viele Kissen verteilt werden, um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen.

Unterhalb des Hochbetts ist nun viel Platz. Wie man diesen nutzen kann, zeigen wir mit den nächsten Heimwerker-Ideen. Die Grundvoraussetzung ist immer ein Hochbett, daher haben wir dessen Bau nicht noch mal separat beschrieben.

Raumsparwunder 2: Hochbett und Schreibtisch

Diese Variante ist bestens für Kinder- und Jugendzimmer geeignet, die wenig Platz bieten und daher alle Möbel multifunktional sein sollten.

ANZAHLEINKAUFSLISTE FÜR DEN SCHREIBTISCH
✔️ 1 StückTischplatte
✔️ 2 – 4 StückQuadratische Konstruktionshölzer als Tischbeine
(Die Länge variiert nach Höhe des Bettes)
💡TIPP: Alternativ kann die Tischplatte auch mit Winkeln an der Wand befestigt werden, dann werden normalerweise keine Tischbeine benötigt.
✔️ 1 – 3 StückSchmale lange Bretter als Regale

Anleitung für den Schreibtischbau

Nachdem das Hochbett steht, muss lediglich die Tischplatte an der Wand befestigt oder mit den Tischbeinen verbunden werden. Damit durch Computer oder andere technische Geräte kein Kabelgewirr entsteht, ist es sinnvoll ein Loch an einer unauffälligen Stelle in die Tischplatte zu bohren, das als Kabelkanal dient. Inzwischen gibt es übrigens zahlreiche Unterbau-Steckdosenleisten, damit auch diese Staubfänger gut verstaut sind.

💡TIPP: Aus zusätzlichen Brettern sind schnell Regale gefertigt, die bestens geeignet sind, um dort Deko, Bücher oder andere Dinge aufzubewahren. Mit einem Rollcontainer unter der Tischplatte entsteht zusätzlicher Stauraum für kleine Dinge.

Raumsparwunder 3: Hochbett, Schreibtisch und Schrank

Noch mehr Platz bieten Hochbetten, an deren Fuß- oder Kopfende ein Schrank integriert ist. Hierfür kann entweder ein fertiger Schrank gekauft werden oder aus einigen Brettern und Scharnieren wird einer selbst gebaut. Für die Variante mit dem fertigen Schrank benötigen Sie folgende Materialien.

ANZAHLEINKAUFSLISTE FÜR DEN SCHRANK
✔️ 1 StückFertiger stabiler Schrank, passende Größe zum Bett
✔️ 4 StückStabile Winkel oder Verbindungselemente
(Ca. 10 cm Schenkel)
✔️ 16 StückSchrauben
(Etwa 4 pro Winkel, mind. 5 cm lang)
✔️ Abhängig vom BedarfHolzschrauben, 3 – 5 cm lang
(Falls zusätzlich Stützen oder Ablagefläche geplant wurde)
✔️ Abhängig vom BedarfHolzlatten oder -leisten
(Für zusätzliche Stützen)
💡TIPP: Mindestens 2 cm dick und in der Länge der Schranktiefe.
✔️ 1 TubeHolzleim
✔️ 1 StückHolzplatte für eine zusätzliche Ablagefläche – Größe entsprechend der Schrankbreite
✔️ 4 StückKleine Winkel zur Befestigung der Ablagefläche (Ca. 5 cm Schenkel)

Hierfür werden abermals die Schritte für Variante 1 und 2 abgearbeitet. Allerdings können zwei der Holzbeine des Bettes durch einen Schrank als Stütze ersetzt werden.

Alternativ wird die Rückwand an den Holzbeinen montiert – so entsteht neben dem Hochbett zusätzlich eine Ablagefläche, auf der unter anderem der Wecker, Trinken, eine Lampe oder Bücher stehen können.

Schritt-für-Schritt-Anleitung – Schrank als Stütze des Bettes

  1. Wenn das Konstrukt des Bettes fertig ist, wird der Schrank dort aufgestellt, wo er das Bett stützen soll. Überprüfen Sie mit der Wasserwaage, ob er gerade steht.
  2. Als Nächstes legen Sie die Metallwinkel an die Stellen des Schrankes auf, wo diese fest geschraubt werden. Achten Sie darauf, dass eine Seite des Winkels flach auf der Oberseite des Schrankes liegt und die andere Seite in Richtung des zukünftigen Anschlusses am Bettgestell zeigen wird. Markieren Sie die Punkte mit einem Stift.
  3. Bohren Sie jetzt vorsichtig Löcher vor und verwenden Sie dann die Holzschrauben, um die Winkel an der Oberseite des Schranks zu befestigen.
  4. Schrauben Sie die Winkel nun an den Seitenteilen des Bettgestells fest, sodass der Schrank sicher mit dem Bettgestell verbunden ist.
  5. Nachdem Sie die Winkel angebracht haben, überprüfen Sie die Stabilität der Konstruktion. Sollte der Schrank noch nicht stabil genug sein, können Sie zusätzliche Holzlatten oder -leisten unter den Schrank legen. Befestigen Sie diese gegebenenfalls mit Holzleim, um für zusätzliche Sicherheit zu sorgen.

💡TIPP: Beim Schrank sollte auf Qualität geachtet werden, denn nur ein stabiler Schrank kann die notwendige Statik für das Hochbett gewährleisten und somit die Sicherheit im Schlafbereich garantieren.

Schritt-für-Schritt-Anleitung – Schrank als separate Einheit

  1. Falls die Rückwand des Schrankes dünn und nicht tragfähig genug ist, verstärken Sie diese durch Anbringen von Holzleisten oder einer dünnen Holzplatte auf der Innenseite der Rückwand. Verwenden Sie Holzschrauben, um die Verstärkung sicher zu befestigen.
  2. Stellen Sie den Schrank neben das Hochbett, sodass die verstärkte Rückwand des Schrankes die Bettpfosten berührt. Verwenden Sie eine Wasserwaage, um sicherzustellen, dass der Schrank gerade steht.
  3. Positionieren Sie die Winkel an den Stellen, wo die Rückwand des Schrankes die Bettpfosten berührt. Markieren Sie die Stellen für die Bohrlöcher und bohren Sie dann vorsichtig vor. Mit den Holzschrauben befestigen Sie anschließend die Winkel sowohl am Schrank als auch an den Bettpfosten.
  4. Zusätzliche Ablagefläche: Wenn Sie eine Ablagefläche wünschen, schneiden Sie eine Holzplatte zurecht (entsprechend der Schrankbreite) und befestigen Sie diese oben auf dem Schrank. Verwenden Sie Holzleim und ggf. kleine Winkel zur Befestigung.

💡TIPP: Die separate Variante ermöglicht den Schrank bei Bedarf auch wieder leicht zu entfernen, ohne das Bettgestell zu beschädigen.

Der ganze besondere Hingucker: Hochbett auf zwei Regalen

Regale, wie das weltberühmte Kallax von Ikea, erobern immer noch die Herzen vieler Einrichtungsfans. Die als Raumteiler nutzbaren Einrichtungsstücke werden mit einigen Brettern zu einem echten Raumsparwunder in Form eines Hochbetts.

ANZAHLEINKAUFSLISTE FÜR DAS HOCHBETT AUF REGALEN
✔️ 2 StückRegale als Grundlage
✔️ 3 bis 4 Stück
(Je nach Breite)
Grundplatten für das Bett
(Auch hier empfehlen wir Multiplex- oder Tischlerplatten)
✔️ Abhängig von der Höhe der Bretter und der benötigten AnzahlDielenbretter als Sicherung
✔️ 2 StückLange Wangen für die Treppe
✔️ Abhängig von der Höhe des BettesKurze Bretter als Stufen für die Treppe
💡Optional: Lattenrost, Matratze und Werkzeug (Siehe Variante 1)

Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Bau eines Hochbetts auf zwei Regalen

  1. Nachdem die Regale aufgebaut und positioniert sind, sollten diese an der Wand montiert werden, um für eine bessere Stabilität zu sorgen.
  2. Nun gilt es den Bettrahmen aus den Dielenbrettern zu bauen. Sollten diese zurechtgeschnitten worden und dadurch unschöne Seiten entstanden sein, können diese mit Kantenumleimer in der Farbe der Bretter beklebt werden. Die Seitenteile können problemlos mit Winkeln verbunden werden.
  3. Anschließend muss der Rahmen nur noch auf den Regalen mit einem Winkel je Seite befestigt werden – und schon ist das Grundgerüst fast fertig.
  4. Ab hier geht es genauso weiter wie bei einem herkömmlichen Hochbett. Weitere Informationen finden sich unter Variante 1 – ab Schritt 8.

So wird das Hochbett zu einer richtigen Oase im Alltag

Wirkt das Hochbett noch etwas trist? Dann folgen hier unsere Lieblings-Deko-Tipps:

  • Für eine besondere Atmosphäre sorgt ein Himmel unter dem Hochbett. Hierzu wird eine Stoffbahn mit einem Tacker vorn und hinten an der Unterseite der Bett-Grundplatte befestigt. Wenn die Stoffbahn nicht straff ist, sondern etwas durchhängt, wirkt das Ganze noch viel gemütlicher.
  • Auch über dem Hochbett ist solch ein Himmel toll. Vor allem, wenn darin kleine LEDs eingelassen werden, wirkt er wie ein Sternenhimmel.

WARNUNG: Als Beleuchtung sollten keine Kerzen oder Stehlampen gewählt werden, da durch die nahen Textilien und daraus entstehende Wärme Brandgefahr bestehen kann. Wandleuchten oder indirektes Licht durch LED-Leisten sind deutlich sicherer und atmosphärischer.

  • Wer gerne etwas Privatsphäre möchte, kann Leisten an der Decke über dem Hochbett befestigen und daran Vorhänge befestigen.
  • Um eine echte Räuberhöhle oder ein Märchenschloss zu kreieren, kann aus dem Unterbau ein Haus mit Tür und Fenster gezaubert werden. Hierfür wird nur etwas mehr Material benötigt – das Ergebnis ist dafür ein echter Kindertraum.
  • Kleine und große Kapitäne bevorzugen statt eines Himmels oder Vorhang eventuell einen Überbau in Form eines halben Hauses mit einem Ruder. Der Sicherheitsrahmen könnte zusätzlich um eine Reling ergänzt werden. Mit Möwen und einem Dekonetz mit Seesternen und Fischen an der Wand kommt echtes Meeresfeeling auf.

WARNUNG: Für die Sicherheit Ihres kleinen Seefahrers ist es wichtig, bei der Verwendung von Netzen am Kinderbett besondere Vorsicht walten zu lassen. Stellen Sie sicher, dass das Netz stabil und von guter Qualität ist sowie fest und sicher am Bett befestigt ist, um versehentliches Einwickeln oder Strangulieren zu vermeiden. Achten Sie darauf, dass die Maschen des Netzes klein genug sind, damit der Kopf nicht durchpasst.

  • An den Seiten oder der anderen Seite der Raumspartreppe ist viel Platz für ein Brett, das mit entsprechend großer Öffnung als Kasperletheater oder Kaufmannsladen dient. Hierfür muss lediglich ein Tresen gezimmert werden, der alternativ als Bühne dient und schon kann der Spielspaß losgehen. Sofern Scharniere an einer Seite und eine Rolle an der Unterseite befestigt sind, kann die Tür sogar geöffnet und so im Unterraum des Hochbetts versteckt werden.
  • Ein besonderes Highlight im Kinderzimmer ist eine Rutsche. Wie diese mit wenigen Handgriffen gebaut und montiert wird, verraten wir hier in unserem Ratgeber „Rutsche für Hochbett bauen“.

Sägen, kleben, schrauben, basteln... seit 2008 bin ich in der Redaktion von Heimwertricks.net die Expertin für DIY-Projekte und selbst gemachte Deko aller Art.