Ein Pool ist dazu da, um sich an heißen Tagen abzukühlen. Zu kalt sollte das Wasser trotzdem nicht sein. Hier deshalb Methoden zum Beheizen eines Pools vorgestellt.
Ein eigener Pool im Garten ist für viele Menschen ein lang gehegter Traum und Luxus für Zuhause. Denn er bietet nicht nur Erholung und Spaß für die ganze Familie, sondern steigert auch den Wert der Immobilie. Allein in Deutschland gibt es laut Bundesverband Schwimmbad & Wellness e.V. 600.000 in die Erde eingelassene Pools und 133.000 private Schwimmbäder. Dazu kommen noch 104.000 Aufstellbecken mit mehr als 1 m Wassertiefe und 1,4 Mio. Pools mit weniger als 1 m Wassertiefe.
Einziges Problem: in unseren Breiten ist die Nutzung ohne zusätzliche Beheizung leider nur auf wenige Wochen im Hochsommer beschränkt. Gerade in Deutschland, wo die Sommer sehr launisch sein können, ist eine Poolheizung empfehlenswert, wenn Sie ihn optimal und vor allem ausgiebig nutzen möchten. Ich stelle Ihnen deshalb hier einige Methoden vor, wie Sie Ihren Pool heizen und so viel länger im Jahr nutzen können.
Welche Vorteile bietet das Beheizen eines Pools?
Durch eine Beheizung Ihres Pools können Sie die Badesaison deutlich verlängern und ihn bereits ab Frühling oder bis in den goldenen Herbst hinein nutzen. Zudem ist eine angenehme Wassertemperatur vor allem für Kinder oder Senioren wichtig. Als ideale Temperatur für ein Freibad gilt ein Bereich zwischen 24 und 28 Grad Celsius. Konstante Wassertemperaturen sind dabei besonders wichtig, denn abrupte Abkühlungen durch kühle Nächte oder verregnete Tage beeinträchtigen das Badeerlebnis erheblich. Eine gut gewählte Heizlösung schafft hier Abhilfe und sorgt für eine gleichbleibende Temperatur.
Möglichkeiten zum Beheizen eines Pools
Um das Poolwasser effizient zu erwärmen, gibt es einige effiziente Lösungen. Je nach persönlichen Vorlieben, dem vorhandenen Platzangebot sowie dem Budget bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten an. Nachfolgend möchte ich Ihnen die wichtigsten Heizmethoden ausführlich vorstellen und ihre Vor- sowie Nachteile etwas genauer erklären:
1. Solar-Poolheizung:

Die Solarheizung für den Pool ist eine besonders umweltfreundliche und langfristig kostensparende Lösung. Sie nutzt die kostenlose Energie der Sonne, indem das Poolwasser über Solarabsorber durch ein großflächig verteiltes Schlauchsystem geleitet wird. Diese Absorber befinden sich idealerweise auf einem nach Süden ausgerichteten Dach oder auf freien Flächen mit maximaler Sonneneinstrahlung. Das durch das Schlauchsystem gepumpte Wasser erwärmt sich und gelangt anschließend wieder zurück in den Pool.
Vorteile:
+ nutzt Sonnenenergie
+ keine laufenden Energiekosten
+ umweltfreundlich
+ unkomplizierte Wartung
+ besonders lohnend bei sonnigem Wetter
Nachteile:
– stark wetterabhängig
– benötigt viel Platz für die Kollektoren
– hohe Anschaffungskosten
2. Solarfolie (Solarplane):

Eine Solarfolie ist eine einfache, aber effektive Möglichkeit, um die Wassertemperatur auf natürliche Weise zu erhöhen und gleichzeitig den Wärmeverlust zu minimieren. Die Folie schwimmt mit der glatten Seite auf der Wasseroberfläche. An der Unterseite wiederum befinden sich mit Luft gefüllt Noppen. Trifft nun das Sonnenlicht auf die Folie, wird die Luft in den Noppen erwärmt. Die Noppen geben diese Wärme dann an das Poolwasser ab. Nachts wiederum verhindert die Solarfolie eine starke Auskühlung des Wassers und außerdem reduziert sie die Verdunstung.
Vorteile:
+ kostengünstig
+ einfach in der Handhabung
Nachteile:
– nur begrenzte Heizwirkung
3. Wärmetauscher:

Ein Wärmetauscher nutzt die bestehende Heizungsanlage Ihres Hauses, um das Poolwasser zu erwärmen. Dabei wird die Wärme aus der Hausheizung an das Poolwasser übertragen. Das heiße Wasser selbst kommt aber nicht in den Pool, sondern gibt die Wärme nur ab. Besonders effizient ist diese Methode, wenn Sie den Wärmetauscher an eine bestehende Solaranlage anschließen.
Vorteile:
+ hohe Heizleistung
+ wetterunabhängig
+ konstante Temperaturen möglich
+ auch für Salzwasserbecken geeignet
Nachteile:
– fachgerechter Anschluss notwendig
– hohe Kosten für Technik und Installation
– nur sinnvoll in Hausnähe
4. Wärmepumpe:

Die Pool-Wärmepumpe gilt als besonders energieeffizient und ist eine moderne Methode, um das Poolwasser nachhaltig zu erwärmen. Denn nicht nur die Sonne kann kostenlos genutzt werden, sondern auch die Luft. Eine Pool-Wärmepumpe entzieht nämlich der Umgebungsluft Wärme und überträgt diese auf das Wasser. Selbst bei Außentemperaturen von unter 15 Grad Celsius arbeitet sie noch effektiv. Entscheiden ist hierbei aber die Leistung der Wärmepumpe. Wählen Sie daher die Leistung der Wärmepumpe nach dem Volumen Ihres Pools aus. Dazu hier eine kleine Übersicht:
Poolvolumen (in m³) | Empfohlene Heizleistung der Wärmepumpe (in kW) |
bis 10 m³ | ca. 5 kW |
20 m³ – 45 m³ | ca. 7 – 20 kW |
ab 50 m³ | ca. 25 kW |
Vorteile:
+ geringe Betriebskosten bei Wärme
+ leiser Betrieb
+ unabhängig von Sonne
Nachteile:
– Anschaffung vergleichsweise teuer
– hoher Stromverbrauch bei Kälte
– benötigt Platz und Belüftung
5. Durchlauferhitzer:

Ein Durchlauferhitzer ist eine elektrisch betriebene Variante, bei der das Wasser direkt beim Durchströmen erwärmt wird. Diese Geräte sind besonders für kleinere Pools bzw. für Planschbecken auf dem Balkon und im Garten geeignet. Sie lassen sich leicht installieren und liefern sehr schnell warmes Wasser. Daher sind sie auf gut geeignet für eine Dusche im Garten.
Vorteile:
+ sofortige Wirkung
+ einfache Installation
Nachteile:
– hoher Stromverbrauch
– für große Pools nicht sinnvoll
6. Tauchsiederheizung:

Die Tauchsiederheizung ist eine einfache und preiswerte Lösung, um kleinere Wassermengen schnell zu erwärmen. Sie funktioniert ähnlich wie ein herkömmlicher Wasserkocher: Ein Heizstab wird direkt ins Wasser gehängt und über eine Stromquelle betrieben. Vor allem für kleine Kinder- bzw. Baby-Pools ist diese Methode optimal geeignet.
Vorteile:
+ niedrige Anschaffungskosten
+ keine aufwendige Technik erforderlich
Nachteile:
– nicht für große Pools geeignet
Tipp: Wärmeverluste mit einer Poolabdeckung reduzieren
Unabhängig von der gewählten Heiztechnik sollten Sie unbedingt eine geeignete Poolabdeckung verwenden. Ein Großteil der Wärme geht nämlich über die Wasseroberfläche verloren, insbesondere in der Nacht oder bei starkem Wind. Eine hochwertige Abdeckung – sei es eine einfache Solarplane, eine Rollabdeckung oder gar eine Überdachung – hilft dabei, die erzeugte Wärme effizient zu speichern. Gleichzeitig verhindert die Abdeckung, dass das Wasser verdunstet oder verschmutzt wird.
Wenn Sie mehrere Heizmethoden kombinieren, können Sie das Wasser im Pool sogar noch effizienter erwärmen. Zum Beispiel ergibt eine Solarfolie mit einer Wärmepumpe eine gute Kombination. Die Folie speichert die Wärme im Pool, während die Wärmepumpe für hohe Temperaturen sorgt. Und das auch bei schlechtem Wetter.
Beachten Sie jedoch:
Zu hohe Temperaturen über einen längeren Zeitraum begünstigen das Wachstum von Bakterien im Pool. Behalten Sie deshalb die Wassertemperatur im Blick und schalten Sie die Heizmethode Ihrer Wahl aus, sofern die gewünschte Wassertemperatur erreicht ist.
Fazit
Ein warmer Pool bringt mehr Spaß. Ob zum Plantschen, Schwimmen oder Entspannen – mit der richtigen Heizung können Sie Ihren Pool viel länger nutzen. Ob mit Sonne, Strom oder der Heizung im Haus – für jeden gibt es die passende Lösung. Und mit einer guten Abdeckung bleibt das Wasser auch nachts schön warm. So macht das Baden noch mehr Freude – ganz egal, wie das Wetter ist.