Bei diesem kompliziert klingenden Begriff handelt es sich um die Fähigkeit des Wasserdampfes, durch Bauteile hindurch zu dringen. Wichtig für Bauherren!
In der Raumluft ist stets auch Wasserdampf enthalten. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasserdampf kann sie aufnehmen. Wird die Sättigungsmenge überschritten, schlägt sich die Luftfeuchtigkeit als Kondenswasser an relativ kalten Bauteilen wie Fensterscheiben nieder (siehe Feuchte Fensterscheiben). Im Winter ist die relative Luftfeuchte von Innen- und Außenluft meist sehr unterschiedlich. Dieses Druckgefälle veranlasst die Wasserdampfmoleküle, in die raumumhüllenden Bauteile einzudringen. Diesen Vorgang bezeichnet man als Dampfdiffusion. Manche Materialien setzen dem Wasserdampf wenig, andere mehr Widerstand entgegen. Die unterschiedliche Diffusionsfähigkeit wird mit der Diffusions-Widerstandszahl μ bezeichnet.
Probleme bei Diffusion
Grundsätzlich ist die Diffusion unbedenklich. Probleme gibt es nur dann, wenn der Wasserdampf bei seiner Wanderung durch ein Bauteil einen Punkt erreicht, wo es so kalt ist, dass er kondensiert. Durch Kondensation am so genannten Taupunkt wird Mauerwerk oder zum Wandaufbau gehörender Dämmstoff feucht, und es kann zu schwerwiegenden Bauschäden kommen. Um solche Schäden zu vermeiden, müssen beispielsweise innenliegende Dämmschichten durch eine Dampfsperre – meist eine relativ diffusionsdichte PE-Folie – geschützt werden.
Wasserdampfdiffusion im Video erklärt