Um Haus oder Wohnung vor Sonne zu schützen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Vergleichen Sie die unterschiedlichen Varianten und entscheiden Sie erst dann!

Die geeignete Beschattung für Haus und Garten zu finden, beschäftigt Menschen schon seit der Antike. Im alten Rom war über dem Kolosseum ein Sonnensegel an rundum verlaufenden Masten befestigt und schützte die Besucher vor der sengenden Sonne. Faltbare Sonnenschirme gibt es seit dem 17. Jahrhundert und bereits einhundert Jahre später wurden die ersten Markisen entwickelt. Auch klappbare Fensterläden waren aus der Architektur im Mittelalter nicht wegzudenken. Heute toppt der Einsatz neuzeitlicher Materialien wie Kunststoff und Alu den Angebotsdschungel intelligenter Beschattungssysteme.

Die Südseite von Häusern wird heute gerne mit großen Fensterflächen geplant, damit die Räume auch im Winter von der Sonnenwärme profitieren. Unser Traum von lichtdurchfluteten Räumen kann sich im Sommer jedoch schnell ins Gegenteil kehren. Dann wird es drinnen zu grell, zu heiß und draußen sogar ungesund. Eine angenehme Beschattung steigert den Wohnwert in Haus und Garten und will deshalb durchdacht sein.

Planen Sie rechtzeitig und akribisch

Die Entscheidung für den geeigneten Licht- bzw. Sonnenschutz ist nicht leicht. Bei der Auswahl eines intelligenten Konzepts sollten Sie daher zahlreiche Kriterien berücksichtigen. Zu Beginn steht eine akribische Planung. Denn jedes Beschattungskonzept hat auch Einfluss auf die Gestaltung des Gebäudes und auf den Geldbeutel.

Ein erfolgreicher Sonnenschutz setzt sich aus unterschiedlichen Elementen zusammen. Wichtig ist es, dass Sie sich die die örtlichen Gegebenheiten Ihrer Wohnsituation bewusst machen. Ist z. B. Ihre verglaste Wohnzimmerfront nach Süden ausgerichtet? Wie sieht es mit den Licht- und Wärmeverhältnissen des Hauses im Sommer bzw. Winter aus? Auch die klimatischen Verhältnisse Ihrer Heimatregion stehen im Fokus.

Um einen Wohnraum vor zu viel Sonne zu schützen, kommen verschiedene Systeme in Frage: Elemente zur Beschattung gibt es für innen (Jalousien, Vorhänge) und außen (E-Rollläden, Markisen, Sonnensegel). Worauf Ihre Wahl fällt, hängt auch mit dem eigenen Nutzerverhalten, der gestalterischen Außenwirkung auf die Architektur und oft auch von energetischen Kriterien ab.

Vermeiden Sie Wärmefallen!

Grundsätzlich ist ein außenliegender Licht- und Sonnenschutz einem innenliegenden vorzuziehen. Das hat bauphysikalische Gründe: einfallende Sonnenstrahlen werden durch das Fensterglas absorbiert oder reflektiert und gelangen so in das Hausinnere. Und dort bleiben sie auch. Sie können nicht mehr ins Freie zurück und sorgen im Raum für Überhitzung. Man nennt diesen Effekt auch Wärmefalle. Eine Außenmarkise verhindert das beispielsweise. Sie schützt die Fensterscheiben vor Sonnenstrahlen und sorgt so für den Erhalt eines angenehmen Raumklimas im Inneren Ihrer Wohnung.

Kombinieren Sie verschiedene Schattenspender

Jalousie
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Entwickeln Sie also Ihr ganz persönliches Beschattungskonzept und setzen Sie dafür kombinierte Schattenspender, wie Sonnensegel an der Fassade und flexible Sonnenschirme ein. Haben Sie einen Garten, können Sie natürlich auch Bäume oder Büsche als natürlichen Sonnenschutz in die Planung integrieren.

Außenjalousien bzw. Innenrollos sind ebenfalls eine Investition, die sich lange Jahre auszahlt. Die einen garantieren Sonnen- und Windschutz, die anderen halten neugierige Blicke ab. Außen wie innen sinnvoll eingesetzt, schenken Ihnen Beschattungselemente intime Orte, an denen Sie sich wohlfühlen können.

Materialien für eine moderne Beschattung gibt es in vielen Farben und Ausführungen: Textilien, Kunststoff, Holz und beschichtetes Glas gestalten heute effizienten Sonnenschutz innen und außen. Im Freien sind natürlich robustere Werkstoffe vorzuziehen: Witterungsbeständiger Kunststoff, Metall und spezielle Textilien sind hier die erste Wahl. Wenn dann noch Materialien und Farbgebung aufeinander abgestimmt sind und zur Architektur des Hauses oder der Terrasse passen, haben Sie alles richtig gemacht.

Checkliste zur individuell perfekten Beschattung

  1. Sonnenschutzkonzept für drinnen oder draußen?
  2. Welches Beschattungskonzept priorisieren Sie?
  3. Wie hoch ist Ihr Budget?
  4. Welches Material kommt in Frage und wie sieht es mit der Wahl der Farbe aus?
  5. Bietet Ihr favorisierter Berater auch Reparatur- und Serviceleistungen nach dem Kauf?
  6. Soll der Sonnenschutz mechanisch, automatisch nach Bedarf oder über eine Wetter-Sensorik bedient werden?
  7. Ist bei starren Beschattungskonzepten an der Hausfassade eine Baugenehmigung einzuholen?

Sägen, kleben, schrauben, basteln... seit 2008 bin ich in der Redaktion von Heimwertricks.net die Expertin für DIY-Projekte und selbst gemachte Deko aller Art.