Trinkwasserrohre müssen nicht unbedingt aus Stahl oder Kupfer bestehen. Es gibt heutzutage viele Alternativen zu den klassischen Materialien.

Heute gibt es eine Reihe von Alternativen zu den klassischen Materialien für Trinkwasserrohre, die oft aus Stahl und Kupfer sind. Dies sind vernetztes Polyethylen (VPE), Polypropylen (PP), PVC oder Edelstahl. Dass das System über spezielle Verbindungsstücke an andere Rohr-Werkstoffe angeschlossen werden kann und dass es über Rohre mit mindestens zwei Nennweiten (für Steig- und Verteilungsleitungen) verfügt, bescheinigt unter anderem das Prüfzeichen des Deutschen Vereins des Gas-und Wasserfaches e. G. (DVGW) als Voraussetzung für die Zulassung als Trinkwasserrohr.

Vorteile von Kunststoffrohren:

Kunststoffrohre bieten sich für Heimwerker und vor allem für solche Heimwerker an, die über keine Löt-Erfahrung verfügen. Kunststoffrohre zeichnen sich durch gute Wärmedämmung und gute Schalldämpfung, glatte Rohrwandungen (und somit im Umkehrschluss durch geringe Reibungsverluste), geringes Gewicht und durch hohe Korrossionsbeständigkeit aus. Kunststoffrohre lassen sich aber vor allem leicht und problemlos verarbeiten.

Vorteile & Installation von VPE-Rohren:

VPE-Rohre werden durch so genannte Klemm-Fittings verbunden, während PVC-Rohre geklebt werden. Vor allem in Verbindung mit der oben erwähnten Vorwandinstallation werden VPE-Rohre eingesetzt. Dabei handelt es sich meistens um Rohr-in-Rohr-Systeme. Die Druckrohre aus VPE stecken dabei in einem elastischen Schutzrohr. Eine gute Wärm- und Schallisolierung bewirkt diese Ummantelung. Weit gehend unterbunden werden auch die für Metallrohre typischen Fließgeräusche.

Eine notwendige Reparatur ist außerdem verhältnismäßig leicht durchzuführen, falls es einmal zu einer Beschädigung kommen sollte. Hierbei löst man lediglich die Verbindungsstellen des betreffenden Rohres, zieht die wasserführende Leitung aus dem Schutzrohr heraus und führt danach ein passendes Ersatzstück ein. Stemmarbeiten zur Freilegung des gesamten Rohres entfallen somit.

➤ Wichtig:

Die im Vergleich zu Kupfer zehnmal stärkere Längen-Ausdehnung durch Wärme ist bei Kunststoffrohren, die ohne Ummantelung verlegt werden, zu beachten. Auf jeden Fall müssen bei der Befestigung solcher Rohre Gleitschellen benutzt werden. Ohne dass es zu Geräuschen und zu mechanischen Beschädigungen kommt, können sich die Rohre bei Längen-Ausdehnung und anschließendem Zusammenziehen in diesen Schellen bewegen.

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net