In jedem Haus gibt es sie – Fliesen. Der Ursprung der Fliesen reicht bis weit in die Antike zurück. Hier finden Sie alles zur Herkunft und dem Material.

Die Ursprünge liegen in der Antike, in der Keramiken aus Ton hergestellt wurden. Das Wort Keramik stammt vom altgriechischen Ceramos ab, unter dem sowohl die zu verarbeitenden Töne als auch die daraus hergestellten Gegenstände. Die ersten Tonerzeugnisse entstanden aber schon in der zweiten Hälfte der mittleren Steinzeit, also etwa 10.000 bis 20.000 v. Chr. Seit etwa 2.000 v. Chr. gab es in den altorientalischen Kulturen keramische, also gebrannte Fliesen, d.h. dass schon seit rund vier Jahrtausenden mit keramischen Platten und Fliesen gebaut wird.

Material für die Fliesenherstellung

Für die Herstellung von Fliesen werden Feldspate, Quarze, Kreide, Kaoline, Talkum und Ton. Das gebrannte Material wird als Fliesen bezeichnet. Besonders Kaolintone aus Griechenland, der Türkei, Tschechien oder England ermöglichen reihenweise Scherben, die für Wandfliesen benutzt werden. Aus den klassischen Fliesenländern Spanien und Italien stammen vor allem gelb- bis rotbraune Töne, die man beispielsweise von den Terrakotta-Fliesen kennt. Auch weiß oder grau brennende Töne, wie beispielsweise aus dem Westerwald, werden für die Produktion von frostbeständige Steinbodenfliesen genutzt. Dabei bestimmt die Farbe der Tonscherben nicht die Qualität der fertigen Keramikfliesen, sondern diese ist abhängig von der Tonmischung, der Aufbereitung und des Brennvorganges selbst.

Unterschiedliche Designs und Farben durch Glasur möglich

Die tonigen Scherben werden nach entsprechender Bemalung mit flussmittelhaltigen, glasigen Silikaten beschichtet. Beim Brennen entsteht so eine Glasur. Dies ist eine transparente oder deckend eingefärbte Glasschicht. Durch unterschiedliche Auftragstechniken und Dekorationsverfahren entsteht so eine schier unerschöpfliche Vielfalt an Farben und Designs.

Hinsichtlich der Glasur wird in Ein- und Mehrbrand-Fliesen unterschieden. Einbrandfliesen werden nach dem Pressen und Trocknen glasiert und dann gebrannt. Mehrbrandfliesen werden zuerst gebrannt, dann glasiert und erneut gebrannt. Ob eine Fliese auch im Außenbereich genutzt werden kann, hängt von der Materialzusammensetzung und dem bei der Herstellung gewählten Brandverfahren ab. Außenfliesen müssen nämlich frostbeständig sein.

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Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net