Wer dauerhaft leckeren Kaffee aus seinem Vollautomaten trinken möchte, muss das Gerät regelmäßig entkalken. Welche Möglichkeiten es dazu gibt, finden Sie hier genau aufgelistet.

Ein frisch aufgebrühter Kaffee am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Um morgens in die Gänge zu kommen, genehmigen sich viele Deutsche erstmal eine Tasse Kaffee. Der Kaffee soll aber nicht irgendwie schmecken, sondern am besten wie der vom Café nebenan.

Echte Kaffeetrinker und -genießer leisten sich dann schon gern mal einen Kaffeevollautomaten. Diese Geräte sind teuer und sollen dementsprechend natürlich auch lange halten. Dafür müssen Sie Ihren Kaffeevollautomaten aber auch regelmäßig entkalken.

Das Entkalken bei Kaffeemaschinen wird oft nicht als wirklich notwendig betrachtet. Erst wenn der Kaffee fad schmeckt, die Maschine nicht mehr volle Leistung erbringt oder sogar defekt geht, machen sich die meisten erst Gedanken um die Pflege.

Warum ist es so wichtig den Kaffeevollautomaten zu entkalken?

Es gibt mehrere Gründe, weshalb Sie Ihren Kaffeevollautomaten regelmäßig entkalken sollten. Dazu gehören:

  1. Kalkablagerungen
  2. Garantie
  3. Geschmack und Temperatur des Kaffees

1. Kalkablagerungen

Kaffeevollautomat entkalken TeststreifenUnser Leitungswasser enthält Kalk. In der einen Stadt mehr, in der anderen weniger. Um zu erfahren, wie hoch der Kalkgehalt im eigenen Ort ist, können Sie einen Selbsttest (siehe Bild rechts) mit Hilfe von Teststreifen (Teststreifen gibt es hier) durchführen oder die Stadtwerke in der Nähe fragen. Die können Ihnen Auskunft darüber geben.

Sobald das Wasser in dem Kaffeevollautomat erhitzt wird, setzt sich der Kalk frei. Dieser lagert sich beim Abkühlen wiederum in den Leitungen fest. Wenn Sie lange Zeit Ihre Maschine nicht entkalken, werden die Kalkablagerungen so hoch, dass die Leitungen irgendwann verstopfen.

Anzeichen für Verkalkung:

  • geringerer Wasserdurchlauf
  • laute Brühgeräusche
  • längerer Brühvorgang
  • veränderter Geschmack des Kaffees

Jeder Kaffeevollautomat besitzt ein eigenes Entkalkungsprogramm. Wie das gestartet wird, können Sie der Bedienungsanleitung entnehmen.

2. Garantie

Wenn Sie einen Kaffeevollautomaten kaufen, bekommen Sie meist 24 Monate Garantie. Innerhalb dieser Zeit werden Reparaturen kostenlos für Sie durchgeführt. Es sei, denn der Defekt liegt im eigenem Verschulden.

Defekte und Fehler, die auf fehlendes Entkalken zurückzuführen sind, werden nicht kostenlos durchgeführt. Ob regelmäßig entkalkt wurde, kann der Hersteller an eventuellen porösen Gummidichtungen und Plastikbauteilen erkennen.

3. Geschmack und Temperatur des Kaffees

Wenn sich zu viel Kalk in der Maschine und deren Bauteilen abgesetzt hat, kann man beim Kaffee einen leicht kalkigen Geschmack feststellen. Außerdem braucht der Automat auch wesentlich länger, um das Wasser auf die gewünschte Temperatur zu heizen. Das zieht wiederum einen höheren Stromverbrauch mit sich.

Wenn Sie dauerhaft guten und heißen Kaffee trinken möchten, sollten Sie das Entkalken nicht vernachlässigen.

Wie oft muss der Kaffeevollautomat entkalkt werden?

Wie oft Ihr Kaffeevollautomat entkalkt werden muss, hängt von dem Gebrauch und auch von dem städtischen Härtegrad ab. Wenn Sie 5 Mal am Tag eine Tasse Kaffee trinken, verkalkt Ihre Maschine schneller, als bei jemandem der nur eine Tasse Kaffee am Tag trinkt. Je mehr Wasser durchläuft, desto mehr Kalk setzt sich ab.

Viele Maschinen teilen Ihnen durch einen Signalton mit, wann es wieder Zeit für einen Entkalkungsdurchlauf ist. Sie können aber auch individuell für sich selbst entscheiden und diesen Vorgang öfter durchführen. Lieber zu viel als zu wenig. Ungefähr ein Mal alle 1-2 Monate sollte aber Pflicht sein.

Ich muss zugeben, bei mir gehört Entkalken nicht unbedingt zu den Lieblingsaufgaben. Ob es nun an meiner Faulheit lag, oder einen anderen Grund hatte, kann ich nicht mehr genau sagen. Jedenfalls hat mein Jura-Kaffeeautomat nach ca. 2,5 Jahren den Geist aufgegeben. Der Herstellersupport meinte, es könnte an einem defekten Thermostat liegen. Ich hatte also genau zwei Möglichkeiten: Neue Maschine kaufen oder nach Ersatzteilen schauen! Ich habe mich für die zweite Variante entschieden, einfach weil es preislich doch deutlich günstiger war. (Mein Tipp: Ersatzteile für die Jura-Kaffeemaschine). Wegschmeißen und neu kaufen muss also nicht zwingend sein. Am besten ist es natürlich aber immer noch, wenn Sie sich regelmäßig die Zeit nehmen und den Entkalkungsvorgang starten. Das spart Nerven und auch Geld, glauben Sie mir!

Verkalken vorbeugen

Viele Möglichkeiten gibt es nicht, um das Verkalken gänzlich zu vermeiden. Sie können aber die Zeitspanne zwischen dem Entkalken deutlich verlängern.

➤ Stilles Wasser statt Leitungswasser

Stilles Wasser aus Flaschen, die Sie im Supermarkt bekommen, hat deutlich weniger Kalk als das Wasser aus der Leitung. Wenn Sie zu diesem Wasser greifen, brauchen Sie ungefähr nur noch alle 5-9 Monate entkalken.

Wasserfilter verwenden

Kaffeevollautomat entkalken WasserfilterIm Handel finden Sie verschiedene Wasserfilter (Kauftipp: Brita Wasserfilter), die Inhaltsstoffe wie Kalk, Blei und Chlor herausfiltern. Diese Filter müssen aber meist monatlich ausgetauscht werden, sodass sich diese Methode preislich nicht deutlich merkbar machen würde. Aber wahrscheinlich immer noch günstiger, als sich einen neuen Kaffeevollautomaten zulegen zu müssen.

Besonders in Gebieten, die einen erhöhten Kalk- und Chlorgehalt im Leitungswasser haben, kann sich ein Wasserfilter geschmacklich auf den Kaffee auswirken. Fade Beigeschmacke gehören dann der Vergangenheit an.

So Entkalken Sie den Kaffeevollautomaten

Entkalker-Tabletten verwenden

Der Hersteller der einzelnen Modelle schreibt oft vor mit welchen Entkalkern der jeweilige Automat entkalkt werden soll. Für alle anderen Mittel übernimmt dieser keine Gewährleistung. Diese Tabletten oder Flüssigkeiten sind aber leider oft deutlich teurer, als die einfachen aus dem Discounter. Im Garantiefall gibt es dann aber keine Probleme mit dem Hersteller.

Zitronensäure oder Milchsäure zum Entkalken nutzen

Kaffeevollautomat entkalken ZitronensäureNeben den teuren Entkalkertabletten können Sie auch zu kleinen Hausmittelchen greifen. Zum Entkalken eignen sich Zitronen- und Milchsäure besonders gut. Diese beiden Hausmittel bekommen Sie in Pulverform oder flüssig. Oft muss die Säure aber noch mit Wasser vermischt werden.

Achtung: Von der Essig-Methode ist deutlich abzuraten. Essig ist sehr aggressiv in seiner Wirkung und könnte verschiedene Bauteile des Automaten beschädigen. Zudem hat Essig auch einen widerlichen Beigeschmack. Zum Entkalken des Wassertanks können Sie Essig verwenden. Anschließend müssen Sie diesen aber ausreichend ausspülen.

Fazit

Innerhalb der Garantiezeit ist es zu empfehlen auf die Produkte des Herstellers zurückzugreifen. Einfach aus dem Grund, dass bei eventuellen Schäden auch die Kosten übernommen werden. Anschließend können Sie die Hausmittel verwenden oder auf die Entkalker aus dem Discounter oder Drogeriemarkt zurückgreifen.

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net