Jeder Umzug erfordert eine sorgfältige Planung. Zudem kostet er Zeit und Geld. Mit welchen Kosten Sie ungefähr rechnen müssen, hier mal zusammengefasst.

Ein Nachsendeauftrag, die Telefon- und Stromanbieter-Ummeldung, mögliche Renovierungsarbeiten, Anschaffungen für den neuen Wohnort sowie gegebenenfalls die Mietkosten für ein Transportfahrzeug ziehen Kosten nach sich. Eine hilfreiche Alternative, die Auftraggebern den Kopf frei hält, ist die Einschaltung eines Umzugsunternehmens. Sie belastet allerdings das finanzielle Budget zusätzlich. Wir haben uns für Sie schlau gemacht, mit welchen Kosten Sie für Ihren Umzug in Eigenregie zu rechnen haben und in welchen Bereichen Sie sparen können.

Kostenfaktoren für den Umzug im Überblick

Es spielt keinerlei Rolle, ob Sie den Wohnortswechsel selbstständig oder mithilfe eines professionellen Unternehmens vornehmen, die Erstellung einer Umzugscheckliste ist empfehlenswert. Neben den zu erledigenden Arbeiten sollte sie in jedem Fall auch die finanzielle Seite beinhalten. Grundsätzlich gibt es bezüglich der Kosten keinen Pauschalbetrag, der für jeden Umzug angesetzt werden kann. Der finanzielle Aufwand hängt von zahlreichen individuellen Faktoren ab, die sich wie folgt darstellen:

➭ Länge der Umzugsstrecke:

Je mehr Kilometer zurückzulegen sind, desto höher ist der Spritverbrauch. Darüber hinaus bieten nicht alle Autoverleiher ihre Mietfahrzeuge ohne Kilometerbegrenzung an. Einige gewähren beispielsweise nur 50 Freikilometer. Werden diese überschritten, schlägt jeder Mehrkilometer zu Buche. Je nach Anbieter müssen Sie in diesem Fall mit Zusatzkosten zwischen 20 und 80 Cent pro Kilometer rechnen.

➭ Menge an Umzugsgut:

Haben Sie viele kleinere Gegenstände einzupacken, steigen die Ausgaben für die Anschaffung der Umzugskisten. Außerdem benötigen Sie für mehrere große Möbelstücke einen Transporter mit ausreichendem Raumvolumen, der selbstverständlich sowohl seitens der Sprit- als auch Mietkosten deutlich teurer ist.

➭ private Umzugshilfe:

Alle Menschen, die über gute Freunde oder Verwandte verfügen, die ihre kostenlose Hilfe beim Wohnungswechsel anbieten, können sich glücklich schätzen. Zum einen ersparen Sie sich die Ausgaben für professionelle Möbelpacker, zum anderen besteht die Möglichkeit, einen Teil des Umzugsgutes mit deren Privatfahrzeugen zu transportieren, sodass letztendlich nur noch ein kleiner Miettransporter für großes Gut erforderlich ist.

Tipp:
Eine kleine Investition für die tatkräftige Unterstützung sollten Sie sich leisten: die Anschaffung von Tragegurten oder einfachen Rollwagen schont Ihre und die Gesundheit Ihrer fleißigen Helfer.

➭ Neuanschaffungen:

Sie sollten gut überlegen, ob Ihr vorhandenes Mobiliar unbedingt erneuert werden muss. Bestenfalls nutzen Sie zunächst ihre vorhandenen Einrichtungsgegenstände. Diese können entweder nach und nach restauriert oder ausgetauscht werden.

➭ Kaution:

Auch sie fällt in der Regel bei jedem Umzug in ein Mietobjekt an. Ihre Höhe richtet sich nach der monatlichen Miete für die neue Wohnung.

➭ Miet-Doppelzahlung:

Stimmt der Termin vom Auszug aus dem vorherigen Mietobjekt nicht mit dem Einzug in das neue überein, stehen Sie vor einer hohen finanziellen Herausforderung. Durch die rechtzeitige Kündigung oder dem Präsentieren eines Nachmieters können Sie Doppelzahlungen vermeiden.

➭ Renovierungen:

Zu einem Umzug gehören oftmals auch Renovierungskosten. Sie können sowohl für das ehemalige als auch das neue Mietobjekt, schlimmstenfalls für beide, anfallen.

Grobe Anhaltspunkte für die Umzugskosten

Umzugskosten planen
Es sind mehrere Posten, die bei einem Umzug zusammenkommen – © LIGHTFIELD STUDIOS / stock.adobe.com

❍ Vorher:

Sie müssen mit etwa 30 Euro pro Zimmer der alten Wohnung für die Anschaffung von Verpackungsmaterial und Packkartons rechnen. Hinzu kommt die Kaution für das neue Objekt und gegebenenfalls Maklerkosten. Sie belaufen sich bei Mietobjekten auf maximal zwei Nettokaltmieten, beim Erwerb eines Eigenheimes werden zwischen fünf und sieben Prozent des Kaufpreises fällig. Je nach Renovierungsarbeiten fallen äußerst unterschiedliche Kosten an. Günstigenfalls sind ausschließlich Streicharbeiten erforderlich, die mit circa 40 Cent pro Flächenquadratmeter berechnet werden können.

Ist die Renovierung oder gar Instandsetzung der neuen Wohnung notwendig, besteht die Chance auf einen Mietnachlass. Ein weiterer vorheriger Kostenpunkt ist die Beantragung und Aufstellung von Halteverbotsschildern am Umzugstag. Inklusive Genehmigung liegen sie zwischen 90 und 150 Euro. Werden Sie sowohl am alten als auch neuen Wohnort benötigt, verdoppeln sich die Ausgaben.

❍ Umzugstag:

Entscheiden Sie sich für einen Umzug in Eigenregie, lassen sich teilweise einige Hundert Euro einsparen. Die Mietpreise für den Umzugswagen gestalten sich je nach Anbieter, Größe und Tank- sowie Versicherungskosten äußerst unterschiedlich – ungefähr 50 bis 150 Euro pro Tag sind möglich. Häufig kommt noch die Hinterlegung einer Kaution hinzu.

Damit Ihre privaten Umzugshelfer nicht hungern und dursten müssen, sollten Sie in jedem Fall für ihre Verpflegung sorgen. Etwa sechs Euro pro Person am Umzugstag sind realistisch. Eine nette Geste ist es, wenn Sie sie zum Dank zu einem späteren Zeitpunkt zum Essen einladen.

❍ Nachher:

Ein neues Kfz-Kennzeichen, das etwa 25 Euro kostet, ist bei einem Wohnortwechsel nicht verpflichtet. Jedoch muss ein Fahrzeug bei der Zulassungsstelle umgemeldet werden. Die hierfür anfallenden Gebühren variieren in Deutschland zwischen 20 und 30 Euro. Vergessen sollten Sie keinesfalls, sich beim Einwohnermeldeamt für circa 10 Euro anzumelden. Ansonsten riskieren Sie ein Bußgeld in Höhe von bis zu 500 Euro. Auch für den Abschluss neuer Telefon- oder Energieversorgungsverträge werden Sie mit 20 bis 70 Euro zur Kasse gebeten.

Zwar hat die Digitalisierung zu einer gähnenden Leere in der Mehrzahl unserer Briefkästen geführt, sicherheitshalber empfiehlt sich jedoch trotzdem, einen Nachsendeantrag bei der Post zu stellen. Die Kosten sind mit ungefähr 20 Euro für einen Zeitraum von sechs Monaten überschaubar.

Ist die Anschaffung neuer Einrichtungsgegenstände erforderlich, kann es teuer werden. Aufgrund der bestehenden Niedrigzinspolitik kann die Aufnahme eines Kleinkredits interessant sein. Kommt dieser nicht für Sie infrage, sollten Sie sich nach Second-Hand-Produkten umschauen. Besonders günstige Schnäppchen finden sich häufig auf Auktionen und bei Haushaltsauflösungen.

Seit 2010 Redakteurin für die tippsNET GmbH und Heimwerkertricks.net. Kreativzentrale für Styling und Renovierungen. Expertin für KfW-Förderungen und Tricks für den Garten.