Rohre werden heute auf der Wand verlegt und hinter Modulen versteckt. Doch Achtung: hierbei müssen Sie immer einen ganz bestimmten Mindestabstand einhalten.

Von der Stange lässt sich ein Badezimmer nicht kaufen. Wenn Sie in einer großen Badausstellung Ihr Traumbad mit exakt den zuhause gegebenen Grundrissen finden würden, wäre dies ein echter Glücksfall.

Badezimmer Schritt für Schritt planen

Schritt für Schritt geht man deshalb bei der Badplanung vor. Zunächst werden dabei die individuellen Erfordernisse berücksichtigt. Fragen „Wie muss eine Waschmaschine untergebracht werden? Ist ein Doppelwaschtisch notwendig, da man das Bad zu zweit benutzen möchte? Oder reicht eine Kombiwanne mit Duschabtrennung beziehungsweise brauchen Sie für Ihre Bedürfnisse Wanne und separate Dusche?“ tauchen dabei auf. Ans Puzzle-Spiel der konkreten Raumaufteilung geht es, wenn diese Fragen beantwortet sind.

Mindestabstände dienen dem Komfort

Um keine Komforteinbußen hinnehmen zu müssen, sollten angegebene Mindestabstände eingehalten werden. Heute gehört das lästige Stemmen von Schlitzen, in denen Frisch- und Abwasserrohre verschwinden, der Vergangenheit an. Rohre werden stattdessen auf der Wand verlegt und verschwinden hinter Modulen. Die werden später mit Gipskartonplatten verkleidet und danach verfliest. Spezielle Module, die bereits mit allen erforderlichen Halterungen und Anschlüssen versehen sind, gibt es für alle gängigen Sanitär-Objekte. Schon der gesamte Spülkasten ist beispielsweise bei der WC-Einheit integriert.

Dort, wo das entsprechende Sanitär Objekt platziert werden soll, werden die aus einer stabilen Metallkonstruktion bestehenden Module einfach an die Wand geschraubt. Durch variable Zwischenstücke lassen sich Zwischenräume überbrücken. Ein etwa 20 cm tiefer Vorbau entsteht so. Dieser zieht sich an der Wand entlang. Durch ihre Flexibilität wird der Nachteil, dass die Konstruktion die nutzbare Grundfläche verringert, mehr als kompensiert.

Wichtig: Immer die Statik beachten!

Dass bei Einhaltung der statischen Vorschriften das Unterputzverlegen der Rohrleitungen bei tragenden Wänden ohnehin nicht zulässig ist, ist ein Gesichtspunkt, der ergänzend hinzukommt. Die Tragfähigkeit einer Wand wird vor allem durch Querschnitte geschwächt. Die Aufputzmontage beziehungsweise die Vorwandinstallation werden deshalb längst von den Bauvorschriften verlangt. Nicht gerade billig sind die Module der Vorwandinstallation. Aber dadurch werden Zeitersparnis und Arbeitserleichterung erbracht.

Folgende Vorteile besitzt die neue Installationstechnik:

➤ Austrocknungszeiten entfallen durch die Trocken-Bauweise mit Gipskarton-Beplankung

➤ Revisionsöffnungen, die bei notwendigen Reparaturen das Rohrleitungssystem zugänglich machen, lassen sich so einplanen

➤ die Schalldämmung der Rohre verbessert sich, weil die Rohrleitungen ohne Kontakt zum Baukörper verlegt werden

➤ es entfallen Schmutz- und Lärmbelästigung der sonst obligatorischen Stemmarbeiten

➤ fast beliebig können Sanitär-Objekte platziert werden

➤ weil die Mauerwerk-DIN das Stemmen von Schlitzen verbietet, wird bei tragenden Wänden ohnehin die Vorwandinstallation verlangt

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net