Gartenmöbel aus Beton erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Wir haben zwei Anleitungen für Sie, wie Sie eine schöne Gartenbank aus Beton selber bauen können.

An Gartenmöbel werden eine ganze Reihe an Ansprüchen gestellt. Sie sollten nicht nur gut aussehen und zur natürlichen Umgebung passen, sondern auch Wind und Wetter trotzen und möglichst auch im Winter keiner zusätzlichen Unterstellmöglichkeit bedürfen. Die Gartenbank aus Kunststoff oder Holz stößt dabei schnell an ihre Grenzen. Die heimischen Hölzer sind viel zu weich und damit angreifbar für Frost und Verwitterung. Die Plastikbank kann unter der Schneelast sogar zusammenbrechen. Betonmöbel sind hier weit mehr als eine Alternative. In den letzten Jahren ist ein regelrechter Hype um diese robusten und schier unverwüstlichen Möbelstücke entstanden. Hier erfahren Sie, welche Vorteile eine Gartenbank aus Beton Ihnen bringt und wie sie sich ganz einfach herstellen lässt.

Warum Möbel aus Beton?

Möbel aus Beton herzustellen, mag sich vielleicht nicht jedem auf dem ersten Blick erschließen. Schließlich wirkt Beton eher kühl und steril und will dabei nicht wirklich in den üppig blühenden Bauerngarten passen. Dennoch hat sich Beton besonders im Gartenbau in den letzten Jahren einen festen Platz erobert. Denn dabei handelt es sich um ein Material, welches einfach jede Bank aus Holz oder Kunststoff überdauert. Betonmöbel brauchen kein Winterquartier, sie bleiben einfach ganzjährig an Ort und Stelle, ohne dass sie eine großartige Pflege nötig haben.

Beton ist dabei vielseitiger als gedacht. Neben Gartenmöbeln lassen sich auch Waschtische, Arbeitsplatten, Betten oder ganze Schränke aus Beton herstellen. Dabei fährt man meist weit günstiger, als sich für ein passendes Modell aus den Möbelkatalogen zu entscheiden. Im Übrigen ist Beton dabei nicht automatisch ein Material des kleinen Mannes, auch die Designerwelt hat sich längst diesem langlebigen und vielseitigen Werkstoff geöffnet und für entsprechende Kreationen müssen Kunden tief in die Taschen greifen.

Die Vorteile von Betonmöbeln im Überblick

  • wetterfest
  • langlebig
  • preisgünstig herzustellen
  • viele Varianten möglich
  • leicht zu verarbeiten
  • individuelle Gestaltungsmöglichkeiten

Doch auch ein Nachteil darf nicht vergessen werden. Ihre neue Gartenbank wird kein Leichtgewicht. Je nach Größe und Ausführung kann eine Betonbank für den Garten stolze 200 Kilogramm und mehr wiegen. Dabei leuchtet jedem Heimwerker ein, dass sich die Bank nicht so einfach wird transportieren lassen. Der Aufstellort der Betonbank sollte daher von Beginn an feststehen.

» Tipp: Auf Grund ihres Gewichtes sollten Sie Betonmöbel immer direkt am Aufstellort aufbauen.

Welcher Beton eignet sich für die Gartenbank?

Schauen wir uns herkömmlichen Beton näher an, wird deutlich, es handelt sich um ein ziemlich grobes Material. Die in herkömmlichen Betonmischungen enthaltenen Kiesel können mehr als einen Zentimeter messen. Damit lässt sich kaum filigran arbeiten. Der Handel bietet zwar auch feinere Betonmischungen an, welche sich speziell für das kreative Arbeiten mit dem Material eignen, diese sind jedoch recht teuer. Fünf Kilogramm kosten knapp 30 Euro.

Warum also nicht den Beton selbst herstellen oder auf fertige Betonbausteine zurückgreifen. Wir werden auf beide Varianten im Folgenden noch näher eingehen.

Für die Herstellung einer feinen Betonmischung benötigen Sie:

  • einen Eimer zum Anmischen
  • Portlandzement
  • Quarzsand

Der Zement wird immer im Verhältnis von 1:4 mit den Zuschlägen vermischt. Um 125 Kilogramm Beton herzustellen, benötigen Sie einen Sack Portlandzement und vier Sack Quarzsand.

» Tipp: Wenn Sie den Beton etwas fester anmischen, erhöht sich die Witterungsbeständigkeit.

Sie können also auch mit einem Verhältnis von 1:3 experimentieren. In jedem Falle erhalten Sie einen feinen Beton, mit dem sich besonders filigran arbeiten lässt. Dies kommt der Optik der Gartenbank zu Gute, da sie dann weniger plump wirkt und somit besser in die natürliche Umgebung passt.

Schalung – Glätte oder Struktur?

Sollen die Betonteile eine glatte Struktur aufweisen, lassen sich die Schalungen leicht selber herstellen. Dabei wird bevorzugt mit lackierten Oberflächen, zum Beispiel Spanplatten gearbeitet. Die eigentliche Schalung wird aus Sperrholz hergestellt. Das Material sollte eine Stärke von drei bis vier Zentimetern besitzen.

Bevor die Schalung benutzt wird, sollte diese gut mit Öl versorgt werden. Schalungsöl verhindert, dass sich der Beton verfärbt.

» Tipp: Mit Speiseöl oder Maschinenöl lassen sich keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielen.

Soll die Betonbank eine Struktur aufweisen, wird mit aus Silikon bestehenden Schalungen gearbeitet. Hierbei kann auf eine umfangreiche Produktpalette aus dem Fachhandel zurückgegriffen werden. Geübte Hobbyhandwerker werden sich ihre Schalung vielleicht auch selbst herstellen wollen. Fertigen Sie eine Schalung an und platzieren dort ein Musterstück, welches mit Silikon umhüllt wird. Nach der Aushärtung wird das Musterstück entfernt und es können beliebig viele Duplikate hergestellt werden.

» Tipp: Beim Ausschalen ist Geduld gefragt, optimal sind etwa vier Tage Ruhezeit, ansonsten besteht die Gefahr, dass die Kanten beim Ausschalen brechen.

Damit die Gartenbank auch wirklich Wind und Wetter trotzt, kommt sie nicht ohne Versieglung aus. Farblose Versieglungen erhalten den ursprünglichen Charakter des Materials.

Bank aus Beton zu ungemütlich?

Sollten Sie immer noch eher skeptisch sein und meinen, eine Betonbank passt nicht in Ihren Garten, kann hier mit den letzten Vorurteilen aufgeräumt werden. Wenn Beton auf Holz trifft, verliert es seinen kühlen und strengen Charakter. Holz lässt sich wunderbar mit Beton kombinieren. Unsere im folgenden genannten Beispiele greifen darauf zurück.

Betonbank mit Sitzfläche aus Holz selbst bauen


Materialliste:

  • Betonteile
  • Kanthölzer
  • Schrauben
  • Dübel
  • Holzlasur

Werkzeugliste:

Bauanleitung – Schritt für Schritt

  1. Betonteile gießen
  2. Holzlatten zuschneiden
  3. Löcher in das Holz bohren
  4. Abstände der Löcher auf den Beton übertragen
  5. Löcher in Beton bohren und Dübel einsetzen
  6. Holzlatten verschrauben

Die Betonsteine werden in L-Form gegossen und nach der Aushärtung direkt am Standort der Gartenbank in Position gebracht. Achten Sie auf einen festen Untergrund. Ist der Boden zu weich, sackt Ihnen die Bank ab. Daher sollte der Boden verdichtet werden. Damit eine einheitliche und vor allem gerade Fläche entsteht, bringen Sie eine zusätzliche Kiesschicht auf. Nutzen Sie für die Begradigung eine Wasserwaage.

Die Holzlatten werden nun passend zugeschnitten. Wir empfehlen für die Länge der Betonbank zwei Meter. Die Holzkonstruktion besteht aus zwei Unterleisten in der Gesamtlänge der Bank und mehreren Querleisten in Bankbreite, welche in einem Abstand von etwa einem Zentimeter auf die beiden Längsleisten aufgeschraubt werden. Die Längsleisten werden zunächst mit Bohrungen versehen. Diese Bohrlöcher übertragen sie auf die Betonteile und bohren diese dann ebenfalls vor, um die Dübel einsetzen zu können. Anschließend werden die Leisten mit den Betonteilen verbunden. Wer möchte, kann an den Längsseiten zwei zusätzliche Leisten in Gesamtlänge der Bank als Verblendung anbringen, dies nimmt dem Beton noch etwas seine Kühle und passt sehr gut auf Holzterrassen. Dabei ist es von Vorteil, das Holz der Terrassendielen auch bei der Betonbank zu verwenden.

Betonbank aus fertigen Elementen

Ihnen fehlt die Zeit oder Sie trauen sich nicht wirklich, mit Beton zu hantieren? Dann liefert die Gartenbank aus fertigen Betonbausteinen den idealen Einstieg in das kreative Gestalten mit Beton.

Benötigtes Material:

  • Betonbausteine je nach Wunsch
  • Sperrholzplatte in entsprechender Größe
  • Konstruktionskleber (z.B. Pattex One For All)
  • Kissen und Decken als Dekoration

Nötige Werkzeuge:

  • Wasserwaage
  • Hammer
  • Klebepistole
  • Arbeitshandschuhe
  • Schutzbrille

Gartenbank aus Betonbausteinen bauen – Schritt für Schritt

Betonteile
© Kalle Kolodziej – Fotolia.com
  1. Standort bestimmen
  2. Betonbausteine in Position bringen
  3. Betonsteine verkleben und Lücken schließen
  4. Betonsteine in zweiter Reihe verkleben
  5. Sitzfläche anbringen und dekorieren

❶ Standort bestimmen
Zunächst steht auch hier die Bestimmung des Standortes an erster Stelle. Die Bank wird an Ort und Stelle aufgebaut. Auch hier gilt, schaffen Sie eine ebene und feste Grundlage, damit die Bank einen stabilen Stand bekommt und nicht beim ersten Regenguss förmlich im Boden versinkt.

❷ Betonbausteine in Position bringen
Die Anzahl der Betonblöcke, welche benötigt werden, richtet sich nach der angestrebten Größe der Bank. Mit der hier vorgestellten Bauweise lassen sich auch großflächige Liegeflächen konstruieren. Wir beschränken uns auch hier auf eine Bank von etwa zwei Meter Länge. Damit diese einen sicheren Stand bekommt, werden die Betonbausteine in Zweierreihe verarbeitet.

» Tipp: Ähnlich, wie Sie es vom Verlegen von Laminat kennen, werden die Betonsteine versetzt angeordnet.

❸ Betonsteine verkleben und Lücken schließen
Nachdem Sie die erste Reihe auf dem Boden angeordnet haben, werden die Steine der hinteren Reihe mittig an den Schnittkanten der beiden vorderen Bauteile angeordnet. Die Steine der ersten beiden Reihen werden mit Konstruktionskleber bestrichen und verklebt. Um die in der hinteren Reihe durch die versetzte Anordnung entstandene Lücke zu schließen, benötigen Sie zwei Hälften.

Achtung: Bevor Sie einen Betonbaustein teilen, setzen Sie eine Schutzbrille auf und ziehen sich Arbeitshandschuhe über.

Die beiden entstandenen Hälften werden in die Lücken geklebt. Nun sollte diese Konstruktion möglichst über Nacht gut antrocknen.

❹ Betonsteine in zweiter Reihe verkleben
Am nächsten Tag wird die zweite Reihe ebenfalls wieder versetzt angeordnet und verklebt. So bekommt die gesamte Konstruktion mehr Stabilität. Ist ein weiterer Tag vergangen, dürften alle Betonteile stabil verklebt sein.

❺ Sitzfläche anbringen und dekorieren
Nun wird die Sperrholzplatte entsprechend der Abmessungen der Grundfläche zugeschnitten. Der Kleber wird auf die Kante der Holzplatte und zur besseren Festigkeit auch auf die Betonbausteine aufgebracht. Anschließend platzieren Sie die Platte vorsichtig, richten sie aus und drücken sie anschließend fest. Dabei sollte ein gleichmäßiger Druck ausgeübt werden, damit sich der Kleber gut verteilt und die Platte fest sitzt und nicht mehr verrutschen kann. Ist die Bank nochmals über Nacht getrocknet, dürfen Sie die Dekoration anbringen und können die ersten entspannten Stunden auf Ihrer neuen Gartenbank aus Beton genießen.

Seit 2010 Redakteurin für die tippsNET GmbH und Heimwerkertricks.net. Kreativzentrale für Styling und Renovierungen. Expertin für KfW-Förderungen und Tricks für den Garten.