Bevor Sie einen Neuanstrich an der Fassade vornehmen können, muss die Untergrundbeschaffenheit geprüft werden. Dafür gibt es mehrere Methoden.

Für einen Anstrich mit Fassadenfarbe geeignete Untergründe sind: Beton, Ziegelmauerwerk, Kalksandstein, Mineralischer Edelputz, Faserzementplatten, Altanstriche. Prüfen Sie den Untergrund gründlich, ehe Sie neue Farbe auftragen. Zuerst erfolgt die Sichtprüfung, bei der Sie feststellen, ob die Fassade Risse, Schmutzablagerungen, Moosbildung, Rostflecken oder Verfärbungen durch Wasser zeigt. Bei Altanstrichen schauen Sie nach Abplatzungen.

Kratzprobe und Abreißprüfung

Durch eine Kratzprobe mit dem Schraubendreher und eine Abreißprüfung mit einem Streifen Klebeband stellen Sie fest, ob die Oberfläche tragfähig ist. Bleiben am Klebeband Mörtel- oder Farbreste haften, ist der Untergrund mürbe und muss stabilisiert werden.

Klopfprüfung

Durch die Klopfprüfung mit den Fingerknöcheln stellen Sie fest, ob der Putz sich womöglich stellenweise vom Mauerwerk gelöst hat. Optimal ist die Behandlung mit einem Hochdruckreiniger. Bei der anschließenden Untergrundvorbereitung steht an erster Stelle die Reinigung der Fassade. Dazu verwenden Sie eine grobe Bürste und viel Wasser. Hier erleichtert ein Hochdruckreiniger ebenfalls die Arbeitsgang erheblich. Nach völliger Austrocknung des Putzes kann mit der Bearbeitung begonnen werden.

Risse ausbessern

Kleine Risse werden mit der Kante eines Spachtels aufgekratzt. Größere Risse erweitern Sie mit Hammer und Meißel oder sägen Sie mit dem Winkelschleifer und einer Stein- bzw. Diamantscheibe auf. Dann werden die Risse gründlich ausgebürstet und mit Füllspachtel geschlossen. Sind Teile des Putzes ausgebrochen oder lose, entfernen Sie diese vollständig. Dann wird mit Reparaturmörtel beigeputzt. Bei abgeplatztem Edelputz müssen Sie unbedingt mit Originalputz nacharbeiten, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erzielen.

Wichtig: Mineralische Putze müssen 4 bis 6 Wochen trocknen, ehe man sie erstmals überstreichen darf! Etwaige Rostflecken werden gründlich abgebürstet und dann mit Metallgrund isoliert, damit die Flecken nicht in den Neuanstrich durchschlagen.

Altanstrich entfernen

Altanstriche, die nicht tragfähig sind, müssen Sie vom Untergrund entfernen. Dies geht häufig nur mit speziellen Abbeizern. Diese Arbeit sollten Sie einem spezialisierten Fachunternehmen überlassen, da hier mit Auffangwannen gearbeitet und die Restmasse als Sondermüll entsorgt wird.

Tiefengrund streichen

Generell wird dann vor dem Neuanstrich eine Behandlung der Fassade mit lösemittelfreiem Tiefengrund vorgenommen. Er verfestigt die Oberfläche und verleiht dem Untergrund gleichmäßige Saugfähigkeit. Anschließend können Sie den ersten Anstrich mit der gewählten Fassadenfarbe vornehmen. Damit die Farbe gut eindringt, wird sie mit 10% Wasserzugabe verdünnt. Arbeiten Sie dabei mit einer Farbrolle. Für einen gleichmäßigen Auftrag rollen Sie erst senkrecht, dann waagerecht und zum Schluss wieder senkrecht. Der Schlussanstrich erfolgt, nachdem der erste Anstrich gut durchgetrocknet ist, mit unverdünnter Fassadenfarbe. Zuletzt streichen Sie Fensterlaibungen und Sockel. Hier brauchen Sie einen Pinsel für die Ränder.

Sägen, kleben, schrauben, basteln... seit 2008 bin ich in der Redaktion von Heimwertricks.net die Expertin für DIY-Projekte und selbst gemachte Deko aller Art.