Sie wollen für Ihre Kinder eine Schaukel bauen und wissen noch nicht so genau, wie Sie Ihr Vorhaben umsetzten können? Meine Anleitung hilft Ihnen.

Eltern wissen, wie viel Spaß ein Spielplatz dem eigenen Nachwuchs bereiten kann. Ob Rutsche, Wippe oder Schaukel – die beliebten Spielgeräte sorgen für Spaß und Beschäftigung bei den Kleinen, sodass Eltern einige Minuten verschnaufen und viel wertvolle, aber auch stressfreie Zeit mit ihren Kindern verbringen können.

Daher wünschen sich viele Eltern auch das ein oder andere Spielgerät für den eigenen Garten. Das würde den Vorteil bieten, nicht erst den eventuell langen Weg zum nicht immer nahe gelegenen Spielplatz zurücklegen zu müssen. Schnell wird ein DIY-Projekt geplant, das ganz nebenbei auch noch Kosten sparen soll. Doch wie baut man eine Schaukel für Kinder eigentlich selbst?

Achten Sie auf die Sicherheit Ihrer Kinder!

Dem eigenen Nachwuchs eine eigene Schaukel für den Garten zu bauen, stellt für die meisten Eltern eine sehr spannende Aufgabe dar, die sie gerne mit viel Liebe und am besten sofort angehen. Doch genau das kann falsch sein. Denn die Konstruktion, das Material und der Standort wollen gut und gründlich überlegt und gewählt werden. Schließlich geht die Sicherheit gerade bei Spielgeräten im Freien immer vor.

Auch bei DIY-Projekten muss Sicherheit vorn anstehen, um Verletzungen beim Spielen, Stürze und vor allem eine Beschädigung der Konstruktion zu verhindern. Deswegen ist es für Laien auch besonders ratsam, sich nicht nur umfassend zu Materialien und wichtigen Faktoren zu informieren, sondern eventuell auch einen Fachmann zu befragen.

Da beim Schaukeln diverse Kräfte entstehen, muss die Schaukel viel mehr als nur das Gewicht der Kinder aushalten können. Aus diesem Grund reicht es entgegen vieler Meinungen nicht einfach aus, die Schaukel an einem stabil wirkenden Ast aufzuhängen. Denn Sie können weder seine innere Beschaffenheit, noch dessen Stabilität bei Witterungen von außen beurteilen. Entsprechend belastbare Materialien, ein sicheres Gestell und eine Bauweise, die keinen Sturz zulässt, sind aus diesem Grund besonders wichtig für die Kinderschaukel im Garten.

Standort Schaukel

Natürlich sollten Sie schon vor dem Kauf und Aufbau der eigentlichen Konstruktion einen passenden Standort für die Schaukel auswählen. Dieser muss ausreichend Platz bieten und Sicherheit garantieren. So müssen vor und hinter der Schaukel unbedingt bis zu fünf Meter oder mehr Platz sein. Achten Sie auch darauf, dass keine Behinderungen wie Zaunpfähle oder Ähnliches im näheren Umfeld der Schaukel sind. Diese würden ein enormes Sicherheitsrisiko beim Schaukeln darzustellen.

Auch ein Baum in der Nähe kann zur Gefahr werden, wenn eventuell Äste und Zweige herunterfallen. Ein weicher Boden aus Gras ist ideal. Für mehr Schutz bei Stürzen oder dem Aufprall können Sie auch noch im Nachhinein Sand oder Mulch aufschütten. Hauptsache, die Schaukel steht nicht unmittelbar auf Beton oder Pflastersteinen. Es sollten sich auch keine spitzen Steine in der Nähe befinden, an denen sich Kinder verletzen könnten. Wichtig ist aber, diese Sicherheitsmaßnahme erst nach dem Aufbau der Schaukel vorzunehmen.

Sitzhöhe bestimmen und nach dieser planen

Bevor Sie das nötige Material für eine Kinderschaukel besorgen, sollten Sie sich über die Schaukel- und Sitzhöhe Gedanken machen. Denn sonst kaufen Sie womöglich Holzbalken, die nicht ausreichend lang sind.

Die meisten Hersteller von Spielplatzgeräten und Schaukeln orientieren sich an einer Höhe von 250 cm für die Schaukelaufhängung, wenn man vom Boden ausgeht. Die Ketten der Schaukel müssen daher etwa 200 cm lang und bestenfalls verstellbar sein, sodass Sie die Schaukel optimal an die Größe Ihres Kindes anpassen und eventuell noch nachbessern können.

Während große Kinder auch mit höher gelegenen Schaukelsitzflächen gut klarkommen, haben kleinere Kinder Probleme, auf diese selbstständig aufzusitzen. Daher gilt es, hier das richtige Mittelmaß zu finden. Als ideal gilt in der Regel eine Sitzhöhe von knapp 50 cm. Diese können Sie allerdings auch individuell festlegen und abändern.

Material für ein Gerüst mit zwei Schaukeln

Schaukel bauen
© Jürgen Sieg – Fotolia.com


Neben eigenem Werkzeug und vielleicht einer helfenden Hand benötigen Sie für eine Kinderschaukel natürlich auch entsprechend stabiles Material in bestimmten Maßen. Viele Eltern stützen sich dabei auf die Standard-Maße, die meist im Baumarkt vorzufinden sind und so nicht extra geschnitten werden müssen. Das spart den ein oder anderen Arbeitsschritt ein.

Einkaufsliste

  • vier stabile und unbeschädigte Pfosten mit 300 cm Länge und einem Durchmesser von mindestens 12 cm – diese können rund oder nach Belieben auch kantig ausfallen
  • zwei Querbalken, um mehr Stabilität zu erstellen – deren Länge sollte 150 cm betragen, der Durchmesser ebenfalls mindestens 12 cm
  • ein weiterer Balken, der als Schaukelaufhängung dient und 250 cm lang ist, aber auch mindestens 15 cm dick
  • sechs mindestens 24 cm lange Gewindebolzen – diese müssen aber auch Muttern und Unterlegscheiben genug Platz bieten, und daher entsprechend länger sein
  • sechs passende Muttern, dazu 12 Unterlegscheiben
  • vier weitere Gewindebolzen – diese müssen mindestens 27 cm lang sein und weiterhin Extralänge für vier Muttern und acht Unterlegscheiben bieten
  • acht Unterlegscheiben
  • für den Garten geeigneten Beton, eventuell Kies oder Split
  • zwei Schaukelsitzflächen mit einer Höhe von etwa 3 cm und 30 cm Breite
  • pro Schaukelsitzfläche zwei Aufhängungen, die bestenfalls Ringösen mitbringen, um Karabinerhaken daran zu befestigen (wer möchte, kann durch den ganzen Querbalken verlaufende Gewindebolzen mit Muttern benutzen, die für Draußen als etwas sicherer gelten)
  • für jede Schaukel vier Seile oder wahlweise Ketten mit einer Länge von etwa 200 cm
  • je Schaukelbrett jeweils vier passende Schrauben mit Muttern und Stahlring, die genau zur Dicke des Schaukelsitzes passen

Fertigteile kaufen

Wer es sich etwas einfacher machen will, kann vorgefertigte Schaukelsitze aus Holz oder Kunststoff kaufen. Diese kommen bereits mit passenden Seilen und Befestigungen daher. Auch Babyschaukelsitze ab einem Alter von etwa sechs Monaten mit Sicherheitsbügeln gibt es aus Kunststoff und Holz als Set zu kaufen. Dadurch müssen Sie nicht mehrere Schrauben, Seile und Bestandteile erst umständlich zusammensuchen und einzeln kaufen.

Achtung beim Einkauf

Achten Sie beim Kauf der Balken darauf, dass das Holz auch über Jahre der Witterung standhält. Außerdem sollten Sie die Balken auf Beschädigungen prüfen. Sehen Balken rissig aus oder lassen sich deutliche, tiefe Risse ausmachen, sollten sie diese keinesfalls kaufen und verwendet. Denn diese können die Stabilität gefährden.

Auch Schrauben und Muttern müssen Sie jeweils passend auswählen. Um dies zu gewährleisten, lassen Sie sich am besten zu allen benötigten Teilen vom Fachmann im Baumarkt beraten und diesen kurz überprüfen, ob alle Teile auch zusammenpassen. So vermeiden Sie von Anfang an einen Fehlkauf.

Schaukel – Bauanleitung

Bevor es an die Bodenverankerung der Schaukel gehen kann, ist es sinnvoll, mit einer helfenden Person zunächst das Gerüst vollständig zusammenzubauen. So wird das anschließende Aufstellen leichter

Schritt 1

Beginnen Sie damit, die Standbeine der Schaukel am oberen Ende mit einem Abstand von 50 cm vorzubohren. Nun winkeln Sie die Standbeine so aufeinander an, dass sie einen Abstand von etwa 200 cm zwischen den Enden erreichen. Dann können Sie diese mithilfe der Gewindebolzen, Unterlegscheiben und Muttern verschrauben.

Schritt 2

Haben Sie die beiden Standbeine fixiert, können Sie die Stabilisierung mit Hilfe des Querbalkens vornehmen, den Sie von außen auf den unteren Teil der Standbeine verschrauben und mit Muttern sowie Unterlegscheiben fixieren.

Schritt 3

Bevor Sie den oberen Querbalken abringen, der alles miteinander verbindet, müssen Sie diesen für die Schaukeln vorbereiten. Dazu verschrauben und sichern Sie die Haken, bevor Sie den Balken auflegen. Achten Sie dabei auf einen ausreichenden Abstand zwischen den beiden Schaukeln und zu den seitlichen Trägern.

Schritt 4

Nun fixieren Sie den Querbalken oben auf den Standbeinen. Dabei kommt er zwischen deren Enden zum Liegen und kann mit vier Verschraubungen fixiert werden. Hierfür benötigen Sie die längeren Bolzen und Muttern, sowie die dazu passenden Unterlegscheiben.

Es ist hilfreich, erst eine Seite zu verschrauben und dann auszumessen, wo genau das zweite Standbein verschraubt werden muss, um die Schaukeln im richtigen Abstand zu halten. Haben Sie auch hier den passenden Ort für die Verschraubung gefunden, können Sie den Baken endgültig fixieren.

Schritt 5

Messen Sie dazu die Abstände der Füße des Gerüstes zueinander ab und heben Sie dementsprechend die Löcher im Boden aus. Diese sollten mindestens 25 cm Durchmesser bieten und 50 cm tief sein.

Schritt 6

Füllen Sie die Löcher etwa bis zur Hälfte mit Split auf – als Grundlage für die Betonmischung.

Schritt 7

Haben Sie den Beton eingegossen, platzieren Sie das Gerüst sofort in die Löcher. Das funktioniert am besten zu zweit.

Schritt 8

Anschließend prüfen Sie alles noch einmal mit der Wasserwaage. Wenn alles korrekt ausgerichtet ist, sollte der Beton ausreichend lange trocknen dürfen. Um ganz sicherzugehen, sollten Erwachsene die Schaukel natürlich zuerst testen – so erkennt man gleich, ob alles für Kinder stabil genug ist.

Vor- und Nachteile der Kinderschaukel Marke Eigenbau

VorteileNachteile
✔ Das Gerüst kann nach eigenen Ideen gestaltet werden✘ Es kommt durchaus viel Arbeit auf einen zu
✔ Man zahlt oftmals weniger Geld für die Materialien, als für ein komplettes Schaukelset✘ Ohne helfende Hand ist es nicht wirklich einfach, das Gerüst aufzubauen
✔ Mit etwas mehr Material lässt sich ganz einfach auch eine Rutsche mit anbauen✘ Es muss sehr viel Wert auf Sicherheit gelegt und diese immer wieder geprüft werden
✔ Der Zusammenbau kann als Familienaktivität erfolgen
✔ Auch fertig gekaufte Bausätze müssen selbst zusammengebaut werden, sodass man hierdurch etwas mehr Liebe in das Gerüst mit hineinbringen kann, beispielsweise durch besondere Details

Damit man auch besonders lange etwas von seiner mühevollen Arbeit hat und das Gerüst mit der Zeit nicht morsch wird, kann man verschiedene Lasierungen einsetzen. Wichtig ist aber auch, zu verhindern, dass sich etwa Pflanzen um das Gerüst schlagen oder Wurzeln den Kies und Beton der Verankerung durchbrechen.

Seit 2019 in der Redaktion von Heimwerkertricks.net. Fertighaus-Fan mit großem Grundstück auf dem Land.