Durch den Aufbau des Stromnetzes kann bereits beim Berühren eines Außenleiters ein lebensgefährlicher Strom durch den Körper fließen. Lebenswichtige Sicherheitseinrichtungen können das aber verhindern.
Elektrische Geräte sind von Haus aus mit lebenswichtigen Schutz- und Sicherheitseinrichtungen versehen. Dazu zählen z.B. die hier aufgeführten.
Der Schutzleiter
Neben einigen anderen Maßnahmen dient besonders der Schutzleiter dazu, Stromunfälle zu verhüten. Ist ein Gerät an eine Schutzkontaktsteckdose angeschlossen, fließt normalerweise Strom vom Außenleiter zum Null-Leiter. Der Schutzleiter ist über entsprechende Kontaktstreifen am Stecker und über die Metallzungen an der Steckdose mit elektrisch leitenden Gehäuseteilen verbunden. Wenn durch einen Defekt das Außenleiter-Anschlusskabel mit leitenden Gehäuseteilen in Verbindung käme, würde ohne Schutzleiter das gesamte Gerätegehäuse unter Spannung stehen. Mit angeschlossenem Schutzleiter entsteht in diesem Fall jedoch ein Kurzschluss, wodurch die Sicherung ausgelöst und der Stromkreis sofort unterbrochen wird.
Der Euro-Stecker
Viele Geräte werden über einen flachen Euro-Stecker an eine Steckdose angeschlossen. Dieser Stecker hat keinen Schutzkontaktanschluss, sondern lediglich zwei Kontaktstifte. Alle mit solch einem Stecker ausgestatteten Geräte müssen ganz besonders isoliert sein: Sie sind schutzisoliert. Dabei ist durch den Einsatz von besonderen Werkstoffen sichergestellt, dass auch bei durchtrenntem Mittelleiter kein berührbares Teil am Gerät unter Spannung stehen kann.
Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter)
Einen weitergehenden Schutz gegen Stromunfälle als Sicherungen oder Leitungsschutzschalter bieten so genannte Fehlerstrom-Schutzschalter (auch als FI-Schutzschalter oder Fl-Schalter bekannt). Sicherungen oder Leitungsschutzschalter unterbrechen einen Stromkreis erst dann, wenn die dem Sicherungswert entsprechende Stromstärke überschritten wird. Dabei handelt es sich um Ströme, die mit Sicherheit jedes Lebewesen umbringen, wenn sie durch den Körper fließen. Ein Fl-Schalter unterbricht dagegen den Stromkreis bereits dann, wenn dort ein Fehlerstrom fließt, der größer ist als der Auslösewert des Schalters. Dieser Wert beträgt in der Regel 30 mA (Milliampere), das sind dreißig Tausendstel Ampere. Für erhöhte Schutzansprüche sind jedoch auch Fl-Schalter mit einem Auslösestrom von nur 10 mA erhältlich.
Allerdings darf man auch bei einer mit einem Fl-Schalter gesicherten Anlage keinesfalls arbeiten, ohne dass der Stromkreis unterbrochen ist. Die Schutzfunktion eines Fl-Schalters kann man selbst durch Betätigen der mit P oder T beschrifteten Taste am Schutzschalter überprüfen: Der Stromkreis muss unterbrochen werden. Diesen Test sollte man zwei Mal im Jahr durchführen.
Richtiger Umgang mit defekten Sicherungen
In modernen Installationen gibt es mehrere Arten von Sicherungen. Diese haben die Aufgabe, bei zu hohem Stromfluss den Stromkreis zu unterbrechen. Sicherungen dürfen niemals überbrückt oder geflickt werden, da die Leitungen hierdurch überlastet werden können. Nur ein konzessionierter Elektriker darf Sicherungen durch stärkere Ausführungen ersetzen oder Leitungsschutzschalter austauschen. Wird eine neue Sicherung sofort wieder zerstört, ist nach dem Fehler im Gerät zu suchen. Keinesfalls darf man diesen Fehler durch das Einsetzen einer stärkeren Sicherung „reparieren“.