Steht ein Umzug an, fassen sich die meisten direkt an den Rücken. Denn müssen schwere Lasten bewegt werden, leidet dieser besonders. Nicht aber mit meinen Tipps.

Laut der Umzugsstudie 2021 der Deutsche Post Adress GmbH & Co. KG ziehen hierzulande jedes Jahr mehr als 8 Millionen Menschen um. Wollen auch Sie in eine neue Wohnung oder in ein Haus umziehen, müssen Sie so einiges an Vorarbeit leisten. Es muss schließlich alles abgebaut und verpackt werden. Und auch Umzugshelfer müssen organisiert werden. An sich alles keine allzu große Sache, wenn Sie gut organisiert vorgehen.

Problematisch wird es meist erst direkt am Umzugstag. Denn werden Kartons zu schwer gepackt und keine Hilfsmittel für den Transport von schweren Lasten organisiert, werden Sie schnell merken, dass das ein Fehler war. Denn viel zu schwere Lasten zu tragen, erhöht nicht nur die Gefahr für Stürze. Sie können damit auch Ihren Rücken stark schädigen. Außerdem schwindet die Kraft viel schneller, sodass der Umzug nur noch mühselig vorangeht und länger dauert als geplant. Die Folge: nicht nur die Kraft schwindet, sondern auch die Laune sinkt auf den Tiefpunkt.

Um all das zu verhindern, beherzigen Sie einfach die nachfolgenden Tipps. Diese verraten Ihnen, wie der Umzug mit den richtigen Techniken und Hilfsmitteln zum Kinderspiel wird.

So schonen Sie Ihren Rücken beim Umzug

❍ Tipp 1 – Kartons nicht zu schwer packen:

Bei einem Umzug müssen in der Regel sehr viele Kartons getragen werden. Schließlich lassen sich darin Kleidungsstücke, Bücher, kleinere Elektrogeräte und auch Kleinkram perfekt transportieren. Viele machen jedoch den Fehler, dass sie die Kartons bis zum Rand befüllen. Sicherlich, der Platz muss ausgenutzt werden. Leider sind die Kartons dann jedoch viel zu schwer, sodass schon nach einigen Metern beim Tragen die Kraft schwindet.

Machen Sie es besser, indem Sie die Kisten mit maximal 15 Kilogramm beladen. Dieses Gewicht lässt sich für Untrainierte gut über eine längere Distanz tragen. Packen Sie deshalb am besten schwere und leichte Gegenstände zusammen in einen Karton.

💡ZUSATZTIPP: Setzen Sie lieber auf viele leichte, anstatt auf wenige schwere Kartons. Da das jedoch ins Geld gehen kann, empfehle ich Ihnen z.B. gebrauchte Umzugskartons von Kartonfritze.de zu verwenden. Obwohl sie gebraucht sind, haben sie eine ausgezeichnete Qualität und sind um ein Vielfaches günstiger als neue. Das schont das Umzugsbudget.

❍ Tipp 2 – richtiges Heben und Tragen:

Richtig heben
Nicht bücken, sondern in die Hocke gehen und anheben – © Feodora / stock.adobe.com

Richtiges Heben und Tragen ist sehr wichtig, um den Rücken nicht zu stark zu beanspruchen. Halten Sie sich deshalb an die folgenden Punkte:

  • Heben Sie niemals ruckartig etwas an.
  • Wollen Sie etwas vom Boden her anheben, bücken Sie sich nicht. Stellen Sie sich stattdessen schulterbreit an den Gegenstand und gehen Sie dann mit geradem Rücken in die Knie. Anschließend drücken Sie Ihren Körper aus den Beinen heraus wieder nach oben.
  • Tragen Sie die Last immer nahe am Körper, um das Gewicht gut zu verteilen.
  • Vermeiden Sie eine einseitige Belastung beim Tragen.

Halten Sie sich an diese Punkte, entlasten Sie Ihren Rücken und können so mehr und auch länger beim Umzug hilfreich sein.

❍ Tipp 3 – schwere Lasten niemals alleine tragen:

Egal, ob Schrank, Kühlschrank oder Sessel: Tragen Sie schwere Lasten niemals alleine. Auch wenn Sie noch so viel Kraft besitzen, ist es besser das Gewicht auf mehrere Personen aufzuteilen. Das verhindert das Verletzungsrisiko. Außerdem können sich so alle Beteiligten die Kräfte besser einteilen. Es geht schließlich darum schonend damit umzugehen.

💡ZUSATZTIPP: Wenn möglich, dann tragen Sie am besten Arbeitsschuhe beim Umzug. Falls Ihnen mal etwas aus den Händen rutscht, sind Ihre Füße vor Verletzungen geschützt.

❍ Tipp 4 – Tragegurte nutzen:

Tragegurt Umzug
Ein Tragegurt erleichtert den Transport von schweren Lasten – © Andrey Popov / stock.adobe.com

Um das Gewicht besser zu verteilen und den Rücken zu entlasten, können schwere Gegenstände wie Waschmaschine, Kühlschrank und Co. mit breiten Tragegurten transportiert werden. Dazu wird der Tragegurt zunächst unter den Gegenstand durchgeführt. Anschließend legen sich zwei Personen den Gurt um die Schultern. Gemeinsam können sie nun den Gegenstand viel leichter anheben und transportieren.

Wichtig beim Tragen ist, dass die tragenden Personen aufrecht gehen und den Rücken gerade halten. Außerdem muss der Tragegurt auf die Körpergröße angepasst werden.

❍ Tipp 5 – Rollbretter verwenden:

Wenn Sie sich das Tragen über große Distanzen ersparen möchten, können Sie Rollbretter verwenden. Sie können darauf perfekt mehrere Kartons stapeln und kinderleicht von A nach B transportieren. Das spart Kraft, schont den Rücken und beschleunigt den Umzug.

Am besten platzieren Sie in jeder Etage derartige Rollbretter. Doch passen Sie auf, dass diese nicht im Weg stehen, damit niemand darüber stolpert.

💡ZUSATZTIPP: Statt Rollbretter können Sie auch einfache Pflanzenroller verwenden. Sie erfüllen die gleiche Aufgabe und sind um ein Vielfaches günstiger erhältlich.

❍ Tipp 6 – Stapelkarre für Treppen:

Umzug Kühlschrank
Nutzen Sie für sehr schwere Lasten eine Stapelkarre – © LIGHTFIELD STUDIOS / stock.adobe.com

Müssen Treppen überwunden werden, bietet sich die Verwendung einer Stapelkarre, auch Sackkarre genannt, an. Damit lassen sich nicht nur mehrere gestapelte Kartons, sondern vor allem schwere Lasten wie große Elektrogeräte und Möbelstücke leichter über mehrere Etagen transportieren. Dabei sollten jedoch mindestens zwei Helfer zusammenarbeiten. Beachten Sie dabei:

• Transport von oben nach unten:

Beim Transport von oben nach unten lenkt der obere Helfer die Stapelkarre. Der untere Helfer drückt leicht gegen die Last und sorgt dafür, dass die Karre langsam von Stufe zu Stufe gleitet.

• Transport von unten nach oben:

Beim Transport von unten nach oben drückt der untere Helfer die Last nach oben. Der obere Helfer zieht und steuert hingegen die Stapelkarre.

💡ZUSATZTIPP: Es gibt auch Stapelkarren mit drei Rädern auf jeder Seite. Diese sind vor allem für den Transport über Treppen gut geeignet. Fragen Sie deshalb einfach mal im Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis nach, ob jemand eine derartige Stapelkarre besitzt und Ihnen diese ausleihen könnte.

❍ Tipp 7 – Pausen einlegen:

Ein Umzug ist körperlich sehr anstrengend. Es ist deshalb sehr wichtig, dass Sie und Ihre Helfer regelmäßig eine kleine Pause einlegen, um sich etwas erholen zu können. Schließlich wird der ganze Körper beansprucht. Essen Sie etwas, trinken Sie genügend und setzen Sie lieber mal einige Minuten aus, anstatt sich zu überlasten.

💡ZUSATZTIPP: Tragen Sie als letztes den Erste-Hilfe-Schrank bzw. -koffer aus der Wohnung. Während eines Umzuges sind kleine Schrammen und auch Stöße keine Seltenheit. So haben Sie bis zum Umzugsende immer Pflaster und Ähnliches parat.

Seit 2010 Redakteurin für die tippsNET GmbH und Heimwerkertricks.net. Kreativzentrale für Styling und Renovierungen. Expertin für KfW-Förderungen und Tricks für den Garten.