Die Verlegung einer Massivdecke beim Hausbau ist mit ein wenig Aufwand verbunden. Sie benötigen erfahrene Helfer, wenn Sie dies in Eigenregie umsetzen wollen.
Nachdem die letzten Plansteine im Erdgeschoss vermauert sind, erscheint der Bauleiter zur Abnahme. Es gibt keine Beanstandungen und somit grünes Licht für das Auflegen der massiven Deckenplatten auf die Mauerkronen. Vor der Bestellung im Werk wird der Wetterbericht studiert. Bei starkem Regen kann der für die Verlegung erforderliche schwere Kranwagen auf weichem Untergrund eventuell Probleme mit der Standfestigkeit bekommen. Auf jeden Fall sollten ein paar Bohlen und Kanthölzer zum Unterlegen der Standbeine des Krans bereit liegen.
1. Verlegen der Stahlträger
Zu Beginn der dritten Woche nach Baubeginn geht es frühmorgens los. Zuerst müssen die in den Ausführungsplänen vorgesehenen Stahlträger verlegt und verschweißt werden. Für diese Schweißarbeiten ist die Hilfe eines Schlossers erforderlich. Die anfallenden Kosten werden vom Bausatzanbieter übernommen.
2. Die Deckenverlegung
Für die eigentliche Deckenverlegung sind außer dem Fahrer drei Helfer auf der Baustelle notwendig. Eine Person setzt die Kralle des Krans auf die Deckenplatten, die beiden anderen verlegen die massiven Porenbeton-Elemente nach und nach auf den tragenden Wänden des Erdgeschosses.
Die erste Platte muss besonders genau ausgerichtet werden, damit die anderen Platten später nicht nachgerückt werden müssen. Bei Platten über 4,5 m Länge empfiehlt Hebel, die Decke in der Mitte einmal zu unterstützen. Dann trägt die Decke sofort auch die nächsten Steinpakete fürs Obergeschoss.
3. Mauern des Obergeschosses
Nach dem Gießen des umlaufenden Ringankers kann das Obergeschoss gemauert werden. Bevor es mit dem Mauern der Wände des Obergeschosses weitergehen kann, muss zunächst ein so genannter Ringanker gegossen werden, der die Deckenplatten umschließt.
Auf die Außenkante des Erdgeschossmauerwerks werden schmale Schalungssteine gesetzt, und der Zwischenraum, der sich zu den Deckenplatten ergibt (diese liegen nur etwa zur Hälfte auf den Außenmauern auf), wird nach den Vorgaben des Statikers mit Bewehrungsstahl versehen. Zuletzt gießt man den Hohlraum mit Beton aus. Ebenso werden die Längsritzen zwischen den Deckenplatten vergossen. Dann folgen wieder die bereits bekannten Arbeitsschritte.
Die erste Steinreihe wird wie im Erdgeschoss im Mörtelbett versetzt. So können die geringen Unebenheiten der Decke ausgeglichen werden. Am besten setzt man die Ecksteine mit Hilfe eines Nivelliergerätes auf exakt gleiche Höhe. Dann wird von Ecke zu Ecke eine Schnur gespannt, an der sich die Steinreihe dazwischen ausrichten lässt. Ist ringsum die erste Lage gemauert, geht es im Klebeverfahren mit Dünnbettmörtel weiter.
Weil im Obergeschoss sehr viele Steine zugeschnitten werden müssen, lohnt es sich, eine spezielle Porenbeton-Bandsäge für diese Arbeiten auszuleihen. Insbesondere die vielen schrägen Passsteine für die Giebel- und Mittelwände lassen sich damit problemlos herstellen.
4. Ringanker als Auflage für ein Massivdach
Da bei vielen Bauvorhaben ein so genanntes Massivdach eingeplant ist, muss auf den Drempelwänden ein weiterer Ringanker gegossen werden. Er sorgt dafür, dass das Gewicht der großformatigen Dachplatten sicher abgetragen wird. Ein Massivdach hat den Vorteil, dass gegenüber der üblichen gedämmten Sparrenkonstruktion mehr Masse das Hausinnere unter der Dachschräge abschirmt. Im Sommer bleibt es unter dem schweren Massivdach deutlich kühler als unter einem konventionellen Sparrendach.
5. Die Verlegung des Massivdaches
Die nun folgende Verlegung des Massivdaches aus Porenbeton per Kran ist Profi-Arbeit. Beim Bausatz eines Hebel-Hauses kann der Bauherr zwischen Standarddach und Massivdach wählen. Bei der so genannten „Sargdeckel“-Konstruktion ist nur das Dach des Spitzbodens eine reine Holzkonstruktion. Der Spitzboden besitzt aber einen massiven Boden und keine Holzbalkendecke. Das komplette Massivdach muss von Bau-Profis errichtet werden, die als Subunternehmer für den Bausatzanbieter arbeiten. Diese Firma setzt Stahlträger, verankert die Massivdachplatten und vergießt anschließend die Fugen an der Giebelwand.
Das Massivdach – Vorteile und Nachteile
Bauphysikalisch spricht alles für das Massivdach. Es bietet besseren Schall- und Wärmeschutz. Rechnerisch gesehen ist eine solche Dachkonstruktion, verglichen mit einem konventionellen Dachstuhl, im oberen Preissegment angesiedelt. Bei der Rohbau-Endphase kann der Bauherr eine kleine Verschnaufpause einlegen. Denn nachdem das Massivdach aufgebaut ist, ist zunächst einmal der Zimmermann an der Reihe. Er verlegt über den massiven Dachplatten zusätzlich eine Sparrenkonstruktion. Der Hohlraum zwischen den Balken und den Porenbetonplatten wird mit Dämmmaterial gefüllt, ehe das Dach eingedeckt wird. Der Spitzboden über dem Massivdach wird konventionell zwischen den Sparren gedämmt.