Der Balkon bietet Stubenkatzen eine höhere Lebensqualität, vorausgesetzt er ist katzensicher gestaltet. Wie das aussieht, erfahren Sie hier.

Katzen lieben ihre kleinen Freiheiten und bestehen auch darauf, sich diese regelmäßig zu nehmen. Schließlich hat sich die Katze dem Menschen freiwillig angeschlossen und sich quasi selbst domestiziert. Dies geschah im Alten Ägypten und ist tausende Jahre her, aber bis heute einmalig im Tierreich geblieben.

Katzen lieben Freigang. Können Sie Ihrem Vierbeiner keinen Freigang anbieten, wird dieser den Balkon dankbar annehmen. Damit die Katze dort auch sicher unterwegs sein kann und ihre Streifzüge nicht auf den Balkon des Nachbarn oder die umliegende Gegend ausdehnt, muss der Balkon katzensicher gemacht werden. Wie Sie dabei vorgehen und Ihrer Katze fortan einen sicheren Beobachtungs- und Aussichtsposten anbieten können, verraten wir Ihnen nun.

Ist die Wohnungshaltung von Katzen artgerecht?

Darüber ließe sich vielleicht streiten. Generell kann gesagt werden, dass Wohnungskatzen nicht benachteiligt sind – vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen stimmen. Kennt die Katze von klein auf keinen Freigang, gibt sie sich in der Regel mit der reinen Wohnungshaltung zufrieden. Dabei sollte dennoch einiges beachtet werden.

Katzen bleiben ungern allein und müssen beschäftigt werden. Sind Sie tagsüber häufig außer Haus und haben wenig Zeit für regelmäßige Spielstunden, bietet sich die Haltung einer Zweitkatze an. Bieten Sie der Wohnungskatze ausreichend Aussichtsplätze, Rückzugsorte, Futterplätze und ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten, fühlen sich Katzen auch in der Wohnung wohl.

⚡ACHTUNG: Ist eine Katze Freigang gewöhnt, ist es schwierig bis unmöglich, das Tier zu einer reinen Wohnungskatze zu erziehen.

Katzen landen immer auf den Pfoten – oder doch nicht?

Wer einen Balkon besitzt, dessen Katzen können, sich glücklich schätzen. Ein katzensicherer und artgerechter Balkon wird schnell zum Lieblingsplatz der Vierbeiner werden. Die Sicherheit spielt dabei in vielerlei Hinsicht eine Rolle, wie ich Ihnen gleich noch näher erläutere.

Allgemein herrscht vielleicht die Ansicht vor, Katzen haben sieben Leben, Katzen verletzen sich kaum und bei einem Sturz landet die Katze doch ohnehin auf ihren Pfoten. Tatsächlich ist der Katze ein Reflex eigen, der es ihr ermöglicht, sich im freien Fall so zu drehen, dass sie den Sturz abfedern kann und auf den Pfoten landet. Allerdings ist dies längst nicht immer der Fall. Ist die Fallhöhe nämlich zu gering oder zu weit, klappt es nicht mehr mit der nötigen 360 Grad-Drehung und die Katze wird sich bei einem Sturz verletzen können.

Alternative zum Freigang: Balkon

Wird der Katze der Balkon angeboten, wird diese sich hier bald ebenso wohlfühlen wie Herrchen und Frauchen selbst. Können Sie der Katze keinen Freigang anbieten, ist ein katzensicherer Balkon die beste Alternative für den Stubentiger.

Auf dem Balkon kann Ihre Katze Dinge tun, die sonst nur mit Freigang möglich wären:

  • Beobachten von Fliegen, Blättern, Vögeln, Schmetterlingen, Menschen
  • Beutefang – häufig verirren sich Fliegen oder Schmetterlinge auf den Balkon und auch welken Blättern kann nachgejagt werden.
  • Geräuschkulisse – Im Freien dringen immer wieder Geräusche zur Katze vor. Diese hört viel besser als wir und kann den Wind in den Bäumen, die Kinder auf dem Spielplatz oder die Katzen des Nachbarn weit besser wahrnehmen.

Katzensicherer Balkon – So sieht er aus

Schauen Sie sich Ihren Balkon an. In Ihren Augen ist er ausreichend groß und sicher? Augenscheinlich gibt es nichts zu tun. Nun versetzen Sie sich in die Lage Ihrer Katze, was würde diese tun, wenn sie den Balkon betritt und welche Gefahren würden dabei lauern?

Katzenhalter wissen es längst, vor den Stubentigern ist nichts sicher. Unter diesem Aspekt sollte auch der Balkon gestaltet sein. Katzen werden von allem beinahe magisch angelockt. Möbel werden erklommen, Pflanzen angeknabbert und Teppiche zerkratzt. Dabei ist die Katze immer auf der Suche nach einer Möglichkeit, ihre Grenzen auszutesten. Es wird nicht lange dauern und die Mauer des Balkons wird interessant und dann ist die Katze auf dem Sprung zum Nachbar oder sogar auf dem Fußweg rund ums Haus unterwegs.

Soll der Balkon zum Aufenthaltsort für die Katze werden, muss dieser einigen Sicherheitskriterien entsprechen.

Katzennetz – unentbehrlich für den katzensicheren Balkon

Es kommt natürlich auf die jeweiligen Gegebenheiten an. Wenn Ihr Balkon unter anderem ebenerdig verläuft und Ihre Katze nach draußen darf, werden Sie nicht einschreiten müssen. Dann nutzt der Vierbeiner ganz bequem den Balkon als Ein- und Ausgang.

Meist ist es jedoch so, dass die Katze den Balkon nicht verlassen soll und dieser daher rundum gesichert werden muss. In diesem Fall ist das Katzennetz für Sie die richtige Wahl. Hier gibt es verschiedene Ausführungen.

Möchten Sie das Gefühl, in einem Käfig zu sitzen, möglichst gering halten, entscheiden Sie sich für Nylonnetze. Diese sind beinahe durchsichtig und können aus der Ferne kaum ausgemacht werden. Sie kennen das Temperament Ihres Stubentigers am besten. Teilen Sie mit einem kleinen Wildfang die Wohnung, wählen Sie für das Katzennetz ein mit Draht verstärktes Material, das Ausbruchsversuche unmöglich macht.

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💡TIPP: Beachten Sie auch den Abstand der Maschen zueinander. Die Katze sollte nicht mit dem Kopf in einen Zwischenraum passen.

Katzennetz anbringen – So wird’s gemacht

Zunächst messen Sie Ihren Balkon genau aus und legen fest, wie viel Material Sie benötigen. Katzennetze werden in der Regel pro Meter verkauft und auf einer Rolle angeboten. Die einfachste Befestigungsmöglichkeit erfolgt mit Hilfe von Haken, die Sie in die Wand schlagen. Dies sollte mit dem Vermieter oder der Hausverwaltung aber in jedem Fall abgesprochen sein.

Darf das Mauerwerk nicht verletzt werden, muss dennoch nicht auf ein Katzennetz verzichtet werden. Bringen Sie hierfür zwischen dem Boden und der Decke Teleskopstangen an. Diese lassen sich nach Belieben ausziehen, werden in den Zwischenraum gespannt und können der Befestigung des Katzennetzes dienen.

💡TIPP: Verbinden Sie einzelne Abschnitte des Netzes mit Kabelbindern, damit keine Zwischenräume entstehen, die der Katze als Fluchtmöglichkeit dienen.

Bei der Kaufentscheidung sollte nichts dem Zufall überlassen werden. Das Netz wird zukünftig bei Wind und Wetter den Außenbereich schützen und sollte entsprechend beständig gegenüber Witterungseinflüssen und Sonnenlicht beschaffen sein. Investieren Sie in ein kratzsicheres Netz. Möchten Sie, dass Ihr neuer Balkonschutz weniger ins Auge fällt, entscheiden Sie sich für grüne oder braune Netze. Diese sind, ähnlich eines Tarnnetzes, besser an die Umgebung angepasst.

Flexible Kartenzäune als Alternative

Sie möchten Ihren Balkon nicht komplett mit einem Netz umspannen, Ihrer Katze aber dennoch die optimale Sicherheit bieten? Dann kann über einen Katzenzaun als Alternative nachgedacht werden. Ein Katzenzaun ist optisch weniger präsent als ein Netz. Wer den Zaun betrachtet, wird meinen, dass dieser für die gelenkige Katze keine Hürde darstellt und mühelos überwunden werden kann.

Der Mechanismus dieser Katzenzäune wird erst auf den zweiten Blick erkennbar. Das Netz wird von Kunststoffstäben gehalten. Diese scheinen bereits bei der Befestigung eine gewisse Neigung nach innen aufzuweisen. Wird die Katze einen Angriff auf den Zaun starten, knicken die elastischen Kunststoffstäbe nach unten und die Katze wird ihr Unternehmen abbrechen, das Netz loslassen und auf den Boden des Balkons zurückspringen.

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Balkon katzengerecht gestalten

Damit Ihre Katze sich auf dem Balkon auch wirklich wohlfühlt, ist es mit der Anbringung eines entsprechenden Schutzes noch nicht getan. Soll der Vierbeiner sich länger auf Balkonien aufhalten und beschäftigen, muss für Spiel- und Rückzugsmöglichkeiten gesorgt sein.

  1. Platzieren Sie ein Katzenklo auf dem Balkon und stellen Sie ein Wasserschälchen bereit.
  2. Weiterhin sollte die Möglichkeit zum Kratzen gegeben sein. Die meisten Balkone besitzen nicht die entsprechenden Maße, um hier einen stattlichen Kratzbaum, den Sie vielleicht aus einem Baumstamm selbst gezimmert haben, unterzubringen. Ein Kratzbrett lässt sich jedoch platzsparend an jeder Wand befestigen und schützt Tapeten, Sitzmöbel und Ähnliches.
  3. Ihre Katze möchte die Aussicht genießen und benötigt hierfür einen geeigneten Platz. Ein erhöhter Beobachtungsposten wird besonders gern bezogen. Dies kann ein Schrank oder ebenfalls ein Baumstamm sein.
  4. Kein Balkon ohne Pflanzen. Ist dies auch bei Ihnen so, sollten einige Einschränkungen getroffen werden, denn Katzen knabbern gern an Pflanzenteilen und dies kann schnell zur Gefahr werden, wenn es sich um für Katzen giftige Pflanzen handelt.
Geeignete Pflanzen für den BalkonDiese Pflanzen sollten Sie meiden
✔ Kräuter
✔ Katzenminze
✔ Kresse
✔ Hopfen
✔ Bambus
✔ Obstbäumchen
✘ Alpenveilchen
✘ Efeu
✘ Engelstrompete
✘ Oleander
✘ Buntnesseln
✘ Wicken
✘ Weihnachtssterne

Nur ältere Katzen lieben die Sonne. Möchten aber auch nicht darin verbrennen. Auf einem sonnigen Balkon sollte immer auch ein Schattenplatz vorhanden sein. An kalten Tagen begrüßt es die Katze, wenn der Balkon mit Kork- oder Holzfliesen ausgekleidet wurde. Diese Materialien speichern die Wärme und geben diese wieder ab, wenn sich die Katze darauf niedergelassen hat.

Spaziergang zum Nachbarn unterbinden

Schnell wird Ihre Katze entdeckt haben, dass nicht nur der eigene Balkon von Interesse ist, sondern sich der gleiche Aussichts- und Spielplatz seitlich anschließt. Damit der Nachbar keinen ungebetenen Katzenbesuch erhält, sollten Sie einen seitlichen Schutz anbringen. Dies ist auch dann ratsam, wenn die Katze den Balkon verlassen darf und Sie im Erdgeschoss wohnen, denn nicht jeder Nachbar liebt unangemeldeten Katzenbesuch.

Für die seitliche Absicherung sind Trennwände aus Plexiglas, Plastik oder Metall ausreichend. Sprechen Sie auch hier mit Ihrem Vermieter, denn die Trennwände müssen meist festgeschraubt werden. Natürlich müssen auch die Nachbarn einverstanden sein, dass dieser Katzenschutz angebracht wird. Dies wird aber generell kein Problem darstellen, denn die Trennwand fungiert gleichzeitig als zuverlässiger Sicht- und Windschutz.

Darf ich meinen Balkon katzensicher machen?

Sie benötigen einen Schutz für den Balkon? Dann sollten Sie dabei mit Ihrem Vermieter Rücksprache halten. Es handelt sich zwar nicht um eine schwerwiegende bauliche Veränderung, aber dennoch ist oft ein Eingriff notwendig, wenn unter anderem Haken in der Hauswand angebracht werden sollen. Überwiegend wird der Vermieter nichts dagegen einzuwenden haben, dass Sie auf Ihrem Balkon ein Katzennetz anbringen. Das Katzennetz bietet dem Zweibeiner optimale Sicherheit und schließt eine mögliche Gefahr durch Abrutschen oder Springen aus.

Gelernter Fußbodenleger (IHK), mit jahrelanger Erfahrung als Sanitär- und auch Vermessungstechniker. Dazu privater Bauherr mit eigenem Haus und Garten. Gründer und Chef-Redakteur von Heimwerkertricks.net